An der Grundschule Unterensingen tut sich was: Seit Kurzem gibt es dort einen eigenen Kinderrat – ein Gremium aus den Klassensprecherinnen und Klassensprechern der Klassen 1 bis 4. Geleitet wird der Kinderrat von der engagierten Konrektorin Katja Martel. Ziel des Kinderrats ist es, das Schulleben aktiv mitzugestalten – und gleich das erste Projekt zeigt, wie ernst es die Kinder meinen.
Denn der Kinderrat hat sich die Schultoiletten vorgenommen – ein Ort, der oft Anlass zu Beschwerden gab. „Die Toiletten werden leider nicht immer ordentlich hinterlassen. Oft wird mit Klopapier Unsinn gemacht oder es bleibt einfach schmutzig“, erklärt Katja Martel. Gemeinsam mit den Kindern wurde deshalb eine Idee geboren: Wenn die Schülerinnen und Schüler die Toiletten selbst mitgestalten, übernehmen sie auch mehr Verantwortung dafür.
Mädchenklo wird zur Unterwasserwelt – Jungentoilette wird zum Gamer-Paradies
Gesagt, getan: Der Kinderrat startete eine Mitmach-Aktion für die ganze Schule. Alle Kinder durften kreative Ideen und Bilder einreichen. Daraus wählte der Kinderrat zwei Mottos aus, die nun umgesetzt wurden: Das Mädchenklo wurde in eine fantasievolle Unterwasserwelt verwandelt, das Jungenklo steht ganz unter dem Thema Gaming – mit vielen bunten Motiven aus der Welt der Computerspiele.
Die Verschönerung der Toiletten war ein Gemeinschaftsprojekt. Der Schulförderverein unterstützte finanziell und half mit, die Umsetzung möglich zu machen. Auch die Rektorin Kathrin Köhler war begeistert und packte mit an: „Es ist schön zu sehen, wie viel Eigenverantwortung die Kinder zeigen, wenn man ihnen Vertrauen schenkt. Das Projekt zeigt, wie ernst sie ihre Schule nehmen“, betont sie.
Mitgestalten, mitverantworten – ein Modell mit Vorbildcharakter
Konrektorin Katja Martel kennt ähnliche Projekte von anderen Schulen, bei denen Kinder mehr Verantwortung für das Schulumfeld übernehmen – mit Erfolg. Auch in Unterensingen hofft man nun, dass die neuen, liebevoll gestalteten Toiletten besser gepflegt werden. „Wenn man etwas selbst mitgestaltet hat, achtet man auch mehr darauf, dass es schön bleibt“, sagt Martel.
Nicht zuletzt war es auch ein praktisches Gemeinschaftsprojekt: Auch die Hausmeister der Schule leisteten neben dem Schulförderverein tatkräftige Unterstützung bei der Umsetzung Jetzt freuen sich alle über die frisch gestalteten Toiletten – und hoffen, dass das Ziel erreicht wird: ein sauberer, schöner Ort für alle.