Waldbesitzern empfiehlt der Fachdienst Forst des Neckar-Odenwald-Kreises vor dem wohlverdienten Sommerurlaub unbedingt einen Blick in den eigenen Wald zu werfen. „Neben den großen Ferien beginnt aktuell auch die Borkenkäfer-Saison“, spricht Dominic Klein die derzeit angespannte Waldschutzsituation an. Der zuständige Mitarbeiter für Waldschutz im Fachdienst appelliert: „Bitte gehen Sie regelmäßig in Ihre Wälder und kontrollieren Sie Ihre Fichtenbestände auf frischen Befall. Dieser ist anhand von Bohrmehl am Stammfuß sowie gegebenenfalls an Harzfluss entlang des Baums erkennbar. Durch Regen oder Sturmereignisse werden diese Hinweise jedoch oft verwischt, weshalb Kontrollen bei gutem Wetter und im Abstand von ein bis zwei Wochen stattfinden sollten.“ Fortgeschrittene Befallstadien kündigen sich schon von Weitem durch eine Kronenverlichtung und verfärbte Nadeln beziehungsweise durch abfallende Rindenpartien an, wie Dominic Klein weiter ausführt. „Im Fokus der Kontrollen sollten vorjährige Befallsorte und südexponierte Lagen sowie aufgerissene Bestandsränder stehen.“
In diesem Jahr seien sorgfältige Kontrollen besonders wichtig, da viele Käfer erfolgreich überwintert hätten, erläutert der Förster weiter. Die warmen und trockenen Sommermonate bieten dem Borkenkäfer außerdem ideale Bedingungen zur Vermehrung. Geschwächte Bäume, etwa durch Trockenheit oder Sturmfolgen, seien besonders anfällig.
Sollten Waldbesitzer in ihrem Wald auf befallene Bäume stoßen, ist Eile geboten, denn das Zeitfenster für eine wirksame Behandlung ist kurz. Bevor sich Buchdrucker und Kupferstecher weiter ausbreiten können, müssen die betroffenen Bäume geerntet und aufgearbeitet werden. Danach sollten diese so rasch wie möglich abtransportiert oder mit einem Abstand von 500, besser 1.000 Metern zum nächsten Fichtenwald gelagert werden. „Der örtlich zuständige Revierleiter des Fachdienstes Forst am Landratsamt ist Ansprechpartner für Waldbesitzer bei derartigen Waldschutzmaßnahmen und unterstützt diese darin, ihren Wald und die damit verbunden Werte zu erhalten“, weist Dominic Klein auf die Betreuungsangebote des Landratsamtes hin. „Die Suche und Dokumentation von Borkenkäfer-Befallsherden sowie der Transport und die Lagerung von Schadholz in Nass- und Trockenlager sind außerdem förderfähig“, betont der Forstbeamte. Anträge können über den Fachdienst Forst bei der Landesforstverwaltung gestellt werden.
Die Landesforstverwaltung bietet überdies unter www.landesforstverwaltung-bw.de/waldbewahren/waldschaeden/borkenkaefer Hinweise zur frühzeitigen Erkennung von Käferbäumen und Hinweise zum Umgang mit entdeckten Befallsherden.