Ein Hauch von Gold - Führung Weißenhofsiedlung (Kurs Nr.: K2530-326)
Andrea Urbansky M.A., Kunsthistorikerin
Freitag, 4. Juli 2025, 16:30 bis 18:30 Uhr; Treffpunkt: Stuttgart, Litfasssäule gegenüber dem Weißenhofmuseum, Rathenaustr 1: Teilnahmebeitrag inkl. Eintritt: 15 €; Veranstalter: keb Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Esslingen e.V.
Was hat die Lebenslust der Zwanzigerjahre, die Hoffnung auf mehr Freizeit, erleichterte Arbeitsbedingungen in den Fabriken und hygienische Wohnverhältnisse mit klaren, geometrischen Gebäudeformen und dem Verzicht auf Dekor zu tun? Mehr als auf den ersten Blick ersichtlich!
Für die Gestalter und Architekten des Deutschen Werkbundes galt der Grundsatz, dass Wohnungen ihre Form nicht mehr länger der Einpassung in ein überkommenes Gebäudeschema verdanken sollten, sondern nach den Bedürfnissen der Menschen zu gestalten seien. Daraus würde sich eine neue, funktionelle Schönheit ergeben – für alle Schichten. So entstand 1927 in Stuttgart unter Gebrauch der neuesten Materialien und Bautechniken die Weißenhofsiedlung. Moderne, helle Wohnräume, praktisch zu bewirtschaftende Küchen, Badezimmer und eigene Zimmer für die Kinder waren hier zu sehen - für viele Menschen damals noch Zukunftsmusik. Eine Fülle an Ideen machte die Wohnungen lebenswert: Balkone und Terrassen konnten für ein Luftbad auf dem Liegestuhl oder eine erfrischende Gymnastik durch einen Vorhang verschlossen werden, Zimmerwände wurden so konstruiert, dass sie nach Bedarf verschoben werden konnten.
Bei diesem zweistündigen Rundgang lernen Sie auch das Museum und die originalgetreu rekonstruierte Hälfte des Doppelhauses von Le Corbusier kennen, das seit 2016 zum Weltkulturerbe gehört. Sie werden bemerken, wie viele Ideen und Erfindungen der goldenen Zwanzigerjahre unser heutiges Leben bereichern, ohne dass sich jemand dessen bewusst wäre.
Wir beginnen vor dem Museum mit einem kleinen Rundgang außen zur Architektur und besuchen dann das Museum innen, bevor uns der Weg exklusiv zu einzelnen Häusern der Siedlung führt.
Anmeldung bis 1. Juli: keb Esslingen, 0711 - 38 21 74, info@keb-esslingen.de oder auf der Webseite
Alte Kirche in Stuttgart-Hedelfingen (Kurs Nr.: K2530-334)
Ulla Groha M.A., Kunsthistorikerin und Museumspädagogin
Freitag, 11. Juli 2025, 16 – 18 Uhr; Treffpunkt: Vor der Alten Kirche, Amstetter Straße 7, Stuttgart Hedelfingen;Teilnahmebeitrag: 8,00 € zzgl. ggfl. Fahrschein; Veranstalter: keb Landkreis Esslingen in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Kirche und Kunst der Kath. Kirchengemeinde Esslingen
Das älteste Bauwerk von Hedelfingen ist die evangelische Alte Kirche, eine der schönsten Kirchenbauten im Stuttgarter Stadtgebiet. Schon im 13. Jahrhundert errichtete man sie als Wehrkirche. Denn an einer alten Handelsstraße gelegen, war der Ort immer wieder Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen den württembergischen Grafen in Stuttgart und der Reichsstadt Esslingen. Dabei wurde auch die Kirche 1449 stark zerstört. Bei der Wiederherstellung 1468 kam es zur Ausmalung des Baus mit den heute berühmten Wandmalereien. Diese prächtige „Bibel der Armen“ ziert Kirchenschiff und Chorgewölbe und zeigt die Zehn Gebote, das Jüngste Gericht sowie Heiligenlegenden. Um die kostbaren Gemälde vor dem Bildersturm zu retten, wurden sie im 16. Jahrhundert übertüncht. So waren sie zwar leidlich geschützt, doch beim Einbau von Emporen im 18. Jh. und bei einem Fliegerangriff im 2. Weltkrieg wurden sie beschädigt.
Vor wenigen Jahren hat man die Malereien aufwändig restauriert, so dass der Bau heute wieder ein beeindruckendes Zeugnis von der Bilderfreude des späten Mittelalters ablegt.
Anmeldung erforderlich bis 5. Juli: keb Esslingen, Tel. 07 11 - 38 21 74, info@keb-esslingen.de