Am 15. Februar 2025 feierte die Karnevalsgesellschaft Blau Weiss Durlach 1951 e. V. (KaGe Blau Weiss) ab 19.11 Uhr ihre große Prunksitzung im Grötzinger Begegnungszentrum.
Rund 20 Programmpunkte bot der Verein dabei, darunter waren auch einige Gastbesucher, die zum Bühnenprogramm beitrugen. Einlass mit Bewirtung war bereits ab 18 Uhr möglich. Der Vorverkauf startete bereits im Winter und so war der Saal auch ausgebucht. Von diesem ausgelassenen Abend in lockerer Atmosphäre berichte ich euch heute.
11 Paukenschläge noch hinter dem geschlossenen Vorhang kündigten um 19.11 Uhr die Prunksitzung an. Dann eröffneten Präsident Thorsten Holzwarth und sein Vizepräsident Rouven Mussgnug mit ihrem Einmarsch und Begrüßung die Prunksitzung. Beide übernahmen abwechselnd dann auch die Moderation des Bühnenprogramms an diesem Abend.
Als Erste gaben die jungen Lerchen vom Ötigheimer Karneval Club e. V. (öCC) ihr Debüt und stimmten musikalisch auf den Abend ein. Es folgte die Büttenrede der schon selbstbewussten, knapp zehnjährigen Amy-Lu Schimbeno alias „Maria Magdalena“ vom Karneval Club Piraten in Stutensee, die sicherlich eine große Karriere als Büttenrednerin vor sich hat. Der frivole Showtanz der Tanzgruppe „Magic Moments“ aus dem Moulin Rouge in Paris präsentierte der TSV Graben-Neudorf. Vom LCC Leopoldshafen ging Jochen Kunz in die Bütt und berichtete von verschiedenen Aktivitäten und dem Alltagsleben mit seiner Frau Jolina. Die Gugge-Musik „Dodderdabber“ der KG Ost brachten Schunkelstimmung in den Saal und begeisterten bereits mit ihrer Musik beim Einmarsch auf die Bühne.
Helga Kohwohl von der GroKaGe Kronau sucht als „Hildegard“ sucht immer noch einen Mann und das schon lang. Sie will keine Schokolade – sondern einen Mann – und das sofort. Mit wechselnder Kleidung schlüpfte sie in verschiedene Rollen, um möglichst mit der jeweiligen Kleidung einen Mann entsprechend der Empfehlungen aus ihrem Buch „Die geheimen Wünsche der Männer“ abzuarbeiten. Schließlich entdeckt sie Mario im Saal, besucht ihn und fällt ihm um den Hals … aber: sie geht dann doch wieder auf die Bühne und setzt ihr Programm fort. Ob sie irgendwann mal damit Erfolg haben wird, werden wir sicher bei der nächstjährigen Bütt erfahren. Seien wir darauf gespannt!
Eine besonderes Medley zeigten die Tanz-Mariechen Raffaela, Lora, Nina, Emilia und Anna von der KaGe Blau Weiss Durlach unter der Leitung ihrer Trainerin Ina Hafner. Von der KAGe Blau Weiss gingen auch Olli + Gerd als leidenschaftliche Schauspieler und Büttenredner auf die Bühne. Ihr Sketch drehte sich um eine alte Schreibmaschine, die repariert werden sollte, die neue technische Möglichkeit eines Computers jedoch vehement abgelehnt wurde.
Die Ü15 Garde des TSC Royal Rüözheim zeigte einen absolut professionellen Gardetanz. Dann ging Ralf Lakeit von der KaGe Blau Weiss in die Bütt und wurde mit seinen Reimen fast philiophisch. Die Showakrobatik-Tanzgruppe „INTENSITY“ der KaGe Blau Weiss verband Tanz mit akrobatischen Elementen, denn Würfe und Hebungen wechselten sich bei ihrem Auftritt ab.
Als Narr vom Narrenbrunnen glänzte Bernd Lindorf von der KG Fidelio mit seinen teils politischen, aber auch lokalen Betrachtungen. „Aloa he – ich hab noch Sand in den Schuhen nicht von Hawai, sondern von der Baustell in der Stadt, die isch aber tote Hose …“. Besonders gingen seine Reime vom Turmbergbähnle unter die Haut: „ Goodbey my Love Goodbey“/ Hör den Wind, der sein Lied dir singt/ Er weiß, dass sie heut von uns/ geht Weine nicht, wenn der Abschied kommt/ Dei Träne, die komme jetz zu spät/ Turmbergbahn good bey /so gibt’s kein Wiedersehn/ der Charme der Nostalgie am Turmberg wird untergehn!“
Auch mit seinen letzten Sätzen zu diesem Thema sprach er sicher vielen aus der Seele: „wie man’s tat mit de Königstuhlbahn realisiere,/ unser Turmbergbahn in de Schweiz historisch saniere!/ Aber Sanierung kam für die Gremie nicht in Frage,/ nein futuristisch mit Verlängerung zur Straßebahn, war die Ansage,/ Was der Narr vom Brunne dodebei garnet versteht,/ dass in 2/3 Johr Bauzeit garnix meh geht,/ Wenn die barrierefreie Erschließung des Turmbergs so wichtig wär,/ warum gibt’s dann so lang koin Ersatzverkehr?
Die Jugend der KG Fidelio schloss sich nun mit einem Showtanz und dem Thema „Gegensätze“ an. Dann folgte der grandiose Auftritt der schon fast legendären Bärengarde, dem Männerballet der KaGe Blau Weiss. Sie pflegen den traditionellen Marschtanz und feiern im Jahr 2025 gleich 6 x 11-jähriges Jubiläum; daher steht ihr Motiv als Abbildung auch im diesjährigen Vereins-Orden. Dabei sind alle Altersgruppen von 18 bis zur körperlichen Erschöpfung. Ihr Trainerteam sind Nina Kremer und Christian Padligur.
Es folgte noch ein Showtanz der TG Aue, bevor das Programm in die allgemeine Schunkelrunde überging. Wer Mut hatte, konnte mit den Vereinsmitgliedern der KaGe Blau Weiss zusammen auf der Bühne weitermachen. Ich habe den Abend mit seinem vielfältigen Programm sehr genossen und sage Dankeschön für diesen wunderschönen Fastnachtsabend. (sh)
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