Stellungnahme der GAL zum TOP 7: „Informationen zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in der Gemeinde Sandhausen“
Vielen Dank, Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren. Erst mal herzlichen Dank an Herrn Dr. Krause für den aufschlussreichen Vortrag. Danke auch an Frau Wölflick und der gesamten Verwaltung für das Mitdenken von Klimaschutz und Anpassung bei allen Entscheidungen. Klimaschutz ist auch bei uns in Sandhausen, nach dem Motto „Global denken – lokal Handeln“, zur Pflichtaufgabe geworden. Wir sind dabei, Maßnahmen zu ergreifen, im Versuch, dem menschengemachten Klimawandel entgegenzutreten und die Folgen unmittelbar für unsere Bürgerinnen und Bürger abzumildern. Jeder jetzt investierte Euro wird uns zukünftig viel Geld sparen.
Erlauben Sie mir einige Anmerkungen und Anregungen:
Die klimafreundliche Ortsentwicklung sieht vor, dass Fuß- und Radverkehr, bei gleichzeitiger Minimierung des Autoverkehrs, gefördert wird. Das heute vorgestellte Parkraumkonzept ist ein Anfang, aber hier ist noch viel Luft nach oben. Zudem sollen Brachflächen bzw. Versickerungsflächen angelegt und Frischluftschneisen erhalten bzw. hergestellt werden und Kühlungsinseln innerorts entstehen. Diesem Handlungsfeld sollte unbedingt noch mehr Bedeutung beigemessen werden, dann steigt auch die Aufenthalts- und Lebensqualität für unsere Bürgerinnen und Bürger.
Lobenswert zu erwähnen, dass sich Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Klimawerkstadt ehrenamtlich engagieren und verschiedene Arbeitsgruppen gebildet haben. Hier regen wir an, dass die Verwaltung dieses Engagement unterstützt, indem sie zukünftig unentgeltlich Räumlichkeiten zur Verfügung stellt und, wo nötig, auch ein Budget für Materialien bereithält.
Neben den Förderungen von Bund und Land für Photovoltaik fördern wir zusätzlich die Anschaffung von Balkon- und Photovoltaik-Anlagen sowie Speichermedien. Das ist prima und kann gerne ausgebaut werden. Aus unserer Sicht wäre es äußerst sinnvoll, wenn wir zur Klimaanpassung zeitnah auch den Einbau von Zisternen, den Rückbau von Schottergärten und die Anschaffung von Hausbäumen für Privatleute fördern würden. In Anbetracht der notwendigen Bewässerung unserer eigenen Grünflächen sollte die Verwaltung ebenfalls auf Zisternenwirtschaft umstellen, wo immer es sich anbietet. Dachwasser sollte, nach Möglichkeit, den Böden selbst wieder zugeführt werden. Der nächste Hitzesommer, der nächste Starkregen, kommt bestimmt!
Die klimaneutrale Kommunalverwaltung schreitet voran. Die Gebäude sind oder werden noch energetisch saniert. Leider sind unsere vielen, in die Jahre gekommenen, gemeindeeigenen Mietobjekte derzeit noch von der Maßnahme ausgenommen. Wir sind der Meinung, dass Investitionen in diese Gebäude großen Nutzen bringen. Die Sanierung trägt erheblich zur CO2-Minderung der Gesamtgemeinde bei, erhöht den Wohnkomfort und steigert, nicht zuletzt, auch den Wert unserer Liegenschaften.
Die Umstellung auf insektenschützende und stromsparende LED-Beleuchtung ist beinahe geschafft. Zur Reduzierung der Lichtverschmutzung in Waldnähe z. B. am Radweg nach Walldorf und am Sonnenweg sollten aber unbedingt Bewegungsmelder zum Einsatz kommen.
Das Starkregenmanagement und der geplante Biotopverbund mit unseren Nachbargemeinden sind Projekte, die nicht nur Klima-Natur und Umwelt schützen, sondern sich unmittelbar positiv auf unsere Bürgerinnen und Bürger auswirken werden.
Wir wünschen uns weiterhin von der Verwaltung ein mutiges Voranschreiten in der Erreichung der im vorgestellten Plan definierten Ziele. Nur durch konsequente Umsetzung der Maßnahmen kann Sandhausen den vereinbarten Pflichten nachkommen und damit hoffentlich auch eine Wohlfühlgemeinde für alle bleiben.