Seit Mai dieses Jahres hat Starzach eine Katzenschutzverordnung und ist damit Vorreiter im Landkreis Tübingen. Starzach folgt damit mutig Städten wie Karlsruhe oder Köln im Kampf gegen das oft unsichtbare Leid der verwilderten Hauskatzen.
In nur sieben Jahren können eine unkastrierte Katze und ihr Nachwuchs theoretisch bis zu 370.000 Nachkommen zeugen. Unkastrierte Freigänger-Katzen verschärfen die Problematik, da Katzen sich ungeachtet der Rasse oder verwandtschaftlicher Beziehungen miteinander paaren.
Der rasante Anstieg der Katzenpopulation führt zu zahlreichen Krankheiten und hoher Welpensterblichkeit. Verwilderten Hauskatzen und ihre Nachkommen kommen draußen auf sich selbst gestellt nicht zurecht und leiden deshalb oft erheblich unter Hunger, Kälte, Krankheiten, Parasitenbefall und Verletzungen. Dies führt bei einem Großteil von ihnen zu einem viel zu frühen Tod. Da sie sehr versteckt leben, bleibt das Elend der Öffentlichkeit oft verborgen.
Ein aktuelles Beispiel für die Wichtigkeit der Katzenschutzverordnung stammt aus einem Rottenburger Teilort. Eine Anwohnerin meldete dem Tierheim mehrere ihr unbekannte Katzen in ihrem großen Garten bzw. Geräteschuppen. Ehrenamtliche versuchten über Wochen, das gesamte Ausmaß zu erfassen: Es sind zwei Muttertiere mit ihren Würfen, einmal 5 Kitten ca. 12 Wochen alt, einmal sechs Kitten ca. 8 Wochen alt, außerdem zwei weitere erwachsene Tiere, eins davon offensichtlich tragend, d. h. es kommen zum Herbst noch einmal Kitten dazu.
Bisher konnten 3 der größeren Kitten und 5 der kleineren Kitten gefangen werden, ebenso ein erwachsenes Tier, welches mittlerweile kastriert und dort wieder freigelassen wurde. Es wird weiterhin versucht, alle Tiere dort einzufangen, um sie zu kastrieren und somit den Teufelskreis zu durchbrechen.
Wer sich vorstellen kann, eins oder mehrere der mittlerweile zahmen und prächtig gedeihenden Kitten aufzunehmen, kann sich für alle Fragen hierzu gerne melden unter 0170-6637763 oder per E-Mail an nowak.sabine@gmx.de.