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Kinder der Klasse 3a wandeln auf den Spuren von Bernhard Graf Eberstein

Am Montag, den 26. Mai 2025, hieß es für die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3a: Rucksack schnappen und ab an den Bahnhof Odenheim! Dieses Mal...
Es wird geknickst ...
Es wird geknickst ...Foto: Kluth

Am Montag, den 26. Mai 2025, hieß es für die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3a: Rucksack schnappen und ab an den Bahnhof Odenheim! Dieses Mal ging es gemeinsam mit der Klassenlehrerin Frau Kluth und vier „Begleit-Mamas“ nach Gochsheim. Ziel des Lerngangs war das Graf-Eberstein-Schloss, das wir im Rahmen unseres aktuellen Themas „Mittelalter“ im Sachunterricht genauer unter die Lupe nehmen wollten.

In Gochsheim angekommen, wurden wir im Hof des Graf-Eberstein-Schlosses von Frau Wick, der zuständigen Museumspädagogin, bereits erwartet. Sie begrüßte die Kinder herzlich und startete auch gleich mit ihrer extra auf Grundschüler abgestimmten Führung. Doch bevor es ins Schloss hineinging, betrachteten die Drittklässler das imposante, ca. 500 Jahre alte Gebäude erst einmal von außen. Gemeinsam mit der Museumspädagogin schauten sie sich zum Beispiel den großen Torbogen des Schlosses an und entdeckten spannende Muster, die in den Sandstein gehauen worden waren.

Nun ging es über eine Wendeltreppe hoch hinauf in einen der beiden Türme, wo die Kinder die erste Räumlichkeit des Schlosses – den Ebersteinsaal – betraten. Dort war in einem Schaukasten ein riesiges Modell des Schlosses aufgebaut, wie es vor 500 Jahren tatsächlich ausgesehen hatte. Die Schülerinnen und Schüler betrachteten das Modell ausgiebig und entdeckten, angeleitet von Frau Wick, die verschiedensten Charakteristika des Schlosslebens. So fanden sie zum Beispiel wilde Bären im Burggraben, die unwillkommene Besucher abschrecken sollten. Außerdem wurde den Kindern klar, wie viele verschiedene Nutztiere damals zum Zwecke der Selbstversorgung der Bewohner auf dem Schlossgelände gelebt hatten. Auch die Dimensionen des ursprünglichen Schlosses wurden durch das Modell sehr anschaulich gemacht, denn dort, wo damals noch das große Haupthaus stand und der Schlosspark angelegt war, befindet sich heute der Kindergarten von Gochsheim; das Haupthaus brannte vor 200 Jahren ab und wurde leider nicht wieder aufgebaut.

Nachdem sich die Kinder so einen prima Überblick über die ganze Schlossanlage verschafft hatten, ging es weiter in den Rittersaal – und dort gab es einiges zu bestaunen: einen riesigen Kamin, in dem noch der Ruß lange vergangener Zeiten klebte, Schwerter, Äxte und Lanzen an den Wänden, eine uralte Truhe aus Holz und als Highlight – eine waschechte Ritterrüstung! Die Drittklässler staunten nicht schlecht, als sie erfuhren, dass ein Ritter bis zu drei Stunden brauchte, um sich in seine Rüstung „hineinzuquälen“. Nachdem die Rüstung genauestens inspiziert worden war, zauberte Frau Wick nach und nach noch ganz viele tolle mittelalterliche Kleidungsstücke aus der alten Holztruhe hervor: ein edles Samtkleid, wie es die Gräfin getragen hatte, ein einfaches Leinenkleid und ein tolles Samtbarett, wie der Graf einst eines besessen hatte. Nachdem einige Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit gehabt hatten, in solch ein mittelalterliches Kostüm zu schlüpfen, betrachteten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Frau Wick die vielen Wappen, die im Rittersaal an den Wänden hingen. Sie erfuhren, dass die Schilder mit den Wappen darauf den Rittern nicht nur zum Schutz und zur Abwehr von Axthieben dienten, sondern auch individuelle Erkennungszeichen waren. Denn steckte man erst einmal in einer Rüstung mit Helm, konnte einen keiner mehr erkennen. Damit die Zuschauer bei einem Turnier aber gleich wussten, welche Ritter gerade miteinander kämpften, hatte jeder sein eigenes Wappen auf dem Schild. Dieses zeigte besondere Eigenschaften des jeweiligen Ritters, zum Beispiel einen großen Löwen, wenn ein Ritter sehr mutig, stark und erfolgreich bei Turnieren war.

Zum krönenden Abschluss des Lerngangs durften die Kinder zuletzt im schlosseigenen Atelier selbst kreativ werden und sich mithilfe von Schablonen und vielen Buntstiften ihr eigenes, ganz individuelles Wappen gestalten und basteln. Da waren der Fantasie und der Kreativität keinerlei Grenzen gesetzt!

Doch viel zu schnell ging die Zeit vorbei und nach einem gemeinsamen Gruppenfoto, auf dem alle gebastelten Wappen stolz präsentiert worden waren, hieß es auch schon wieder Abschied nehmen. Mit einem dicken „Dankeschön“ an Frau Wick zog die Klasse 3a wieder los Richtung Bahnhof und machte unterwegs auf einer schönen Wiese noch ein ausgiebiges Picknick. Um viele Erkenntnisse und Eindrücke reicher, kamen die Drittklässler gegen Mittag wieder in Odenheim an. So ging ein besonderer Schultag zu Ende, an dem mit viel Spaß gelernt worden war!

KLK


... und stolz das selbst gestaltete Wappen präsentiert!
... und stolz das selbst gestaltete Wappen präsentiert!Foto: Kluth
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Ausgabe 23/2025
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