Er hat eine lange Ausbildung hinter sich und schon viel erlebt – und genau davon erzählte Claus Henning Bley bei seinem jüngsten Vortrag mit dem Thema „Vom Klinikarzt zum Hausarzt“, zu dem die katholische Frauengemeinschaft kfd St. Paul eingeladen hatte: Der Mediziner hatte nach seinem Studium in Mainz den Facharzt für Anästhesiologie gemacht. Danach war er fast zehn Jahre als Notfallmediziner tätig, derzeit absolviert er in der Bruchsaler Südstadt die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin.
Der Pfarrsaal war gut besucht und zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer verfolgten den Vortrag von Claus Hennig Bley. Dieser spannte den Bogen von seinen Erfahrungen in Frankfurt, wo er als stellvertretender Leiter einer zentralen Notaufnahme tätig war, bis zu seiner aktuellen Tätigkeit in einer Bruchsaler Hausarztpraxis. Er berichtete unterhaltsam über seinen Alltag in der Notaufnahme, als Notarzt im Auto und Hubschrauber, wobei er auch die Gelegenheit nutzte, um die Bedeutung von Rettungsgassen bei Unfällen auf Autobahnen zu unterstreichen.
Weil Schichtdienst in der Klinik und Familienleben immer schwieriger zu vereinbaren waren, entschied Bley sich für die Weiterbildung zum Allgemeinmediziner und kehrte mit seiner Familie in die Heimat seiner Frau zurück – nach Bruchsal. Worin für ihn der Unterschied zwischen der Arbeit Notaufnahme und in einer Arztpraxis besteht? Seine klare Antwort: dass man näher am Patienten ist, den Behandlungserfolg sehen kann – und einem sogar mal gedankt wird.
Zum Abschluss seines kurzweiligen Vortrags, in dem er auch zu Themen wie Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht sowie Organspende Stellung bezog, gab es noch rege Nachfragen. Und kfd-Vorsitzende Cilly Rathgeb konnte feststellen, dass sie wieder einmal einen interessanten Vortrag angestoßen hatte – mit einem Referenten, der vielleicht schon Anfang 2026 eine eigene Hausarztpraxis in Bruchsal eröffnen kann.