Evangelisches Pfarramt Wehingen, Finkenweg 12, 78564 Wehingen, Tel. 07426-7186, Fax 07426-3012,
Pfarrerin Dr. Dorothee Kommer, E-Mail: pfarramt.wehingen@elkw.de
Spendenkonto: IBAN: DE60 6435 0070 00006057 80 SOLADES1TUT
Homepage: www.wehingen-evangelisch.de
Öffnungszeiten des Pfarrbüros (Frau Ulla Wildmann): Mo. von 09.00 bis 12.00 Uhr und Do. von 14 bis 16.30 Uhr. E-Mail: ursula.wildmann@elkw.de
Auf unserer Homepage www.wehingen-evangelisch.de finden Sie weitere Informationen.
Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll. Jesaja 6,3
Ein Bild, das mit der Realität nicht in Einklang zu bringen ist: Dass alle Welt Gott die Ehre erweisen würde, entspricht nicht dem, was wir erleben. Eher ist schon das Gegenteil der Fall. Mehr und mehr schieben wir Gott an den Rand. Sein Leben im Bewusstsein vor Gott zu gestalten, scheint heute nicht mehr zeitgemäß. Gerhard Tersteegen (1697-1769) konnte hingegen ganz unbefangen dichten: »Gott ist gegenwärtig. Lasset uns anbeten und in Ehrfurcht vor ihn treten. Gott ist in der Mitte. Alles in uns schweige und sich innigst vor ihm beuge« (»Evangelisches Gesangbuch«, 165,1). Gott ist gegenwärtig. Das ist genug. Und wer das beherzigt, der ist vergnügt (»vergnügt« kommt von »genug«), zufrieden, hat, was er braucht, und gibt Gott die Ehre. Selbstverständlich.
Kinderkirchtermine Juli 2025
13. Juli
Wir beginnen gemeinsam mit den Erwachsenen um 9:30 Uhr in der Christuskirche.
Wir freuen uns auf euch!
Das Kinderkirch-Team
Bitte wenden Sie sich in dringenden seelsorgerlichen Angelegenheiten oder bei Beerdigungen an:
Pfr. Wiedenmann, Deißlingen, Tel.: 07420-483
Am 16.06. ist das Gemeindebüro nicht besetzt.
Der Haushaltsplan für das Jahr 2026 ist vom 23.06. – 01.07.2025 aufgelegt und liegt für alle interessierten Gemeindeglieder nach telefonischer Terminvereinbarung bei unserer AGL Frau Buschle, Am Sägewasen 10, Wehingen (Tel.: 07426-5234924) zur Einsicht bereit.
Da in der Zeit vom 09.06. bis 20.06.2025 das Pfarrbüro nicht besetzt ist, bitten wir freundlichst, in dieser Zeit keine Lebensmittel abzugeben!
Ab 23.06. können zu den bekannten Zeiten wieder Lebensmittel abgegeben werden.
Danke für Ihr Verständnis.
Wir treffen uns wieder am 16. Juni um 15 Uhr im evangelischen Gemeindesaal in Wehingen und freuen uns immer über neue Gesichter.
Der Handarbeits- und Gesprächstreff, für alle, die gerne stricken, häkeln, sticken, nähen ... und dies nicht immer nur allein tun wollen! Bei einer Tasse Tee oder Kaffee tauschen wir uns über unsere Projekte aus, sammeln Ideen, reden, lachen, hören Geschichten … und mehr.
Und auch wer einfach nur so dabei sein will, ist bei uns herzlich willkommen!
Kontakt: Ingrid Gross – Tel. 07426/8484
Gabriele Haag – Tel. 07426/1588
Wir bieten Ihnen wieder feste Taufsonntage an. Wenn Sie Ihr Kind gerne taufen lassen wollen, melden Sie sich auf dem Pfarramt.
Die nächsten Termine sind am 13. Juli, 10. August, 17. August, 14. September, 12. Oktober, 09. November und 14. Dezember 2025 in der Christuskirche.
Sonntag, 15. Juni (Trinitatis)
09.30 Uhr Gottesdienst in Wehingen, Christuskirche (Pfrin. D. Kommer)
Mittwoch, 18. Juni
16.00 Uhr Gottesdienst im Altenheim in Wehingen (Christina Hauser)
Sonntag, 22. Juni (1. Sonntag nach Trinitatis)
09.30 Uhr Gottesdienst in Wehingen, Christuskirche (Präd. K. Raible)
Sonntag, 29. Juni (2. Sonntag nach Trinitatis)
09.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Saft) in Wehingen, Christuskirche
(Präd. H. Kohler)
Montag, 16. Juni
15.00 Uhr Kreativ Café in Wehingen, Gemeindesaal
19.00 Uhr Hauskreis Rückert in Gosheim, Frisörsalon Rückert
Weitere Gruppen und Kreise treffen sich in den Pfingstferien nach Absprache
Liebe Mitchristen!
Der Heilige Geist gibt Frieden. Der Heilige Geist nimmt die Furcht. Der Heilige Geist ist ein Tröster in schwierigen Zeiten. Darum geht es am heutigen Pfingstsonntag. Jesus Christus hat so vom Heiligen Geist gesprochen, kurz bevor er verhaftet wurde, gefoltert und getötet: „Ich will euch einen anderen Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit.“ (Joh 14, 16-17). Diese Worte sind sozusagen das Vermächtnis von Jesus Christus an seine Jünger - und an uns alle, die wir Jesus nachfolgen. Die Jünger haben diese Abschiedsworte von Jesus aufbewahrt wie einen Schatz. An Ostern, als Jesus auferstanden war, sahen sie diese Abschiedsworte in einem ganz neuen Licht: „Ich lebe, und ihr sollt auch leben.“ (Joh 14, 18). An Pfingsten, als der Heilige Geist mit seinem Sturmesbrausen die Jünger herausriss aus ihrer Lethargie und Selbstgenügsamkeit, da bekamen die Abschiedsworte von Jesus für sie einen ganz neuen Klang: „Der Geist der Wahrheit bleibt bei euch und wird in euch sein.“ (Joh 14, 17).
Heute feiern wir das Pfingstfest: Die Ausgießung des Heiligen Geistes, den Geburtstag der Kirche. Wir feiern den Heiligen Geist, der Frieden gibt, der die Furcht nimmt, der ein Tröster ist in schwierigen Zeiten. Ja, in schwierigen Zeiten feiern wir heute das Pfingstfest: In einer Zeit, in der im Gazastreifen die gesamte Bevölkerung von Hungersnot bedroht ist, obwohl die Hilfskonvois nur wenige Kilometer entfernt sind. In einer Zeit, in der der Krieg in der Ukraine mit erbitterter Härte weitergeführt wird. Kiew versinkt im Bombenhagel. In einer Zeit, in der es selbstverständlich geworden ist, dass unser Land Waffen in Kriegsgebiete liefert. In einer Zeit, in der die Angst beschwichtigt wird mit Aufrüstung, und die Hoffnung auf friedliche Lösungen und Diplomatie schwindet. In dieser schwierigen Zeit feiern wir den Heiligen Geist als Tröster, der die Furcht nimmt und den Frieden bringt.
Ja, Frieden ist möglich. Immer noch, so abwegig es scheint. Frieden ist möglich. Das ist der Trost des Geistes. Darin liegt die Kraft des Pfingstfestes. Frieden ist uns möglich. Das soll unser Trost sein, an einem Pfingstfest in schwieriger Zeit. Frieden ist unser Auftrag, nach wie vor. Auch wenn die kirchliche Friedensbewegung verstummt ist. Auch in unserer Zeit der sogenannten Zeitenwende, die eine Wende rückwärts ist in die Zeit des Kalten Krieges, wo unvorstellbar hohe Summen in die Rüstung fließen. Auch wenn an den Spitzen der Großmächte fragwürdige Gestalten stehen. Trotzdem gilt unser Friedensauftrag ungebrochen. Ist das nun eine Last, dass das so ist? Ich denke nicht. Ich denke, es ist unser Glück. „Meinen Frieden gebe ich euch“, sagt uns Jesus Christus (Joh 14, 27). „Vergesst das nicht“, sagt uns der Heilige Geist. Heute ist ein guter Anlass, uns erinnern zu lassen. Zum Frieden sind wir bestimmt: Das gilt im Großen wie im Kleinen, persönlich wie politisch. Es geht nicht um abgeschottete friedliche SeelenInseln inmitten einer hochaggressiven Menschheit. Es geht um gutes Leben für alle auf Dauer. Der Theologe Johannes Calvin sagt das so: „Unter Frieden versteht Christus glückliches Ergehen, wie die Menschen es sich zu wünschen pflegen, wenn sie sich treffen oder auseinandergehen.“ Dazu sind wir bestimmt. Das ist unser Auftrag. Vor dieser Aufgabe stehen wir heute so ratlos wie damals die Jünger am Pfingsttag, als sie sich in Jerusalem in ihr Haus eingeschlossen hatten. Aber der Heilige Geist fährt wie ein Wirbelwind dazwischen und weht die Furcht und die Resignation raus aus ihren Herzen. Aber der Heilige Geist kommt wie Feuerflammen zu ihnen - und alle Herzenskälte, alle Abstumpfung gegenüber Krieg und Gewalt schmilzt dahin wie Wachs im Feuer. In den Herzen der Jünger brennt jetzt die Leidenschaft, sich für Gerechtigkeit und Heil einzusetzen; die Leidenschaft dafür, den Weg Jesu weiterzugehen und andere von diesem Weg zu begeistern. So wächst die Begeisterung - Begeisterung, die gegen alle Furcht hilft; Begeisterung, die neue Wege für möglich hält: Wege des Friedens. Solche Begeisterung brauchen wir, gerade auch in unserer Zeit. Denn beweist nicht die gegenwärtige Ratlosigkeit auf allen Gebieten, dass überall der Geist fehlt? Da ist es wichtig, Worte im Herzen zu bewegen, die durchdrungen sind von der realen Gegenwart guten Geistes in uns. Frieden ist möglich, weil wir – auch! – geistige Wesen sind. Gerade auch das 14. Kapitel des Johannesevangeliums hat solche Worte für uns.
„Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.“ So beginnt Jesu Abschiedsrede im 14. Kapitel des Johannesevangeliums. Gebote halten - das klingt eher streng. Aber statt „Gebote“ können wir auch „Anweisungen“ sagen, also „Aufforderungen“ oder neudeutsch „inputs“. Bei „Halten“ denken wir zuallererst an „Einhalten“. „Halten“ kann man aber auch verstehen im Sinne von „Festhalten“, „Dranbleiben“ oder „Durchhalten“, also im Sinne von Treue. Der Heilige Geist befähigt uns dazu, dranzubleiben und die Treue zu halten. So werden Wege zum Frieden möglich. Denn Frieden hat viel mit Treue, mit Vertrauen zu tun. Frieden ist möglich, weil Treue möglich ist. Treue ist möglich, denn wir Menschen können treu sein - einer Überzeugung oder einem Wert zum Beispiel. Vor allem aber den Menschen, die wir lieben. Wir können den Aufträgen Jesu treu sein, etwa seinem Auftrag, für Gefährdete einzutreten - für die Menschen in Gaza und der Ukraine. Für Geflüchtete in unserem Land. Für die, die an unseren Grenzen zurückgewiesen werden. Recht muss Recht bleiben.
Zur Treue kommt die Wahrhaftigkeit. In seiner Abschiedsrede nennt Jesus den Heiligen Geist „Geist der Wahrheit“. (Joh 14,17) Damit meint er etwas Elementares: Dass wir bereit sind, uns von Gottes Gegenwart in unserer Welt berühren zu lassen. Der Geist der Wahrheit spürt diese verborgene Gegenwart Gottes, die nichts verklärt oder schönbiegt, aber dem Hass und der Gleichgültigkeit widerspricht. Wenn wir auf diese Weise der Wahrheit ins Auge sehen können, nehmen die Chancen des Friedens zu. Und zuletzt das Allergrößte: Die Liebe. Nicht umsonst hat sie in Jesu Abschiedsrede das erste Wort: „Wenn ihr mich liebt, dann werdet ihr meine Gebote halten.“ Wie hören wir diese Worte? Hören wir sie als Forderung, ja vielleicht sogar Erpressung? Oder hören wir sie als Zuspruch, liebevoll, ohne Bedingung: „Wenn ihr erst einmal erlebt, wie es ist, liebevoll zu leben, dann kommt das ganz von selbst, dass ihr meine Gebote halten werdet.“ Lassen Sie es uns so zu Herzen nehmen! So und nur so scheint es mir angemessen. Denn damit spricht Jesus Christus uns zu, menschliche Menschen zu werden.
Das alles schenkt uns der Heilige Geist. Wir bekommen ihn immer neu, jede und jeder, hier und heute. In einer Welt, die manchmal von allen guten Geistern verlassen scheint, wo Frieden gebrochen und Vertrauen missbraucht wird. In dieser Welt sucht und berührt uns Gottes Geist, der Geist der Wahrheit, richtet unsere Füße auf Friedenswege und verbietet uns, zu resignieren. Das dürfen wir glauben - ohne Zwang, in aller Freiheit. Denn „wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“
Ihre Pfarrerin Dr. Dorothee Kommer