Seit dem Jahr 2000 finden an der Kath. Kirche Neckargemünd Freitagskonzerte als Benefizkonzerte zu Gunsten der Orgel statt. Aus den Erlösen wird derzeit ein weiteres Register in die Orgel eingebaut, was umfangreiche Arbeiten nötig macht.
Dabei handelt es sich um das Zungenregister Krummhorn 8‘, bei dem der Ton durch ein schwingendes Messingblatt erzeugt und mit säulenartigen Becheraufsätzen (meist aus Holz) ausgestaltet wird. Es klingt schnarrend und bietet eine Erweiterung der Klangpalette der Neckargemünder Orgel. Die Pfeifen des Krummhorns 8‘ waren schon früher in der Orgel im Schwellwerk eingebaut; sie wurden 2011 aber wegen der vielseitigeren Verwendbarkeit durch eine Oboe mit einem wärmeren Ton ersetzt. Die alten Pfeifen lagerten seither ungenutzt im Orgelgehäuse und werden nun wieder zu Leben erweckt.
ImJubiläumskonzert „25 Jahre freitagskonzerte“ am 12. Septemberwird das Krummhorn 8‘ dann als 25. Register der Orgel eingeweiht. Für den Einbau sind sehr viele Arbeiten nötig. Eine Zusatzlade wurde neu erbaut, bei der jede (!) der 56 neuen Pfeifen über ein eigenes Ventil angesteuert wird. Orgelbaumeister Paavo Wirpi von der Firma Göckel aus Malsch hat dieses komplizierte Bauteil konstruiert und aus Fichten- und Eichenholz in Meisterqualität erbaut und am vergangenen Samstag in die Orgel eingebaut. Nun müssen die Ventile mit der vorhandenen Traktur des Hauptwerks noch über neu erbaute Wippen, mechanisch ähnlich einer Manual-Koppel, verbunden werden. Dazu kommen noch Anpassungen am Spieltisch, damit der Organist das neue Register auch betätigen kann. Außerdem müssen die Pfeifen des Krummhorns intoniert, also ihr Klang auf ihre neue Position im hinteren Teil der Orgel, von vorne unsichtbar, eingestellt werden.
So dürfen sich Gemeindemitglieder, Konzertbesucher und Organisten auf die Erweiterung der Orgel freuen: Sie hat dann 25 Register, insgesamt 1.741 Pfeifen und eine noch größere Klangvielfalt, mit der die Frohe Botschaft Gottes musikalisch erlebbar wird. (kb/red)