In unserem Ort wird aktuell viel über den geplanten Ausbau der Windkraft diskutiert. Dabei geht es nicht nur um Technik oder Landschaftsbild – es geht um die zentrale Frage, wie wir als Gemeinde Verantwortung übernehmen in einer Zeit, in der der Klimawandel längst spürbar geworden ist. Der Stand der Wissenschaft im Jahr 2025 ist eindeutig: Die Erde heizt sich weiter auf, und auch bei uns in Süddeutschland sind die Folgen immer deutlicher zu spüren.
Laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) war 2024 das weltweit wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen – mit rund 1,55 °C über dem vorindustriellen Niveau. Damit wurde erstmals die 1,5‑Grad-Grenze im Jahresmittel überschritten – ein klarer Warnruf. Auch Deutschland erwärmt sich stärker als der globale Durchschnitt: Seit 1881 ist die mittlere Temperatur hierzulande um etwa 1,7 °C gestiegen.
Was bedeutet das für uns? Die Veränderungen sind längst messbar und sichtbar: Die Sommer werden heißer, Trockenperioden länger, Starkregen-Ereignisse häufiger. In Baden-Württemberg war 2023 eines der heißesten Jahre überhaupt, und auch 2025 zeigt sich bislang überdurchschnittlich warm. Unsere Wälder leiden unter Trockenstress, Fichten sterben in großen Flächen ab. Gleichzeitig steigt das Hochwasserrisiko – mit Folgen für Infrastruktur, Landwirtschaft und Sicherheit.
Diese Entwicklungen sind keine abstrakten Zukunftsszenarien. Sie betreffen unsere Region, unsere Lebensgrundlagen – und letztlich auch die Zukunft unserer Kinder und Enkel.
Das ist der Grund, warum wir uns als Bürgerinitiative klar für Windkraft vor Ort aussprechen. Denn um den Klimawandel wirksam zu bremsen, müssen wir unsere Emissionen schnell und deutlich reduzieren – und das geht nur mit einem schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien.
Windkraft ist dabei ein zentraler Baustein: Sie ist klimafreundlich, effizient, regional nutzbar – und ein aktiver Beitrag zur Lösung. Es reicht nicht mehr, auf Entscheidungen „von oben“ zu warten oder sich in endlosen Debatten zu verlieren. Wir alle sind gefragt – auch als Gemeinde.
Klimaschutz beginnt nicht in Berlin oder Brüssel. Er beginnt hier, bei uns. Und er beginnt jetzt.
Quellen (Auswahl):
WMO zum Rekordjahr 2024
Copernicus Climate Bulletin 2025
UBA Klimadaten Deutschland