Vielen Dank Frau Schuster, Frau Schleweis und Herr Steinmann für den ausführlichen Schul- und Betreuungsbericht. Die SPD-Fraktion bedankt sich ausdrücklich und stimmt der Kindergartenbedarfsplanung zu.
Leider ist die Vorlage ein doch wirklich Sorgen machender Zustandsbericht. Zwar sind wir im Platzangebot für Kindergartenkinder im Alter von unter und über drei Jahren weiterhin bedarfsgerecht, müssen aber über Personal sprechen. Vor zwei Jahren haben wir beschlossen, Einrichtungen mit mehr als vier Gruppen durch die Schaffung von Teilzeit-Bürokräften bürokratisch zu entlasten, damit sich das pädagogische Personal auf originäre Aufgaben konzentrieren kann. Das ist eine kleine, aber der SPD-Fraktion wichtige Unterstützung der Einrichtungen.
Die personelle Situation im pädagogischen Bereich ist dagegen dem Betreuungsbericht zufolge weiter sehr angespannt. In fast jeder Kita gab es kurz- oder auch längerfristige Reduzierungen der Öffnungszeiten. Offene Stellen werden mit Verzögerungen oder nicht adäquat besetzt. Hinzu kommt, dass wir einen (stark) wachsenden Bedarf an Eingliederungs-/Inklusionshilfen sehen und kaum Personal für diese Unterstützung zur Verfügung steht. Das führt bei dem ohnehin hohen Personalausfall und offenen Stellen zu einer extremen Belastung des Fachpersonals und, ja, das ist die andere Seite, auch zu einer unzureichenden Förderung der Kinder. Offenbar – so die Vorlage – haben immer mehr Kinder keinen formal festgestellten Bedarf, benötigen aber entsprechende Unterstützung und Hilfe. Das Fachpersonal steht täglich vor sehr großen physischen und psychischen Herausforderungen.
Strukturell werden wir das Personalproblem in den kommenden Jahren nicht lösen, sondern – und das muss man sich vielleicht ehrlicherweise klarmachen – es wird schlimmer. In Zeiten des Mangels ist für die SPD-Fraktion die bedarfsgerechte Vergabe wichtig, das heißt, dass die Verwaltung sehr genau hinguckt, welche Familie welche Stundenanteile in der Betreuung wirklich braucht. Ein bedarfsdeckendes Angebot von Betreuungszeiten ist deshalb besonders wichtig.
Wir brauchen Verlässlichkeit und Planungssicherheit für die Eltern und auch für das Personal in den Einrichtungen. Es nützt nichts, von Tag zu Tag oder Woche zu Woche die Öffnungszeiten zu verändern oder, wie es jetzt vom Land angeboten wird, durch den sogenannten Erprobungsparagrafen oder auch Modell KitaFlex, die Standards zu senken.
Das ist keine gute Lösung für unser wichtigstes Zukunftspotenzial – unsere Kinder –, findet die SPD-Fraktion. Weniger Personal mit geringerer Qualifikation bei gleichzeitig steigenden Anforderungen und Bedarfen klappt nicht und führt nur zu Unsicherheit beim Personal, bei Eltern und auch bei den Trägern. Und die SPD-Fraktion möchte hier ausdrücklich festhalten, dass wir froh sind, dass Walldorf bisher den Schritt KitaFlex nicht gegangen ist.
Wir bitten, im nächsten Arbeitskreis zu berichten, wie die Arbeit der einrichtungsübergreifenden pädagogischen Schnittstelle, der Fachberatung, angenommen wird. Und wo die Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen … die ganzen Themen sind zwar aufgelistet … wir würden aber gerne erfahren, wobei Frau Hemmer am meisten unterstützt. (oder: … erfahren, wo die Schwerpunkte der Arbeit von Frau Hemmer liegen.)
Die SPD-Fraktion bedankt sich bei allen Trägern und allen Mitarbeiter*innen aller Walldorfer U- und Ü3-Einrichtungen, die sich für die Betreuung und frühkindliche Bildung unserer Jüngsten einbringen und diese so verantwortungsvolle Tätigkeit mit viel Engagement und Kompetenz ausüben. Die SPD-Fraktion bittet, uns engmaschig zu informieren, wie in den Einrichtungen mit dem Personalmangel umgegangen wird.
In der nächsten Woche wird die Stellungnahme von Andrea Schröder-Ritzrau mit dem Schulbericht fortgesetzt.