Der Gaggenauer Seniorenrat hat am Montag sein 15-jähriges Bestehen gefeiert. Mehr als 50 Aktive bringen sich mit ihrem Wissen, ihrem Können und ihrer Arbeitskraft ein, sodass in „Gaggenau niemand Angst vor dem Altwerden haben muss“, wie in den Redebeiträgen deutlich wurde.
Der Vorsitzende des Seniorenrates, Gerrit Große, bezeichnete den Kreis der Aktiven als „das lebende Herz des Seniorenrates“. Der Seniorenrat ist gut vernetzt in der Stadt und im Kreisseniorenrat ebenso vertreten wie im Landesseniorenrat. Außerdem arbeitet der Seniorenrat eng mit hiesigen Institutionen und Vereinen zusammen, nicht zuletzt mit der Gaggenauer Stadtverwaltung.
Ob Internetcafé oder Mehrgenerationenfrühstück: Die Bilder, die die stellvertretende Seniorenratsvorsitzende Angelika Bleich zeigte, vermittelten einen Eindruck davon, dass die Angebote gut angenommen werden.
Die erste soziale Sprechstunde gab es bereits im Gründungsjahr 2009. Schnell folgte das Internetcafé. Ging es anfangs darum, Fotos auf einen Computer zu laden, so beschäftigen sich die Senioren heute mit Fragen wie: Wie schreibe ich meinem Enkel über WhatsApp? Oder: Wie mache ich meine Steuererklärung mit Elster? Die Digitalisierung ist inzwischen so stark fortgeschritten, dass Menschen ohne diese Kenntnisse schnell abgehängt sind. Inzwischen findet das Internetcafé wöchentlich statt. Gut kommen auch die Veranstaltungen zu Online-Banking, Fahrkartenautomaten oder „Smartphone für Frauen“ an.
Soziale Teilhabe ermöglicht auch der Mehrgenerationentreff im Helmut-Dahringer-Haus. Peter Koch, Geschäftsführer der Gaggenauer Altenhilfe, freut sich, „dass es Menschen gibt, die etwas soziale Wärme in ein kaltes Umfeld bringen“. Die Zusammenarbeit mit dem Seniorenrat sei „grandios“.
Müll vermeiden, Ressourcen schonen: Das ist das Ziel des jüngsten Projekts. Seit 2022 wird das Reparaturcafé gern genutzt. Angelika Bleich erläuterte, dass der Seniorenrat immer wieder nach Möglichkeiten sucht, die Stadt für Senioren attraktiver zu machen. Manche Sitzgelegenheit wurde auf Initiative des Seniorenrates errichtet.
Oberbürgermeister Michael Pfeiffer betonte, dass durch die Arbeit des Seniorenrats ältere Menschen miteinander etwas unternehmen und „das soziale Leben einfach genießen können“. Marianne Fischer, ehemalige Vorsitzende des Kreisseniorenrates, erklärte: „Die Gründung des Seniorenrats ist für die Stadt ein Glücksfall.“ Sie warb auch für das neue Angebot hilver – insbesondere ermutigte sie die Anwesenden, selbst bei Bedarf Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Das Ensemble „SaxPack“ der Schule für Musik und darstellende Kunst unter der Leitung von Gerold Stefan sorgte für den musikalischen Rahmen.
Dass der Vorstand die Arbeit der Ehrenamtlichen schätzt, bewiesen die Ehrungen. Geehrt wurden nicht nur die drei Vorsitzenden, sondern auch Mitglieder, die von Anfang an den Seniorenrat mitprägten und die, die sich seit zehn Jahren einbringen. Dank für 15 Jahre Arbeit im Vorstand und Mitarbeit im Seniorenrat gab es für: Gerrit Große (Vorsitzender), Angelika Bleich (stellv. Vors.), Slobodan Mandic (2. stellv. Vors.) und Heinz Ulrich (u. a. 15 Jahre Internetberater, zehn Jahre Schatzmeister). Seit 15 Jahren Internetberater sind: Ernst Clemens, Manfred Merkel und Gerhard Richter. Im Internetcafé und der Sprechstunde engagieren sich seit zehn Jahren: Margrit Gorsky, Ursula Große, Dieter Henke, Alfred Müller, Gisela Theunissen, Edgar Küstler und Georg Nimesheim. Für zehn Jahre aktiven Einsatz beim Mehrgenerationentreff wurden zudem geehrt Gerrit Große, Ursula Große, Renate Baier, Elke Heinz, Hinge Kies und Charlotte Lorenzi. Ein besonderer Dank galt Manfred Hecker für elf Jahre Qigong im Mehr-Generationen-Treff.