Naturschützer*innen aus ganz Deutschland haben den Höhepunkt der Krötenwanderung schon in der letzten Woche vermutet – milde und feuchte Nächte. Ideale Bedingungen. In dieser Woche waren die Temperaturen in der Nacht wieder unter 5 °C und es ist trocken, sodass nur einzelne Kröten von den NaturFreunden in den Eimern, am Zaun gefunden wurden. In den letzten Jahren haben die Ehrenamtlichen um die Osterzeit den Krötenschutzzaun wieder abgebaut. Man kann gespannt sein, ob weitere Kröten den Weg zum Angelsportteich nehmen, wenn die Temperaturen wieder steigen.
Ein Artenporträt der Erdkröte:
Die gemeine Kröte hat es nicht leicht: Mit ihrem mit warzigen Hautdrüsen übersäten Körper u. den hervortretenden, meist kupferfarbenen Augen galt sie bis ins Mittelalter hinein als das hässlichste Tier der Schöpfung. Als feuchtliebendes Schattenwesen von recht plumper Gestalt, betrachtete man die Erdkröte als guten Zusatz für Hexensalben und die Volksmedizin.
Dabei hat Bufo bufo, wie die Erdkröte wissenschaftlich heißt, das Zeug zum wahren Herrscher unter den Kröten. Sie ist nicht nur die größte europäische Krötenart, sondern neben dem Grasfrosch auch das häufigste Amphib. In Deutschland ist die Erdkröte flächendeckend vorhanden. In ganz Mittel- und Nordeuropa, sogar bis über den nördlichen Polarkreis, sowie in Nordwestafrika ist dieser ruhige Geselle anzutreffen. Er lebt auf Meeresspiegel-Niveau ebenso wie im Hochgebirge.
Die große Zahl an Erdkröten resultiert vornehmlich aus ihrer Anspruchslosigkeit. Sie akzeptiert alle stehenden Gewässer, seien sie nährstoffarm oder -reich, ja selbst der pH-Wert ist ihr egal. Ob kalkhaltiges Gewässer im Gebirge oder saures Moorgewässer, die Erdkröte legt ihre gallertartigen Laichschnüre überall hinein. Ähnlich erfolgreich wie ihre Besiedlung ist auch ihre Fortpflanzungsstrategie. Die Erdkröte produziert mit 3000 bis 8000 Eiern pro Weibchen eine riesige Menge an Nachkommen.