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Dies und das

“Klingendes Schwetzingen”: Musik verbindet

Klingende Begegnungen der Schulmusik Am 14. Juli diente der malerische Schlossgarten als Kulisse für die bereits zweite Durchführung der Veranstaltung...
Isis Wings zeigen eine Tanz-Performance.
Isis Wings zeigen eine Tanz-Performance.Foto: gk

Klingende Begegnungen der Schulmusik

Am 14. Juli diente der malerische Schlossgarten als Kulisse für die bereits zweite Durchführung der Veranstaltung mit dem Titel "Klingendes Schwetzingen", welche auf landesweiter Ebene ausgeschrieben war. Die Schulmusikbegegnung „Klingendes Schwetzingen“ als Landesbegegnung ist ein Ableger der Bundesbegegnung „Schulen musizieren“, ein Musikfestival, das junge Musikerinnen und Musiker aus ganz Deutschland zusammenbringt.

Ziel beider Musikveranstaltungen ist es, hochtalentierte junge Künstler von unterschiedlichen Bildungseinrichtungen zu vereinen. Diese sollen die Gelegenheit erhalten, gemeinschaftlich Musik zu machen, voneinander in einem kreativen Austausch zu lernen und ihre gemeinsame Begeisterung für Musik zu intensivieren und zu teilen.

Der offizielle Beginn des „Klingenden Schwetzingens“ war um 11 Uhr angesetzt, wobei die Eröffnungsfeier mit sämtlichen musikalischen Gruppen gemeinsam auf der Schlossterrasse stattfand. Nach diesem einheitlichen Start verteilten sich die verschiedenen Schulensembles, die aus den Städten Schwetzingen, Mannheim, Wiesloch, Karlsruhe, Philippsburg und Calw angereist waren, im weitläufigen Schlosspark, um an unterschiedlichen Orten ihre jeweiligen musikalischen Beiträge von circa 20 Minuten Länge darzubieten. Aufführungsorte waren die Freifläche am südlichen Zirkelbogen, in der Nähe der bezaubernden Gartenmoschee sowie im Naturtheater, wo das Publikum in den Genuss der Vorführungen von Bläsergruppen und Bigbands, Chören sowie Bands kam.

Trapezkünste

Des Weiteren bot das Sporttheater Heidenheim eine beeindruckende Darbietung ihrer Trapezkünste sowohl am Hirschbrunnen als auch am nördlichen Zirkelbau, was ein Highlight dieser vielfältigen Veranstaltung darstellte. Die harmonische Verbindung zwischen Musik, einem geschichtsträchtigen Denkmal und der umgebenden Landschaft verwandelt den Schlossgarten sowie das Schloss Schwetzingen in eine perfekte Kulisse für das Musikfest. Bei diesem Event hatten junge Musikerinnen und Musiker die Gelegenheit, teilweise erstmalig, ihre musikalischen Fähigkeiten mit verschiedenen Instrumenten vor einem Publikum zu präsentieren. Dieses Jahr nahm das Sporttheater Heidenheim erstmals an der Veranstaltung teil und bereicherte sie mit seinen beeindruckenden Aufführungen. Direkt vor dem nördlichen Zirkelgebäude zog die 21-jährige Lena Bücheler das Publikum mit ihrer beeindruckenden Darbietung am Cyr Wheel in ihren Bann. Einigen Zuschauern mag dabei das traditionelle Rhönrad in den Sinn gekommen sein, allerdings besteht das moderne Cyr Wheel nur aus einem einzigen Reifen und dient als Gerät für Akrobatikeinlagen. Seit über 20 Jahren bietet das Sporttheater Heidenheim Kindern ab der ersten Klasse eine umfassende Ausbildung in den Bereichen Zirkussport, Tanz, Musik und Theater.

Sporttheater

Lena Bücheler, die mittlerweile 21 Jahre alt ist und ein Studium an der Universität Tübingen absolviert, engagiert sich bereits seit ihrem achten Lebensjahr aktiv im Sporttheater. Weiterhin zogen auch die Stelzenläufer in ihren prächtigen Kostümen die Blicke auf sich. Das Sporttheater zeigte zudem mit Aufführungen am Vertikaltuch, dass es seine Kunstfertigkeiten auch in luftige Höhen ausdehnt. Es ist bemerkenswert, zu welchen akrobatischen Leistungen selbst die jüngsten Mitglieder dieser Theatergruppe fähig sind.

Schulbands von heute

Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz war weithin anerkannt eine treibende Kraft in der Förderung von Kunst und Kultur. Bereits zur Zeit seiner Regentschaft wurden das Schloss und die Schlossgärten in Schwetzingen zu einem zentralen Treffpunkt für den musikalischen Austausch und die Darbietung. Angesichts seiner bekannten Leidenschaft für kulturelle Entwicklungen ist es durchaus vorstellbar, dass er die Idee, moderne Musikbands zeitgenössische, neuartige Melodien im Naturtheater nahe dem Apollotempel spielen zu lassen, unterstützt hätte. Die Schulbands von heute haben bereits ein beeindruckendes Niveau erreicht. Insbesondere „The Fly G´s“ vom Ludwig-Frank-Gymnasium in Mannheim, die mit ihren zwei Leadsängerinnen glänzten, sowie die „Girls on Fire“ von der Realschule Neureut, bewiesen eindrucksvoll ihr musikalisches Können. Vor ihrem Auftritt beim „Klingenden Schwetzingen“ sah man die fünf Teenager aus Neureut, die zwischen 11 und 13 Jahre alt sind, entspannt im Schatten sitzen und chillen. Ihre erste Show dort bestritten sie mit einer sorgfältig ausgewählten Setliste. Als sie schließlich ihre Performance starteten, waren alle überrascht: Die fünf jungen Talente präsentierten sich mit Punk-Musik.

Wunderbare Botschaft

Besucher, die sich die Mühe machten, die verschiedenen Aufführungsorte im Schlossgarten aufzusuchen, konnten rasch feststellen, dass Musik eine außerordentlich vielseitige Kunstform darstellt. Besonders interessant war dabei zu beobachten, auf welche Weise musikalische Bildung an den Schulen stattfindet. Beispielsweise konnte man die Bläserklasse der Maria-Sibylla-Merian-Grundschule aus Wiesloch in Aktion sehen, oder man hatte die Gelegenheit, Bigbands von Schulen aus Schwetzingen und Mannheim sowie verschiedene Chöre zu hören. An diesen Orten, wo gemeinsam Musik gemacht wird, spielt der kulturelle oder ethnische Hintergrund der Teilnehmenden keine Rolle. Die Botschaft ist klar: Musik hat die wunderbare Fähigkeit, Menschen zu verbinden und zu vereinen. (gk)

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