„Konzert an der Pfinz“ im Jahr 2025
Von Jennifer Warzecha
Sehr persönlich, in gewohnter Weise melancholisch und experimentierfreudig - So präsentierte sich Kevin Karl, der eigentlich Kevin Jenne heißt, seinem Publikum. Am Donnerstagabend der Vorwoche gab er für alle Gäste, bekannt oder unbekannt, aus nah und fern bzw. weiter weg, sein „Konzert an der Pfinz“ in diesem Jahr auf der Wiese an der angrenzenden Fischtreppe.
Der Sänger und Gitarrist Kevin Karl begrüßte alle bekannten und noch unbekannten Konzertgäste. Er spiele sonst nur englische Songs, weil seine Mutter aus Irland kommt. Weil aber hier viele überwiegend Deutsch sprechen, habe er jetzt auch viele Lieder auf Deutsch geschrieben, wie "Mutausbruch". Das habe er einem seiner besten Freunde gewidmet. Ein anderes Lied heißt „Kleiner Mann“. Im Lied geht es darum, dass man einem Kind stets Mut zusprechen sollte. "Im Leben gibt es genügend Dinge, die entmutigend und angsteinflößend sind. Mit diesem Song will ich da gegensteuern.-:) Im Refrain singe ich: 'Stell‘ dein Segel in den Wind, Lass die Leinen los, Vertrau dir blind‘." Das Lied hatte Kevin Karl erst ein paar Tage vor dem Konzert geschrieben.
Persönliches
Er selbst ist seit Ende April zweifacher Vater und kann möglicherweise dadurch immer wieder aus seiner eigenen Botschaft dazulernen. Auch seine Ehefrau erwähnt er indirekt im Lied „Galway Girl“. Hier singt er über sein „Grötzinger Girl“, seine jetzige Ehefrau. Eben durch Grötzingen sei er damals vor zwei Jahren an der Fischtreppe vorbeigefahren. Da habe er sich gedacht, dass das eine wunderbare Konzertkulisse sei, nachgefragt und so sind die „Konzerte an der Pfinz“ mit der Organisation durch die Ortsverwaltung entstanden. Viele Lieder, die er an diesem Abend spielte, hatten ihre Premiere. Der Veranstaltungsort gefalle ihm sehr.
Ungewöhnlich
Manchmal komme er auf schon recht ungewöhnliche Ideen, was man alles in einen Liedtext verpacken kann. Ein Beispiel ist das Lied "Routenoptimierung" über die Firma PTV. Auf die Frage, warum er gerade über diese ein Lied geschrieben habe, antwortet er: „Ich wollte einfach einen Firmensong schreiben und das ist daraus entstanden.“ Ein anderes Lied geht über eine Vase und heißt dementsprechend auch „Deine Vase“. Die Botschaft ist, so erfuhr man es an diesem Abend: "Entfalte Deine Blumen".
Heimatgefühl und Abschied
Ein weiteres Lied handelt inhaltlich vom Kaiserstuhl, seiner Heimat und „einem der besten Weine, die es dort gibt“, wie er sagte. Die Botschaft lautet: „Die Zeit vergeht, die Heimat nicht.“ Oder im Text: "Erinnerung ist in mir einprogrammiert." Das nächste Lied handelte auch von Heimat, dem guten Gefühl, wenn man in Rüppurr wohne. Wie sehr Kevin Karl seine Beobachtungen, Eindrücke, Gefühle und Wahrnehmungen in seinen Liedern verarbeitet, zeigte auch sein Lied "Abschied nehmen". Dies handelt von jemandem, der aus dem Dienst in einem Seniorenheim ausscheidet. „Ich wollte eigentlich mal so richtig Party machen und Rockmusik spielen. Aber es kommt immer so melancholische Musik dabei heraus“, sagte Kevin Karl schmunzelnd. Ideen hat er jedenfalls genug. Der Anteil an Liedern, die er selbst geschrieben hatte, überwog an diesem Abend. In Gänze waren es: „My little Hero“, „Deine Vase“, „Kleiner Mann“, „Ohne Gewähr“, „Dorfkind“, „Ausfahrt“, „Hier gehör‘ ich hin“, „Wind und Segel“, „Mutausbruch“, „Routenoptimierung“ und „Zum Abschied“. Die Motivation dahinter, eigene Lieder zu schreiben, ist unter anderem: „Ich schreibe viele Songs für bestimmte Anlässe (Hochzeiten, Geburtstage, Firmenevents)“, sagte Kevin Karl. Mal wieder ein ausgesprochen schönes, harmonisches und entspannendes Konzert! Über die Plattform kaduda.de kann man Kevin Karl individuell für gewünschte Anlässe buchen.