Im Trinkwasserversorgungsnetz des Zweckverbands Wasserversorgung Lußhardt werden in alten Graugussleitungen immer wieder bräunliche Ablagerungen festgestellt. Diese sogenannten Inkrustationen führen zu einer Querschnittsverengung der Leitungen und können den Wasserdurchfluss beeinträchtigen oder sogar blockieren. Zudem berichten Verbraucher in betroffenen Bereichen über gelblich verfärbtes Wasser, sogenanntes Rostwasser. Um dem entgegenzuwirken, werden vom Zweckverband regelmäßig Netzspülungen in betroffenen Bereichen durchgeführt.
Um die Ursachen für diese Ablagerungen näher zu ergründen und daraus mögliche Maßnahmen abzuleiten, hat der Zweckverband zudem eine umfassende Analyse der Inkrustationen beauftragt.
Durch diese Untersuchungen eines Fachlabors für Wassertechnologie konnte jetzt gezeigt werden, dass die für die Wasserhärte verantwortlichen Stoffe Calcium und Magnesium keinen Einfluss auf die Entstehung der Ablagerungen und Wasserverfärbungen haben. Bei den Inkrustationen handelt es sich hauptsächlich um Eisenoxide (Rost) und Eisenoxidhydrate. Diese entstehen durch Korrosionsprozesse, bei denen der eisenhaltige Werkstoff der Graugussrohre mit dem im Trinkwasser gelösten Sauerstoff reagiert. Dabei können auch Eisenoxidhydrate in die Wasserphase gelangen und eine Gelbfärbung des Wassers hervorrufen. Calcium und Magnesium sind in den Ablagerungen nur in Spuren vorhanden. Kalk (Calciumcarbonat) wurde nicht nachgewiesen.
Die Untersuchungen belegen, dass die festgestellten Ablagerungen in keinem Zusammenhang mit der Härte des zur Versorgung gelangenden Trinkwassers stehen. Durch eine Reduzierung der Wasserhärte können die Ablagerungen weder vermieden noch rückgelöst werden.
Eine nachhaltige Lösung ist nur durch den Austausch der betroffenen Leitungsabschnitte möglich. Dabei kommen moderne, korrosionsbeständige Materialien wie Kunststoffrohre aus PE (Polyethylen) zum Einsatz – eine Praxis, die der Zweckverband bereits seit längerer Zeit erfolgreich umsetzt.