
Bürgermeister Schellenberg konnte zur Gemeinderatssitzung mit dem Schwerpunkt Wald neun Gemeinderäte/innen, Revierleiter Michael Herwig, den Leiter des Kreisforstamtes Herrn Maxeiner, sowie Zuhörer aus der Bürgerschaft begrüßen. Fünf Gemeinderäte waren entschuldigt.
Traditionell beginnen wir wieder in der Leiter des Kreisforstamtes Herrn Maxeiner und dem Revierleiter Herrn Herwig mit der Vorstellung zweier Waldbilder. In Abstimmung mit dem Leiter des Kreisforstamtes Herrn Maxeiner und dem Revierleiter Herrn Herwig wurden die Waldbilder für den Waldbegang vorbereitet.
Im Hinblick auf die Zwischenrevision und die vorgesehene Anpassung des Hiebsatzes wollen wir dabei die Grundlage für diesen Beschlussvorschlag in einem Bestand vorstellen.
Die erste Station war im Bereich der Lehmgrube. Berichtet wurde vorab von der Forsteinrichtung, welche einen Zehnjahresplan für die Bewirtschaftung des Waldes enthält. Hierbei wird festgeschrieben, wie die Nutzung des Waldes aussehen soll, und die Anbaupflege wird definiert. Abgenommen wird diese von der Forstdirektion. Nach fünf Jahren wird der Wald in einer Zwischenrevision überprüft und ggf. sind Nachsteuerungen zu treffen. Derzeit befinden wir uns in dem fünften Jahr. Eine Anhebung des Hiebsatzes um 25 % wird empfohlen, um flexibel auf Holzpreise reagieren zu können, aber auch um die deutlichen Holzvorräte abzubauen, das Risiko bei einem evtl. Sturm, Schneebruch oder auch Borkenkäfer zu reduzieren und auch den Waldumbau zu verbessern.
Dieser erste Waldabschnitt, im Distrikt 1, Abteilung 5, zeichnet sich durch einen ausgeprägten Fichtenholzbestand aus, aber auch Tannen- und Kiefernholz und vereinzelte Buchen sind zu verzeichnen. Das Alter des Waldes ist durchmischt, von ganz jungen Bäumen bis zu Baumbeständen im Alter von ca. 160 Jahren sind hier enthalten. Die meisten Altbäume sind jedoch ca. 110 Jahre alt. Der Mischbaumwald ist zudem von Starkholz geprägt. Die Baumanteile haben sich in den letzten Jahren nicht groß verschoben. Die Waldverjüngung wurde in diesem Abschnitt bereits vollzogen, im nächsten Schritt steht die Alt- und Starkholzentnahme an. Vor allem in Altholzbeständen ist die Gefahr von einem Borkenkäferbefall besonders hoch. Daher findet in den notwendigen Zeiträumen ein aktives Borkenkäfermonitoring statt.
Geplant ist nun, die Ernte motormanuell durchzuführen. Überwiegend sollen Fichten, Stark- und Alttannen entnommen werden. Es wird darauf geachtet, eine schonende Entnahme zu gewährleisten, um die Jungbäume so wenig als möglich zu beeinflussen. Nach der Ernte wird eine Schlagpflege erfolgen, um die Schäden, welche bei der Ernte unvermeidbar sind, einzudämmen.
Bei dem zweiten Waldbild handelt es sich bereits um einen Abschnitt, an dem die Stark- und Altholzentnahme bereits erfolgt ist. Auch der Abtransport und die Wegeinstandsetzung sind bereits erfolgt. In diesem Abschnitt soll nun die Waldverjüngung weiter fortgeführt werden, nachdem die Schlag- und Jungbestandspflege abschließend erfolgt ist.
Ebenfalls wird erläutert, dass der Borkenkäferbefall im Gemeindewald relativ gering ausfiel. Grund dafür ist das sehr gute Monitoring und das schnelle Reagieren, wenn doch mal ein Befall vorliegt. Zukünftig wird auch ein Monitoring durch den Einsatz einer Drohne durchgeführt.
Der Gemeinderat nimmt den aktuellen Sachstand zur Kenntnis.
- Zwischenprüfung der Forsteinrichtung
Im Frühjahr, d. h. April 2025, fand die Zwischenrevision der Forsteinrichtung statt.
Die Forsteinrichtung erfolgte zum 01.01.2020 und wird in einer Zwischenrevision nach 5 Jahren, so nun im Jahr 2025, überprüft. Darüber hinaus wird diese Zwischenprüfung durch den neuen Leiter des Kreisforstamtes Herr Maxeiner und Revierleiter Herwig vorgestellt. Neben den Ergebnissen der Zwischenrevision ist wesentlich die Beratung der Anpassung des Hiebsatzes.
Der Schadholzanteil auf Wurmlinger Gemarkung ist relativ gering. Derzeit wird die Nutzung der Vorräte, vor allem bei hiebsreifen Fichten, genutzt, da die Holzmarktlage sehr gut ist.
Dabei liegt der Fokus trotzdem bei der Schlag- und Jungbestandspflege und dem schnellen Handeln bei Käferbefall. Durch das schnelle Agieren wurde der Einschlag um 2.800 Efm überschritten, wodurch die Ergebniserwartung in 2024 deutlich überschritten wurde.
Auch in 2025 wurde bereits ein deutlich höherer Einschlag durchgeführt, sodass keine Holzerntearbeiten mehr ausstehen. Die Ergebniserwartung wird voraussichtlich um rund 200.000 Euro besser ausfallen. Für das Borkenkäfermonitoring wurden zudem Fördermittel beantragt, um hier weiterhin schnell reagieren zu können.
Die Erhöhung des Hiebsatzes fördert folgende Ziele:
Der Gemeindewald wird weiter als stabiler Mischwald bewirtschaftet. Entsprechend geeignete Baumarten, wie Douglasie oder Tanne, sollen an geeigneten Standorten gepflanzt werden und erforderliche Durchforstungs- und Pflegemaßnahmen werden weiter fortgeführt.
Der Gemeindewald Wurmlingen hat bei der Forsteinrichtungserneuerung einen Vorrat von 382 fm/ha ausgewiesen und damit einen Wert über dem Durchschnitt der Region, der bei 354 fm/ha für den Körperschaftswald im Landkreis Tuttlingen liegt. Der Hiebsatz wurde mit 8,3 fm/je Jahr/ha etwas unter dem erwartenden Zuwachs von 9,3 fm/je Jahr/ha festgesetzt.
Bei der jeweiligen Beratung des Betriebsplanes haben wir auch jeweils deutlich gemacht, dass wir einen hohen Vorrat und einen recht alten Bestand haben. Darüber hinaus, dass wir im Rahmen des Waldumbaus die Fichten und die Tannen, die zur Hauptnutzung anstehen, ernten und nutzen wollen, je nach Situation auf dem Holzmarkt und dem Holzpreis, um damit den Waldumbau zu befördern. Andererseits aber auch die Risiken, ob Borkenkäfer, Schneebruch oder Stürme, zu reduzieren.
Der Betrieb liegt bezüglich des Mengenvollzugs derzeit knapp 24 % über dem Plan, d. h. über dem festgesetzten Hiebsatz. Das gilt sowohl für die Vor- wie auch die Hauptnutzung. Die Gründe sind neben der anfallenden zufälligen Nutzung die im Betrieb sehr gut umgesetzte und aktiv forcierte Nutzung der zunehmend klimalabilen Fichte sowie Ernte hiebsreicher Tanne über gesicherter Naturverjüngung. Dies war seitens der Forsteinrichtung noch nicht in diesem Umfang geplant, ist jedoch in den Zeiten der Klimaerwärmung waldbaulich sinnvoll und auch Bestandteil der neuen Waldentwicklungstypen 2024.
Weil dieser Weg weiter auch in den kommenden Jahren verfolgt werden soll, wird eine Hiebsatzerhöhung um 25 % vorgeschlagen. Für diese Hiebsatzerhöhung ist der Beschluss des Gemeinderates notwendig.
Der Gemeinderat nimmt von der Zwischenprüfung Kenntnis und befürwortet die vorgeschlagene Erhöhung des Hiebsatzes um 25 %.
Aufstellung des Forstbetriebsplanes 2026 für den Gemeindewald Wurmlingen
Das Landratsamt Tuttlingen, Kreisforstamt, hat den Betriebsplan für das Jahr 2026 für den Gemeindewald Wurmlingen im Entwurf erstellt.
Entsprechend der 10-jährigen Forsteinrichtung besteht das Ziel, einen Einschlag von 5.270 Festmeter vorzunehmen. Aufgrund des alten Bestandes mit viel Starkholz, andererseits der Notwendigkeit des Waldumbaus, aber auch Minimierung von Risiken bspw. durch Borkenkäfer, Schneebruch oder Sturm, schlagen wir vor, das Ziel aufbauend auf dem neuen Hiebsatz zu planen.
Ebenso sind wieder die geplanten Arbeiten in den Kulturen, für den Waldschutz und die Bestandspflege einschließlich der Erschließung, d. h. Unterhaltung der Waldwege in diesem Betriebsplan, enthalten. Der Betriebsplan wurde durch den neuen Leiter des Kreisforstamtes Herrn Maxeiner sowie den Revierleiter Herrn Herwig vorgestellt und erläutert.
Bei dieser vorgesehenen Betriebsplanung ergibt sich ein Überschuss von 106.000,00 € bei Einnahmen von 407.100,00 € und Aufwendungen mit 301.100,00 €. Wie in den zurückliegenden Jahren werden wir selbstverständlich die Entwicklung am Holzmarkt beobachten und entsprechende Preisentwicklungen nutzen bzw. gegebenenfalls auch Preisrückgänge bei dem Einschlag entsprechend anpassen. Dazu hat der Gemeinderat in den vergangenen Jahren auch immer eine entsprechende Flexibilität gegenüber dem Revierleiter eingeräumt.
Neben dem Betriebsplan steht auch die jeweilige Beschlusslage zum Brennholzpreis an. Für das Jahr 2026 ist keine Veränderung beim Brennholzpreis vorgesehen. Der Preis soll bei Hart- und Laubbrennholz bei 88,00 €/je fm und bei Nadelholz bei 60,00 €/je fm (K-Holz-Qualität) verbleiben. Die Preise werden bei Unternehmen netto ausgezeichnet, zuzüglich der MwSt.
Der Gemeinderat bestätigt einstimmig den Betriebsplan 2026 und die Brennholzpreise.
Einladung des CDU-Ortsverbandes
An die Gemeinderäte wird die Einladung zur politischen Bierprobe mit Andreas Jung, Dr. Maria Lena Weiss und Guido Wolf weitergeleitet. Diese startet am 10.12.2025 in der Hirschbrauerei und wird im Anschluss im Gasthaus Sonne fortgeführt.
Einladung des Kirchenchors
Eine weitere Einladung wird zum Konzert des Kirchenchors ausgesprochen. Am 30.11.2025 findet das Konzert in der Kirche St. Gallus statt.
Die öffentliche Sitzung wurde um 17:37 Uhr beendet und es wurde zum nichtöffentlichen Teil der Sitzung übergeleitet.