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Keine gute Nacht für den Igel. NABU weist auf immer häufigere Verletzungen durch Mähroboter hin.

Der Igel steht vor großen Herausforderungen. Seine Lebensräume in der Agrarlandschaft schwinden und die neue Zuflucht in Gärten und Parks entpuppt sich...

Der Igel steht vor großen Herausforderungen. Seine Lebensräume in der Agrarlandschaft schwinden und die neue Zuflucht in Gärten und Parks entpuppt sich als zunehmend gefährlich. Schätzungen zufolge leben dort trotzdem bis zu neunmal so viele Igel wie in der freien Landschaft.

Igel fallen Mährobotern häufig zum Opfer

In der vermeintlichen Idylle sehen sich Igel seit einigen Jahren mit einer neuen Bedrohung konfrontiert, die unvermittelt auftaucht: Mähroboter. Sie sind meistens nicht clever genug, um Igel zu erkennen, wie die Igelforschungsgruppe am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung herausgefunden hat. Denn: Igel flüchten nicht bei Gefahr, sondern kugeln sich ein. Eigentlich ein sehr cleveres Verhalten, wenn man ein Stachelkleid besitzt. So spart man Energie für Flucht oder Kampf. Aber leider fatal, angesichts von Straßenverkehr – und Mährobotern. Eine Begegnung mit einem Mähroboter endet für Igel häufig katastrophal. Igelschützerinnen und -schützer berichten von Schnittwunden und abgetrennten Gliedmaßen bis hin zu tödlichen Verletzungen. Etwa die Hälfte der verletzt aufgefundenen Igel überlebt nicht. Hinzu kommt die hohe Dunkelziffer: Viele verletzte Stachelträger verkriechen sich unter einer Hecke und verenden dort unbemerkt.

Mähroboter-Verkauf um 45 Prozent angestiegen

Erst kürzlich wurde vermeldet, dass der Mähroboter-Absatz in den ersten Monaten dieses Jahres um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen ist. Mit der wachsenden Verbreitung der Mähroboter hat auch die Zahl verletzter Igel stark zugenommen, erklärte kürzlich die Landestierschutzbeauftragte in Baden-Württemberg, Julia Stubenbord. „Der Konflikt zwischen Igel und Roboter ließe sich ganz einfach vermeiden. Da Igel überwiegend nachts und in der Dämmerung unterwegs sind, sollte man die Roboter nur tagsüber und unter Aufsicht betreiben. Das leitet sich aus dem Tierschutzgesetz und dem Naturschutzgesetz ab: Tieren darf man kein vermeidbares Leid zufügen“, so der NABU-Mittleres Filstal und Lautertal. Wir fordern daher ein Nachtfahrverbot, Köln und Mainz haben das bereits eingeführt, in weiteren Städten und Gemeinden wird ebenfalls an entsprechenden Regelungen gearbeitet.

NABU lehnt Mähroboter ab

Mähroboter sind nicht nur eine Gefahr für Igel, sondern auch für viele Kleintiere und Jungvögel, die ihre ersten Flugversuche starten und auf dem Rasen landen. Und sie vernichten die Lebensgrundlage zahlreicher Insekten. Kurz geschorene Rasen bieten keinerlei Nahrung für Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge, da Gänseblümchen, Löwenzahn oder Gundermann gar nicht zum Blühen kommen. Wenn man auf Mähroboter nicht verzichten will, sollten diese nur tagsüber und unter Aufsicht den Rasen kürzen. Auch sollten Bereiche des Gartens ausgespart werden, um Rückzugsräume für Tiere zu erhalten.

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Ausgabe 31/2025
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