Bernhard Fortanier, Projektleiter bei Kirn Ingenieure, erläuterte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Enzklösterle den Sachstand bei der Sanierung der Abwasserleitungen in der Gemeinde.
Schon seit Längerem plant der Gemeinderat, die Gernsbacher Steige umfassend zu sanieren. Dazu gehört auch die Sanierung des Kanals. Bernhard Fortanier erinnerte daran, dass vor zehn Jahren schon untersucht wurde, dass Oberflächenwasser aus dem Hang in den Kanal fließt. Das ist erwünscht, weil das Wasser unverschmutzt ist, aber trotzdem zur Kläranlage geleitet wird. Dieses Hangwasser könnte durch einen extra Regenwasserkanal in den Hirschbach abgeleitet werden, wodurch die Abwasserabgabe verringert werden könnte.
Die aktuelle Befahrung des Kanals in der Gernsbacher Steige ergab laut Fortanier Schäden der Schadensklasse 1 und 2, die in geschlossener Bauweise mit einem durchgehenden Inliner-Schlauch saniert werden können. Dafür würden Kosten von rund 100.000 Euro anfallen. Der gesonderte Regenwasserkanal würde etwa 500 Euro pro Laufmeter kosten.
Bernd Wurster wies darauf hin, dass in der Straße ein Schlauch für die Wasserversorgung des Kurparks liegt, der im Zuge der Sanierung auch durch eine richtige Wasserleitung ersetzt werden könnte. Bürgermeisterin Sabine Zenker ergänzte, dass auch die Stromleitung in die Erde verlegt werden soll und das Kabel für die Straßenlampen. Auch die Gespräche mit dem Eigenbetrieb Breitband des Landkreises Calw über die Verlegung des Glasfaserkabels laufen laut Zenker an. Und schließlich soll der Straßenbelag in Zusammenarbeit mit dem Schwarzwaldverfahren saniert werden.
Bernhard Fortanier zeigte anhand einer Übersichtskarte, welche Kanäle in den Jahren 2015 bis 2017 bereits untersucht wurden. Für die Sanierung aller gefundenen Schäden würden Kosten in Höhe von etwa 1 Million Euro anfallen, obwohl voraussichtlich bei allen betroffenen Kanälen das Inliner-Verfahren in geschlossener Bauweise angewandt werden kann.
Bis jetzt noch nicht mit einer Kamerabefahrung untersucht, sind weitere 11,7 Kilometer Kanal. Allein diese Untersuchung wird etwa 140.000 Euro brutto kosten, dazu kommen dann noch die Sanierungskosten an sich. Stefan Waidelich wies darauf hin, dass nach der Sanierung der Gernsbacher Steige als Nächstes der Kanal im Kaltenbachweg saniert werden muss. Dort wurde die Straße oberflächlich gerichtet, deshalb muss auch der Kanal saniert werden, solange das noch in geschlossener Bauweise möglich ist. „Da sind wir beschäftigt und brauchen vorerst nicht weiter befahren“, meinte Stefan Waidelich abschließend. (cb)