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Kirche der Zukunft

Unsere Diözese Rottenburg-Stuttgart macht sich auf den Weg und gestaltet Kirche neu Die Diözese Rottenburg-Stuttgart möchte sich gemeinsam...
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Unsere Diözese Rottenburg-Stuttgart macht sich auf den Weg und gestaltet Kirche neu

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart möchte sich gemeinsam mit allen Mitgliedern in eine positive und zukunftsfähige Richtung weiterentwickeln. Sie reagiert damit auf die aktuellen Herausforderungen wie Mitgliederverlust, Kostensteigerungen und sinkende Kirchensteuerkraft sowie Rückgang des pastoralen Personals. Dazu hat Bischof Dr. Krämer gemeinsam mit dem Diözesanrat, dem obersten Leitungsgremium, in dem unter anderem gewählte Katholikinnen und Katholiken der Diözese vertreten sind, im Frühjahr 2025 den Entwicklungsprozess „Kirche der Zukunft“ angestoßen. Im Sinne der Synodalität sind alle Mitglieder der Kirchengemeinden eingeladen, sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen und die Kirche der Zukunft mitzugestalten.

Der Prozess „Kirche der Zukunft“ umfasst verschiedene Projekte wie etwa „Seelsorge in neuen Strukturen“, „Räume für eine Kirche der Zukunft“, „Digitalstrategie“ und „Mittelfristige Finanzplanung“. Diese Projekte sind zwar prinzipiell eigenständig, aber doch eng aufeinander abgestimmt und werden von interdisziplinär besetzten Teams geleitet. Ein vom Bischof eingesetzter Steuerungskreis, in dem Mitglieder der Diözesanleitung, des Diözesanrats und des Priesterrats vertreten sind, koordiniert alle Projekte und achtet darauf, dass sie ineinandergreifen.

Der Gesamtprozess „Kirche der Zukunft“ ist eingebettet in eine Vision, die von der Gruppe „geistbewegt unterwegs“ unter der Leitung von Bischof Dr. Krämer entwickelt worden ist und weiterentwickelt wird. Die bisher erarbeiteten Visionsbausteine sollen den gesamten Prozess und die einzelnen Projekte durchdringen. Vor allem zwei Projekte werden unsere Kirchengemeinden und Seelsorgeeinheit sehr bald und sehr direkt betreffen. Dies ist zum einen das Projekt„Räume für eine Kirche der Zukunft“.

Dessen Ziel ist es, den nichtsakralen Gebäudebestand der Kirchengemeinden für eine zukunftsfähige, nachhaltige und gemeinwohlorientierte Nutzung zu optimieren und entsprechend anzupassen. Das bedeutet konkret, bis 2035 die beheizten Flächen der nichtsakralen und kirchensteuerfinanzierten Gebäude im Eigentum der Kirchengemeinden (Gemeindehäuser, Pfarrhäuser, Kita-Gebäude und Wohngebäude) um 30 % zu reduzieren, damit der verbleibende Gebäudebestand bis 2040 klimaneutral saniert und dauerhaft unterhalten werden kann. Dafür sollen mit Blick auf die veränderten Anforderungen an die Kirche neue Nutzungskonzepte entwickelt und kooperative Nutzungen mit anderen kirchlichen Trägern, evangelischen Kirchengemeinden oder der Kommune angestrebt werden.

Dabei werden die Seelsorgeeinheiten in den Dekanaten von Regionalmanagern vor Ort unterstützt. Im Großteil der Seelsorgeeinheiten wurden bereits Zukunftsausschüsse errichtet. Diese erarbeiten nun in Abstimmung mit den Kirchengemeinderäten, Verwaltungszentren, Regionalmanagern, Dekanaten und externen Kooperationspartnern mögliche Nutzungskonzepte – immer unter der Leitfrage, welche Räume für eine diakonisch-missionarische Kirche der Zukunft wichtig und notwendig sind. Diese Konzepte sollen 2026 den Kirchengemeinderäten zur Entscheidung vorgelegt werden. Zeitlich fällt dies mit dem Diözesanratsbeschluss zur Umstrukturierung der Kirchengemeinden zusammen, sodass die entwickelten Nutzungskonzepte mit den neu entstehenden Raumschaften aufeinander abgestimmt werden können.

Das zweite Projekt heißt„Seelsorge in neuen Strukturen“.

Dieses entwickelt Ideen für eine zukunftsfähige Seelsorge und rechtlich mögliche Modelle für neue Strukturen in größeren Raumschaften – wobei „Raumschaft“ ein Arbeitsbegriff ist und einen pastoralen Raum umschreibt. Die veränderten Rahmenbedingungen wie heutige pastorale Bedürfnisse, Mitgliederrückgang, sinkende Finanzmittel und weniger pastorales Personal werden dabei berücksichtigt. Es stehen aktuell verschiedene Modelle zur Diskussion, wie die neuen Raumschaften gebildet und auch geleitet werden sollen. Die neuen Strukturen sollen vor allem im Bereich der Verwaltung Entlastung schaffen.

Auch in den größeren Raumschaften soll kirchliches Leben vor Ort weiterhin in vielfältigen Formen. Da die Meinung aller Engagierten und Interessierten bei der Neugestaltung besonders wichtig ist, werden bis Anfang November 2025 in verschiedenen Präsenz- und Online-Veranstaltungen die Ideen und möglichen Modelle ausführlich vorgestellt. Zusätzlich steht ab dem 7. August 2025 ein umfangreiches Informations- und Erklärvideo bereit. Die Veranstaltungen und das Video vermitteln das notwendige Wissen, um anschließend an einer Online-Umfrage teilzunehmen. Hierbei können Einschätzungen, Meinungen und Fragen mitgeteilt werden. Alle Rückmeldungen werden vom Projektteam gesammelt und fließen in die Vorlage ein, auf deren Grundlage der Diözesanrat in seiner Sitzung Ende November ein Votum in Bezug auf die Neustrukturierung abgibt. 2026 beginnt die Vorbereitung und sukzessive Umsetzung der Neustrukturierung, die in mehrere Phasen unterteilt ist, um so einen strukturierten und transparenten Übergang sicherzustellen.

Diese beiden Prozesse werden uns in den nächsten Monaten in unseren Kirchengemeinden beschäftigen und Auswirkungen darauf haben, wie die Kirche in unseren Gemeinden strukturell und inhaltlich in die Zukunft geht. Dazu haben wir bereits vor der Sommerpause in unseren Kirchengemeinderats-Gremien gesprochen, werden uns aber im Rahmen eines Klausurnachmittags Mitte Oktober intensiv damit auseinandersetzen. Unsere Gemeindereferentin Anja Hermle und ich waren dazu auch im Juli zu einem jeweils ganztägigen Informationstag für die einzelnen Berufsgruppen in Rottenburg.

Aber nicht nur wir Hauptamtlichen und die Mitglieder der Gremien sind eingeladen, uns an diesem Prozess aktiv zu beteiligen. Alle Katholikinnen und Katholiken in der Diözese sind ausdrücklich eingeladen, sich mit ihren Gedanken und Ideen einzubringen. Dazu sind im Internet extra Webseiten eingerichtet mit vielerlei Möglichkeiten, sich zu informieren und zu beteiligen. Diese sind vor allem die Webseiten kirche-der-zukunft.drs.de und raeume-kirche-zukunft.drs.de. Seit Anfang September 2025 informiert zudem der Newsletter „Kirche der Zukunft“ monatlich über aktuelle Entwicklungen und anstehende Veränderungen im Prozess und den Projekten. Zusätzlich gibt es für Interessierte auch Online-Informationsveranstaltungen, mit der Möglichkeit, sich über das Projekt „Seelsorge in neuen Strukturen“ zu informieren und in den Austausch zu kommen.

Ich lade Sie herzlich ein: Nutzen Sie diese Chance und informieren Sie sich über, und beteiligen Sie sich an diesem Prozess. Es geht darum, wie das Leben unserer Kirchen vor Ort, d.h. in Deilingen, Gosheim und Wehingen in Zukunft aussehen und gestaltet sein wird.

Ihr Pfarrer Ewald Ginter

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Gosheimer Nachrichten – Amtsblatt der Gemeinde Gosheim
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Ausgabe 38/2025
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