Wanderfreunde auf Entdeckungstour
„Dem Fürstbischof von Straßburg schmeckte der Schnaps auch“, schmunzelte Wanderführer Peter Müller – und erntete einige Lacher, als er seine Gruppe aus Dürrenmettstetten durch blühende Streuobstwiesen, sanfte Weinberge und lichte Wälder rund um Mösbach führte. Der badische Ort trug zum Kirschblütenzauber sein schönstes Frühlingskleid und der Himmel klarte auf.
Der historische Verweis kam nicht von ungefähr: Um 1720 erlaubte Armand de Rohan-Soubise das Brennen von Kirschwasser – weniger aus Genussfreude, mehr wegen der Steuern. Die Bauern mussten einen Teil des „gebrannten Wassers“ abliefern, doch der Erlass brachte Mösbach wirtschaftlichen Aufschwung. Noch heute prägen tausende Kirschbäume das Ortsbild des Fleckens, der den Beinamen „Kirschendorf“ trägt.
„Fruchtbarer Lössboden, gute Lagen – das ergibt Top-Qualität“, erklärte Müller. Sorten wie Benjaminer, Dolleseppler oder Donather seien nicht nur klangvoll nach ihren „Erfindern“ aus Mösbach benannt, sondern vielfach prämiert.
An den Stationen entlang der Route mischten sich die Mettstetter unter die Besucher, bestaunten alte Schlepper, verfolgten technische Neuerungen wie eine automatische Ernteplane – und genossen das kulinarische Angebot. Ob ein herzhaftes Vesper, ein Stück Kuchen, ein Gläschen Wein oder ein Schnäpschen: Für jeden war etwas dabei. Ein herzlicher Dank gilt Marion Pfau für die perfekte Organisation.