„Als wir vor einem Jahr in die VABO-Klassen kamen, waren wir alle ein bisschen unsicher: neue Sprache, neue Menschen, neues Land. Aber Schritt für Schritt haben wir gelernt. Nicht nur Deutsch, sondern auch, wie man in Deutschland lebt, lacht, lernt und manchmal auch streitet.“ Das heben die Schüler in ihrer Festrede hervor.
VABO steht für „Vorbereitungsklasse Arbeit und Beruf – ohne Deutschkenntnisse“. In diesem Jahr bestehen die vier Klassen aus jungen Menschen aus über 15 verschiedenen Ländern. Trotz unterschiedlicher Hintergründe haben sie gemeinsam an ihrem Ziel gearbeitet: dem deutschen Sprachabschluss. „Wir sind fast zu einer Familie geworden“, meinen sie in ihrer Rede.
Die Erfolgsquote ist außerordentlich: Fast alle der 72 Schülerinnen und Schüler der vier VABO-Klassen haben ihre Prüfungen bestanden und erhalten Zertifikate für die Sprach-Niveaus A2, B1 oder sogar B2. Einige werden nun deutsche Schulabschlüsse erwerben, andere starten bereits in eine Ausbildung, beispielsweise zur Gesundheitspflegerin, zum LKW-Fahrer oder zum KFZ-Mechatroniker, und ein Mädchen aus Ungarn möchte unbedingt Soldatin bei der Bundeswehr werden.
Unter Jubel nehmen sie alle mit strahlenden Gesichtern und stolzen Blicken ihre Zertifikate entgegen. Sie bedanken sich für die Unterstützung durch ihre Lehrerinnen und Lehrer, die mit Geduld und Verständnis für sie da gewesen seien. Besonders hervorzuheben sind eine Kollegin und ein Kollege aus der Ukraine, die mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem außerordentlichen Engagement eine großartige Unterstützung für das Team sind.
„Vor allem haben wir gelernt, dass wir dazugehören“, halten die Schülerinnen und Schüler fest. Hier wird sichtbar, wie junge Menschen durch Bildung und Unterstützung in die Gesellschaft hineinwachsen und sie bereichern. Denn während in manchen Kreisen nur noch von Abschiebung die Rede ist, zeigt sich hier, worauf es wirklich ankommt: eine gelungene Integration. (jo)