Als Dirigent hat Martin viele Aufgaben – nicht nur, dass er die passende Musik raussuchen muss, also passend sowohl für das jeweils anstehende Event als auch für die vorhandene Besetzung bzw. das Können im Orchester. Er hat außerdem alle Musikerinnen und Musiker im Blick und gibt beim Dirigieren an entscheidenden Stellen einzelnen Instrumenten(-gruppen) den Einsatz und steuert für alle das Tempo. Manchmal mit so viel Schwung, dass schonmal Noten vom Notenständer gefegt werden. Das war wohl in der letzten Probe eine besonders expressive Stelle, bei der große Bewegungen nötig waren – und zum Glück hatte Pia da gerade ein paar Takte Pause und konnte ihr Notenblatt schnell wieder aufheben.
Das Steuern des Tempos geht immer nur im Zusammenspiel mit dem Team vom Schlagwerk. Und wenn Martins Arme schon für das Anzeigen des Taktes oder die Einsätze gebraucht werden, dann geht das auch mit dem Kopf. Da wird deutlich genickt oder scharf geguckt. Am Montag hieß das für unseren Schlagzeuger darum auch „Klick nach Blick“-sprich: Wenn Martin an dieser Stelle zu Lukas guckt, muss er das klickende Geräusch machen. So klappt das dann natürlich auch. Nicht auszudenken, was wir für Stücke spielen würden, wenn Martin vier Arme hätte …
Überhaupt erklärt Martin uns in den Proben, wie die Stücke klingen sollen. Gerne greift er zu bildhaften Erklärungen und dabei gilt: Je verrückter die Erklärung, desto eher bleibt sie hängen! Da ist von rosa Wattetupfen die Rede oder von kleinen Blümchen, die aus der Tuba geschwebt kommen und durch die Luft tanzen sollen. Von Schneeschiebern, die Platz machen oder von dem Gefühl, endlich eine Toilette zum Wasserlassen gefunden zu haben, wenn es schon richtig lange Druck auf der Blase gab. Also, dieses Gefühl kennt nun wirklich jeder und damit wird dann auch klar, wie wir die Passage spielen sollen. In der letzten Probe hörten wir zum ersten Mal vom „Volumen ohne Inhalt“ ... da mussten wir schon etwas länger nachdenken, was gemeint ist. Aber dadurch, dass wir darüber nachdenken, bleibt es im Kopf und findet seinen Weg in die Instrumente. Und wie das alles dann klingt, kann man zum Beispiel beim Bürgerempfang am 21.3. ab 19 Uhr hören.
17.3. nächste Probe
21.3. Bürgerempfang