Der Pianist Nima Farahmand Bafi, im Iran geboren, und das aus Süddeutschland stammende Morisot-Quartett setzen das große Klavierquintett op.81 von Antonín Dvořák in das Zentrum dieses Kammermusikabends am Sonntag, 13. Oktober, um 19 Uhr im Bürgersaal. Dieses großartige Werk gehört zu den meistgespielten und meistgerühmten Werken des klassisch romantischen Repertoires überhaupt. Seit jeher hat man im Klavierquintett op.81 das Paradigma Dvorakscher Kammermusik gesehen, die klarste Verkörperung seiner persönlichen Tonsprache: reichblühende Melodik, vitaler Rhythmus, feine Schattierungen der Stimmungen, brillante Klangeffekte und folkloristische Charakterstücke als Mittelsätze.
Des Weiteren erwarten die Besucher zwei Perlen der klassischen und romantischen Kammermusikliteratur: Wolfgang Amadeus hat u.a. sein Klavierkonzert KV 414 a nicht nur für große Orchesterbesetzung komponiert, sondern ausdrücklich auch für Quintettbesetzung, wie wir aus einem Brief an seinen Vater wissen. Hierdurch wird die Werkgruppe der Klavierkammermusikwerke durch drei fantastische Kammerkonzerte bereichert.
Anton Webern schrieb seinen Langsamen Satz für Streichquartett als junger Mann noch vor seinem op.1. Webern war zu dieser Zeit Schüler von Arnold Schönberg, sein Studienkollege war Alban Berg. Schönberg und seine beiden Schüler bilden für uns heute die „große Trias“ der zweiten Wiener Schule. Während man Weberns langsamen Satz früher als neuartig empfand, wird heute meist seine Nähe zu Brahms unterstrichen. Tatsächlich bewegt sich das Stück genau an der Grenze zwischen früher Moderne und der Brahms-Tradition.
Das Morisot-Quartett wurde 2008 von den Stimmführern des Kammerorchesters ARTISFACT gegründet. Seither hat das Ensemble durch farbenreiche, von hoher Musikalität geprägte Interpretationen auf sich aufmerksam gemacht. Das Morisot-Quartett hat sich nie einem Spezialistentum verschrieben, sondern immer die Varianz und das Zuhausesein in vielen verschiedenen Stilrichtungen als wesentlich empfunden. Die Homogenität des Klanges hat immer Priorität. Die Quartettmitglieder sind außerdem als Orchestermusiker und Pädagogen tätig.
Eintrittskarten für das Konzert kosten zwischen 12 und 17 Euro, Schüler zahlen 7 Euro. Tickets sind erhältlich an der Zentrale des Rathauses, allen Reservix-Vorverkaufsstellen und im Internet unter www.reservix.de sowie an der Abendkasse. Die Meisterkonzerte werden gefördert von der Volksbank Nordschwarzwald.