Mit den Songs der letzten vier Spielstädte, gesungen von über 300 Menschen auf dem Schulhof der Gemeinschaftsschule in Ammerbuch-Entringen, ging letzten Freitag die Spielstadt „Los Ämmerles“ zu Ende. „Gemeinsam auf dem Bauernhof“ lautete dieses Jahr das Motto der Spielstadt. „Gemeinsam“ steht neben Teamarbeit auch für Inklusion. In Anlehnung an das Thema Landwirtschaft konnten die 206 teilnehmenden Kinder im Alter zwischen sechs und 13 Jahren erleben, wie Lebensmittel hergestellt werden, wie Gärtnern funktioniert und sie durften die Traktoren der Schlepperfreunde besteigen.
Auch viele andere Spielstadt-Arbeitsstellen wie z. B. die Nähwerkstatt, die Schreinerei, die Filzwerkstatt, der Crêpes-Stand, die Eisdiele, der Saftladen, der Zirkus, das Basketballtraining, die Bank oder die Apotheke machten erlebbar, wie Produkte hergestellt und Geld verdient und ausgegeben wird (in diesem Fall Ammertaler – die Währung in „Los Ämmerles“). Da von den 12 Ammertalern Stundenlohn, den jedes Kind verdiente, das an einer Arbeitsstelle aktiv war, zwei Ammertaler Steuern abgezogen wurden, konnten auch die Kinder, die in den öffentlichen Diensten wie der Müllabfuhr, dem Bauhof oder dem Rathaus arbeiteten, ihren Stundenlohn erhalten. Welches Kind an welcher Arbeitsstelle arbeiten konnte, koordinierte das Arbeitsamt der Spielstadt, an dem die Kinder jeden Morgen zuerst einmal Schlange stehen mussten. Ein Wechsel der Arbeitsstelle war stundenweise möglich – aber man durfte auch länger an seiner Lieblings-Arbeitsstelle bleiben.
Der von den Kindern gewählte Gemeinderat sorgte dafür, dass die Steuern später gesenkt wurden und dass Kinder nicht ihr gesamtes Ammertaler-Vermögen am Glücksrad verspielten. Doch auch sie konnten den zeitweisen Streik des Crêpes-Standes nicht verhindern. Für eine Abkühlung sorgte nicht nur der Regenschauer, sondern auch die (echte) Ammerbucher Feuerwehr mit einer tollen Wasserschlacht aus dem Feuerwehr-Schlauch am heißen Mittwochnachmittag. Die Ereignisse und Skandale des Tages konnten jeden Abend in der Spielstadt-Zeitung nachgelesen werden.
Möglich gemacht haben die Spielstadt etwa 130 ehrenamtlich Mitarbeitende im Alter zwischen 14 und 80 Jahren in Zusammenarbeit mit dem Ammerbucher Team der kit jugendhilfe. Die 14- und 15-jährigen neuen jugendlichen Mitarbeitenden wurden durch den JuMi-Kurs auf ihre neue Rolle als Betreuende vorbereitet und haben Arbeitsstellen tatkräftig unterstützt oder selbst neue Arbeitsstellen organisiert. Jugendliche und junge Erwachsene bildeten einen großen Anteil der Mitarbeiterschaft. Eltern und Menschen, die die Spielstadt zum Teil schon seit vielen Jahren unterstützen, brachten Erfahrung und Kontinuität in den Ablauf.
Ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die ehrenamtlich an verschiedenen Stellen in „Los Ämmerles“ mitgearbeitet haben und mit viel Zeit, Energie und Kreativität zum Gelingen der diesjährigen Spielstadt beigetragen haben!