Gekippte Fenster können Katzen das Leben kosten
Wenn eine Katze immer tiefer in die schmale Öffnung eines gekippten Fensters rutscht, kann es lebensgefährlich werden: Hauptschlagader, Nerven, Wirbelsäule sowie innere Organe wie Nieren, Blase und Darm können dabei stark gequetscht werden. Je länger das Tier in dieser Zwangslage festhängt, desto größer ist das Risiko für bleibende Schäden – im schlimmsten Fall endet es tödlich.
Lebensgefahr auch nach der Befreiung
Auch das Befreien des Tieres ist nicht ohne Gefahr: Wird die abgeklemmte Körperhälfte wieder durchblutet, gelangen schlagartig gestaute Stoffwechselprodukte und mögliche Blutgerinnsel in den Kreislauf – mit schwer kalkulierbaren Folgen. Schwere Herzrhythmusstörungen sind eine mögliche Spätfolge.
Katzen, die länger eingeklemmt waren, gelten immer als Notfallpatienten. Sie müssen aufgewärmt werden, benötigen Infusionen, Schmerzmittel und intensive Überwachung rund um die Uhr. Mithilfe bildgebender Verfahren wird überprüft, ob Brüche oder Organschäden vorliegen.
Wie gut sich das Tier erholt, hängt davon ab, wie schwer die Verletzungen sind. Werden Katzen jedoch rechtzeitig intensivmedizinisch versorgt, stehen die Chancen gut, dass sie sich vollständig erholen.
Gekippte Fenster sollten niemals unbeaufsichtigt und ungesichert offenstehen. Um Unfälle zu vermeiden, gibt es verschiedene Schutzmöglichkeiten: Kleine Gitter an den Öffnungsspalten oder ein Netz, das das komplette Fenster abdeckt. In diesem Fall sollte das Fenster zum Lüften nicht mehr gekippt, sondern ganz geöffnet werden – denn das Netz allein bietet keinen ausreichenden Schutz. Übrigens: Stoßlüften spart nicht nur Leben, sondern auch Heizkosten. (pm/red)