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Katastrophenfall im Oberrheingraben

Alarmiert am vergangenen Freitag rückte der Technische Zug des THW Oberhausen-Rheinhausen in die Nähe des Einsatzgebiets aus und sammelte sich zunächst...
THW-Einsatzkräfte räumen schwere Holz- und Betonteile vor einem Schacht aus dem Weg.
Foto: THW OOBE

Alarmiert am vergangenen Freitag rückte der Technische Zug des THW Oberhausen-Rheinhausen in die Nähe des Einsatzgebiets aus und sammelte sich zunächst mit weiteren THW-Ortsverbänden aus Heidelberg, Heilbronn, Neunkirchen (Baden) und Waghäusel im Bereitstellungsraum, der Unterkunft des Ortsverbands aus Waghäusel. Vor Ort wurden die Unterkunftszelte aufgebaut und das Lager bezogen.

Anlass der Alarmierung zur jährlichen großangelegten Drei-Tage-Übung war ein Erdbeben im Oberrheingraben, dem in der Nacht auf Samstag noch weitere Nachbeben folgen sollten. Das angenommene Ausmaß der Zerstörung war enorm und hinterließ erhebliche Zerstörung.

Am frühen Morgen des 5. Juli fand die allgemeine Lagebesprechung statt und die einzelnen Einheiten wurden den vier vorhandenen Einsatzabschnitten zugeordnet. Je nach Spezialisierung wurden die einzelnen Gruppen unter Führung eines Zugtrupps zusammengestellt. Mit einem Großaufgebot setzen sich mehrere Kolonnen in Richtung des Einsatzgebietes, dem Gelände der Kiesgrube an der Triebstraße im Ortsteil Wiesental, in Bewegung. Im Einsatz waren circa 90 Helferinnen und Helfer mit über 20 Fahrzeugen, Baumaschinen und Booten.

Am Zielort angekommen galt es zunächst, sich einen Überblick zu verschaffen und die Lage zu erkunden. Das Übungsszenario sah vor, dass Betriebsangehörige der ansässigen Firma Heidelberg Materials Mineralik GmbH in der Nacht zum Samstag das Werksgelände auf Schäden untersuchen wollten, als sich ein schweres Nachbeben ereignete, wodurch es zu weiteren Verwüstungen und einem Waldbrand kam. Zunächst galt die Aufmerksamkeit der Suche nach vermissten Personen, sogar von Verschütteten war die Rede. Da einige Bereiche von Hindernissen wie Bäumen, umgestürzten Bauelementen oder Sand- und Kiesbergen blockiert waren, kamen zunächst die Rad- und Teleskoplader zum Einsatz. An anderer Stelle konnte nach stundenlanger Handarbeit eine unter Kies verschüttete Person befreit werden.

Die Bergung von verlorenem Material und Treibgut auf dem See übernahmen die THW-Boote, bevor sie zum Personentransport auf dem Wasserweg angefordert wurden, weil einige Zufahrtswege zu weiteren Einsatzabschnitten unpassierbar waren.

Zur Bekämpfung des Waldbrandes wurde währenddessen eine Wasserversorgung zur Entnahme von Löschwasser aus dem See mit einer Leistung von 800 Litern pro Minute eingerichtet.

Um die Situationen noch realistischer zu gestalten, mussten im Bereich der Personenrettung nicht nur Puppen, sondern auch „realistische Unfalldarsteller“ des DRK-Kreisverbands Karlsruhe aus verschiedenen, teils schwierigen Lagen gerettet werden. Unterstützt wurden sie von der DLRG-Ortsgruppe Oberhausen-Rheinhausen, die darüber hinaus auch die Übung mit einem Boot auf dem See absicherte.

Ziel der Übung war es, die Einsatzbereitschaft und Zusammenarbeit der verschiedenen Fachgruppen, vor allem solchen Fachgruppen, die im eigenen Ortsverband nicht vertreten sind, zu trainieren und zu schulen.

Die Drei-Tage-Übung war ein voller Erfolg. Sie zeigte nicht nur die Einsatzbereitschaft der verschiedenen Fachgruppen, sondern auch die Bedeutung der Zusammenarbeit im Katastrophenschutz. Die gewonnenen Erkenntnisse werden dazu beitragen, die Abläufe und die Koordination bei zukünftigen Einsätzen weiter zu optimieren.

Unser Dank gilt vor allem Übungsleiter Florian Köhler, der die diesjährige Drei-Tage-Übung bis ins kleinste Detail mit seinem Team vom THW-Ortsverband Waghäusel hervorragend geplant hat. Vielen Dank für das umfangreiche und realistische Übungsszenario.

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Oberhausen-Rheinhausen Aktuell
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Ausgabe 28/2025
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