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Klassenfahrt der 9b nach München

Vom 15. Juli bis zum 18. Juli 2025 begab es sich, dass die Klasse 9b auf Dienstfahrt ging. Gegen 9.00 Uhr boardete man mit Koffer, Sporttasche, Chips und...
Blick von oben auf das Zeltdach des Olympiastadions zu München
Auf dem OlympiadachFoto: Stefan Kirstätter

Vom 15. Juli bis zum 18. Juli 2025 begab es sich, dass die Klasse 9b auf Dienstfahrt ging.
Gegen 9.00 Uhr boardete man mit Koffer, Sporttasche, Chips und Rucksack den Bus am Gate vor dem Copernicus-Gymnasium und begann, bereits im Stau bei Pforzheim zu singen.
Ob Jay-Z, Bruno Mars oder Calvin Harris – der Bus wurde von Kilometer zu Kilometer textsicherer und vor allem… lauter.
Die gute Laune verwies auf vier wunderbare Tage in München, wohin die politische Fahrt gemeinsam mit der 9c führte.
Frau Martin hatte ein sehr anspruchsvolles Programm zusammengestellt, das zudem immer wieder Pausen bereithielt und vor allem Möglichkeiten bot, die bayerische Landeshauptstadt selbst zu erkunden – auf kulinarische, kulturelle und konsumierende Weise.

Bereits kurz nach der Ankunft bewunderten die Schülerinnen und Schüler die Geschwindigkeit und Treffsicherheit der Münchner U-Bahn, die sie in Windeseile unterirdisch direkt vor dem Englischen Garten ablieferte. Vorbei am Chinesischen Pavillon führte die erste Annäherung an die Stadt über den Monopteros hin zum Eisbach, wo die nach dem tragischen Unfall wieder geöffnete Welle viele in ihren Bann zog. Der erste kleine Rundgang durch die Innenstadt ließ erahnen, was auf die Reisegruppe in den kommenden Stunden und Tagen zukam.
Früh heraus ging es am Dienstagmorgen, um mit allen Arten von Verkehrsmitteln hinaus nach Dachau zu kommen. Beinahe 3 Stunden verbrachte die 9b an diesem Ort und wurde feinfühlig durch diese Räume des Grauens geführt. Ob es der Appellplatz war oder die Baracken, der Ort entfaltete seine Wirkung, der sich kaum jemand entziehen konnte oder wollte. Kluge und sensible Fragen an die Mitarbeiterin des Dokumentationszentrums leiteten zu einer vertieften Auseinandersetzung über.
Direkt von Dachau ging es in die Innenstadt, wo vor der Universität Christoph Beetz die Klasse entlang leitete, an Spuren des Widerstands gegen den Nationalsozialismus und an Originalschauplätzen, die Gefahren und vor allem die Dringlichkeit dieses Widerstandes gegen den Faschismus verdeutlichte. Die Weiße Rose und Walter Klingenbeck bildeten den einen Teil, während historische Orte den zweiten Abschnitt des Ganges bildeten, wie die Arkaden am Hofgarten, in denen die Kunstwerke der sogenannten „entarteten Kunst“ von den Nationalsozialisten dem Spott preisgegeben werden sollten.
Auch der Donnerstag begann mit einer Führung. Dieses Mal schlenderte man zu Fuß hinüber zum Olympiadorf, wo von Carmen Finkenzeller zuerst einmal erklärt wurde, was es überhaupt bedeutete, als 1972 erneut Olympische Spiele auf deutschem Boden eröffnet wurden. Ganz anders war die Architektur gelagert als in der monumentalen Überwältigung im Jahr 1936. Kein überragendes Stadion und kein Lichtdom, sondern eine lichte Sportstätte, nicht emporragend, sondern bescheiden im Boden versenkt, geschützt von einem transparenten Zeltdach. Der 5. September 1972 bildete den Hauptteil des Gangs, auf dem die Spur des Terrors gegen die israelische Olympiamannschaft verfolgt werden konnte.
Am Nachmittag wechselte die 9b hinauf auf jenes Zeltdach, welches nicht nur in symbolischer Weise das neue demokratische Deutschland in den Siebzigern verkörperte. Die 9b schwankte vorwärts auf diesem Dach, kletterte an Stahlseilen gesichert immer höher bis auf die 50 m hohen Spitzen hinauf und lauschte bei wunderbarem Sonnenschein den Vorträgen. Fun fact: selbst eine Saturn 5-Rakete könnte mit höchster Schubkraft nicht das Stahlseil aus dem Boden reißen, welches die Konstruktion in Spannung hält.
Zum Abschluss des Tages dann etwas leichtere Kost. Im Museum einer nicht unbekannten bayerischen Automarke durften die Freundinnen und Freunde von Motoren nochmals einen Gang zulegen. (Stefan Kirstätter)

Erscheinung
Stadtanzeiger Philippsburg
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Ausgabe 35/2025
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