Feuerwehr

Katastrophenschutztag in Bad Schönborn

Schulen übten für den Ernstfall Als am vergangenen Donnerstag die Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse der Realschule, der Michael-Ende-Gemeinschaftsschule...
Die Feuerwehr war mit einem "Rollcontainer Wasserschaden" vorgefahren und demonstrierte, wie  eine Chiemseepumpe funktioniert.
Die Feuerwehr war mit einem "Rollcontainer Wasserschaden" vorgefahren und demonstrierte, wie eine Chiemseepumpe funktioniert.Foto: cm

Schulen übten für den Ernstfall

Als am vergangenen Donnerstag die Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse der Realschule, der Michael-Ende-Gemeinschaftsschule und der Franz-Josef-Mone-Schule in der Schönbornhalle versammelt waren, ertönte laut eine Sirene. Sie war nur hier hörbar, weil ansonsten wohl viele besorgte Bürger im Rathaus angerufen hätten.

Der Warnton, der, wenn er 3 bis5 Minuten lang ertönt, beispielsweise vor einem drohenden Sturm warnen kann, war der Auftakt für einen Katastrophenschutztag, wie er in Baden-Württemberg für die 6. Klasse verbindlich durchgeführt werden muss. Bürgermeister Klaus Detlev Huge musste gar nicht so lange zurückgehen, um den Kindern ein Beispiel für ein heftiges Unwetter zu nennen. „Wisst ihr, was in Ulm passiert ist?“, fragte er, „vielleicht habt ihr es ja im Radio gehört.“ Erst am Samstag zuvor hatte ein Unwetter dort für umgestürzte Bäume gesorgt und durch einen Blitzeinschlag wurde der höchste Kirchturm der Welt beschädigt.

Katastrophenfall Extremwetterlage

Was ist zu tun, wenn es beispielsweise zu einer Extremwetterlage kommt, wie das durch den Klimawandel immer häufiger der Fall ist, wer kommt dann und war ist wofür zuständig? Es ist immer wieder erstaunlich, dass selbst Erwachsene nicht wissen, wie man sich richtig verhält, und so kommt es immer wieder zu Unfällen. Mit Unterrichtseinheiten wurden die Kinder bereits vorbereitet. Manuel Schwarz, Rektor der Realschule und geschäftsführender Schulleiter aller Bad Schönborner Schulen, hatte Kontakt mit der „Blaulichtfamilie“ aufgenommen und den Tag organisiert. Mit einem von ihm erstellten Zeitplan hatten die Schülerinnen und Schüler der Real- und Mone-Schule gemeinsam mit der Kooperationsklasse der Karl- Berberich-Schule Bruchsal dann Zeit, an sechs verschiedenen Stationen Helfer im Ernstfall kennenzulernen. Am Nachmittag kamen die Kinder der MES dran. Alles zusammen waren es rund 200 Kinder.

Bauhof, Sanitätsdienst und DRK

Zu den Hilfskräften gehört auch der Bauhof der Gemeinde. Leiter Rainer Weidemann und Timo Gentner zeigten, wie sie den Weg im Falle eines Falles mit schwerem Gerät von Geröll und Bäumen freiräumen. In der Halle waren auch zahlreiche Mitglieder des Sanitätsdiensts der Realschule vertreten, die bei kleineren Verletzungen Soforthilfe leisten. Sie zeigten, wie man beispielsweise einen Druckverband anlegt. „Ich bin durch einen Aktionstag dazugekommen“, erzählte ein Zehntklässler. Der DRK-Ortsverein war ebenfalls gut vertreten und gab spannende Einblicke in die Arbeit der Ersthelfer. Immer wieder musste die Notfallhilfe Bad Schönborn zwischendurch auch ausrücken – sogar um die Ecke. Einem Schüler war es schwarz vor Augen geworden. „So eine Orthostase kommt in dem Alter öfters vor“, sagte Fachmann Bernd Lober, und konnte den Jungen schnell versorgen.

Feuerwehr und Polizei

Wie zügig die Feuerwehr im Ernstfall einen Keller auspumpen kann, zeigte die Freiwillige Feuerwehr eindrucksvoll mit zwei Becken, und mit Thorsten Albrecht, Sebastian Schäfer und Matthias Erck hatten sich gleich drei Kommandanten Zeit genommen. Natürlich gehört auch die Polizei zur Blaulichtfamilie und die Kinder bekamen Einblicke in deren Arbeit und durften auch die Ausrüstung testen. Als die Einsatzkräfte ausrücken mussten, übernahm die Feuerwehr mit Susanne Duncker und Dominik Kästel spontan auch diese Station mit einem Fahrzeug mit Kranarm.

THW und DLRG

Ehrenamtliche Kräfte des Ortsverbandes THW Wiesental zeigten, dass auch zarte Mädchen mit der entsprechenden Technik 1,6 Tonnen wegbewegen können und mit Umlenkrollen sogar noch mehr. Wenn es zu einem Hochwasser kommt, dann ist natürlich auch die DLRG mit Booten dabei, die ebenfalls vorgefahren waren. Die Schüler brachten den Wurfsack zum Einsatz, mit dem Leben gerettet werden kann. Alle waren mit viel Interesse dabei. „Einfach cool, das alles einmal zu sehen“, fanden sowohl Schüler als auch Begleitpersonen.

Im Team geht alles besser

Bei einem warmen Mittagessen in der Halle gab es Zeit für Gespräche. „Es ist wünschenswert, dass die Schüler das Wissen auch in die Familien tragen“, sagte Timo Imhof, der an der MES unterrichtet und Leiter des DLRG-Bezirks Karlsruhe ist. Manuel Schwarz bedankte sich auch im Namen der Gemeinde, die den Tag mit unterstützte, bei den Organisationen. „Es ist beeindruckend, wie das noch neue Konzept umgesetzt wurde“, lobte Schulrat Michael Wochner, der ebenfalls vorbeischaute und erstmals einen Katastrophenschutztag besuchte. Schön wäre auch, wenn der oder die eine oder andere Schüler oder Schülerin Lust bekommen hätten, selbst Katastrophenhelfer zu werden. Einige konnten sich das vorstellen. Wichtiges Fazit des Tages war auch: Im Team geht alles besser. (cm)

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exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
13.06.2025
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