Symbolischer Spatenstich

Kläranlage in Kronau schließt Östringen an und verdoppelt Ka

Der Verbandsvorsitzende des Zweckverbands Abwasserverband Kraichgauniederung mit Sitz in Bad Schönborn hatte ins Klärwerk in Kronau eingeladen.
Spatenstich für die Erweiterung der Kläranlage. Christoph Nöltner (Fa Schmid), Dr. Doreen Brandt (Büro Afty), Betriebsleiter Markus Götzl, Die Bürgermeister Klaus Detlev Huge, Frank Burkard, Felix Geider, Tobias Greulich und Jens Spangenberger.
Spatenstich für die Erweiterung der Kläranlage. Christoph Nöltner (Fa Schmid), Dr. Doreen Brandt (Büro Afty), Betriebsleiter Markus Götzl, Die Bürgermeister Klaus Detlev Huge, Frank Burkard, Felix Geider, Tobias Greulich und Jens Spangenberger.Foto: cm

Am vergangenen Freitag hatte der Verbandsvorsitzende des Zweckverbands Abwasserverband Kraichgauniederung mit Sitz in Bad Schönborn, Bürgermeister Klaus Detlev Huge, zur öffentlichen Sitzung im Klärwerk in Kronau eingeladen. Top eins auf der Tagesordnung war der Sachstandsbericht Erweiterung der Kläranlage. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und zwischenzeitlichem Schneegestöber wurde direkt anschließend zu den Spaten gegriffen, denn auf dem Gelände ist schon schweres Gerät vorgefahren.

Die Kläranlage reinigt die Abwässer der Verbandsgemeinden Kronau, Bad Schönborn, Malsch und das zu Gemeinde Mühlhausen gehörenden Ortsteils Rettigheim. Für 33.000 Einwohnerwerte ausgelegt, bewältigt sie bereits seit Jahren deutlich höhere Werte. Um die wasserrechtliche Genehmigung im Jahr 2026 neu zu erhalten, war eine Kapazitätserweiterung erforderlich. Lediglich 4 km Luftlinie entfernt befindet sich die Kläranlage der Stadt Östringen, die derzeit 11.200 Einwohnerwerte behandelt und für die aufgrund des Anlagenalters erhebliche Neuinvestitionen erforderlich wären. So lag es nahe, die Anlagen zusammenzuschließen. Ein 2021 erstelltes Strukturgutachten bestätigte, dass dies im Hinblick auf Investitions- und Betriebskosten für beide Parteien sinnvoll ist.

Das Projekt besteht aus drei Bausteinen, beginnend mit der Erweiterung der Kläranlage Kronau um eine zweite Behandlungsstraße zu biologischen Reinigung der Abwässer, dem Bau eines Pumpwerkes auf dem Gelände er jetzigen Kläranlage in Östringen und abschließend dem Bau einer fast 5 km langen Druckleitung von Östringen nach Kronau.

„Ein Meilenstein“

„Nach der Inbetriebnahme im Jahr 1971/72 bedeutet diese Erweiterung, die wir nach 50 Jahren angehen, einen Meilenstein in der Geschichte“, erläuterte Huge bei der Feierstunde. Mit dem Ingenieurbüro Afry aus Mannheim und Projektleiterin und Abteilungsleiterin Abwasserwirtschaft Dr. Doreen Brand sowie Christoph Nöltner von der Spezialtiefbaufirma Hubert Schmid im Allgäu habe man die richtigen Partner gefunden. Sein Dank galt auch dem Betriebsleiter des Klärwerks, Markus Götzl mit Team. „Wir bohren hier die Löcher, aber mit neuer Technologie und ganz anderen Kapazitäten gibt es auch ganz neue Herausforderungen.“ Die Kläranlage in Kronau erfährt durch die Erweiterung schließlich fast eine Verdopplung der Behandlungskapazität auf 60.000 Einwohnerwerte. Damit können bis zu 470 l/s Abwasser – das entspricht ca. 4 Badewannen pro Sekunde behandelt werden.

Zahlen und Fakten

Für die Erweiterung erwarb der Verband knapp 30.000 m² der benachbarten Flächen. Dort werden neue biologische Abwasserbehandlungsbecken mit einem Volumen von ca. 5.000 m³ (mehr als 40.000 Badewannen) errichtet. Das neue Nachklärbecken zur finalen Reinigung des Abwassers hat einen Durchmesser von ca. 32 m und ein Volumen von ca. 3.300 m³. Zusätzlich werden die Behandlungsstufen zur Aufkonzentrierung der Schlammströme grundlegend modernisiert, sodass die bereits vorhandene Faulstufe nicht erweitert werden muss. Die Kosten für das Projekt liegen bei 25 Millionen. „Durch den Zusammenschluss mit Östringen konnten Fördergelder des Landes von 25 Prozent generiert werden“, freut sich Bürgermeister Frank Burkard aus Kronau. Bis zur geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2028 werden rund 10 Firmen parallel tätig sein. Blockheizkraftwerke wurden vom Verband bereits modernisiert.

Win-Win Situatation

„Wir sind froh, dass wir bei dem Projekt dabei sein können“, erklärte Bürgermeister Felix Geider die Win-Win Situatation, denn so können kostenintensive Teile der Anlage in Östringen zurückgefahren und in die Erweiterung investiert werden. Auch über die Kreisgrenze hinweg funktioniert die Zusammenarbeit, wie die Rathauschefs von Mühlhausen Jens Spangenberger und Tobias Greulich aus Malsch betonen. (cm)

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Ausgabe 48/2024
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
28.11.2024
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