Harald Kreutel, seit dem 01.09.2020 Vollzugsdienstleiter der JVA Heimsheim und damit Dienstvorgesetzter von über 196 Bediensteten des uniformierten Dienstes, tritt nach 35-jähriger Dienstzeit in den Ruhestand. Sein „letzter Tag in Uniform“ ist am Freitag, dem 15.11.2024.
Herr Kreutel begann seine Ausbildung am 01.01.1989 bei der JVA Ludwigsburg. Damit gehört er zu den wenigen verbliebenen Bediensteten, die nicht nur die ehemalige JVA in Ludwigsburg kennen, sondern auch die Inbetriebnahme der JVA Heimsheim erlebt und diese seit ihrer Eröffnung im Mai 1990 kontinuierlich begleitet haben.
Harald Kreutel war vor seiner Tätigkeit als Vollzugsdienstleiter seit dem 01.04.2000 stellvertretender Vollzugsdienstleiter der JVA Heimsheim und davor u. a. Abteilungsdienstleiter, stellvertretender Bereichsdienstleiter, Dienstplaner,
Wochenenddienstleiter, Wachhabender und Mitglied der Betriebsfeuerwehr der JVA Heimsheim. Zu Beginn seiner Dienstzeit lernte Herr Kreutel ferner die Justizvollzugsanstalten Schwäbisch Hall und Stuttgart kennen.
„Mit Herrn Kreutel geht eine geschätzte und anerkannte Persönlichkeit des Justizvollzugs in den Ruhestand. Herr Kreutel kennt die JVA Heimsheim von der ersten Stunde, sodass wir mit ihm auch einen Teil unserer Geschichte und Gedächtnisses verlieren. Aufgrund seiner jahrzehntelangen Erfahrung strahlte er stets die nötige Ruhe und Souveränität aus. Für alle Herausforderungen hatte er immer die passende Lösung. Wir werden unseren Vollzugsdienstleiter Harald Kreutel fachlich und menschlich vermissen“, so der Leiter der JVA Heimsheim, Dr. Frank Jansen.
Steffen Schelenz, derzeit stellvertretender Vollzugsdienstleiter der JVA Heimsheim, tritt ab dem 01.01.2025 die Nachfolge von Herrn Kreutel an.
Hintergrund:
Baubeginn der JVA Heimsheim war im Herbst 1986; im Mai 1990 wurde die Anstalt bezogen. Mit Inbetriebnahme der JVA Heimsheim 1990 erfolgte die Schließung der nunmehr ehemaligen JVA Ludwigsburg.
Die JVA Heimsheim ist mit derzeit etwa 340 Bediensteten, die in den verschiedenen Bereichen der JVA tätig sind, einer der größten Arbeitgeber der Region. Als Außenstelle gehört zu der Justizvollzugsanstalt Heimsheim das Freigängerheim in Ludwigsburg, eine Einrichtung des offenen Vollzugs. Das Freigängerheim ist nicht identisch mit der ehemaligen JVA Ludwigsburg.
Der JVA Heimsheim angegliedert ist die für alle Justizvollzugsanstalten des Landes zuständige Transportzentrale Baden-Württemberg. Sie organisiert landesweit in speziellen Bussen die erforderlichen Gefangenentransporte und feierte 2024 ihr 50-jähriges Bestehen.
Zu den Bediensteten - nur aus Gründen der Lesbarkeit wurde die männliche Form gewählt - der JVA Heimsheim gehören u. a. Juristen, Rechtspfleger, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Psychologen, Ärzte, Krankenpfleger, Krankenpflegehelfer, Rettungssanitäter, Lehrer, Pfarrer, Seelsorger, Handwerksmeister, Busfahrer, Verwaltungsmitarbeiter und - als größte Berufsgruppe - der uniformierte Vollzugsdienst, wobei die Bediensteten vor ihrer Ausbildung im Justizvollzug teilweise auch einen anderen Beruf erlernt haben. Die Bediensteten arbeiten insbesondere in folgenden Bereichen: Anstaltsleitung, Verwaltung, Vollzugsdienst (uniformierter Dienst), Vollzugliches Arbeitswesen (Werkbetriebe und Bauabteilung), Psychologischer Dienst, Sozialdienst, Medizinischer Dienst, Kirchlicher Dienst, Pädagogischer Dienst, Transportzentrale Baden- Württemberg, Vollzugsgeschäftsstelle, Vollzugliches Versorgungsmanagement, Haustechnik.
Die JVA Heimsheim wird nicht nur durch externe Behörden und Organisationen, sondern durch zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Region unterstützt, die sich in vielfältiger Weise in der JVA Heimsheim engagieren und etwa
Freizeitgruppen für Gefangene anbieten.
In der JVA Heimsheim werden von der Ersatzfreiheitsstrafe bis zur lebenslangen Freiheitsstrafe alle Strafarten vollstreckt. Die bis zu 600 männlichen erwachsenen Straftäter werden nicht nur auf Regelstockwerken untergebracht und betreut. Vielmehr gibt es spezielle Abteilungen wie etwa die Substitutionsabteilung, die Therapievorbereitungsabteilung, eine spezielle Behandlungsabteilung für Sexual- und Gewaltstraftäter sowie eine Bedrohten- und Sicherheitsabteilung. Beschäftigt werden die Gefangenen durch das Vollzugliche Arbeitswesen (VAW). Dies etwa in der hauseigenen Schlosserei, Druckerei, Buchbinderei, Holzwerkstatt, Schreinerei, Werbetechnik, Arbeitstherapie im Beruflichen Orientierungsbetrieb oder auch in diversen Unternehmerbetrieben.
Im August 2023 wurde ein Erweiterungsbau für weitere 120 Insassen in Betrieb genommen.