Neubulach und Wildberg freuen sich

Knapp 3.000 Bäume für den Waldumbau

Am 30. Juni fand im Stadtwald Neubulach die symbolische Baumspendenübergabe von 2.000 Bäumen an Neubulach sowie von 950 Bäumen an Wildberg statt
Eine Gruppe von sieben Personen steht vor einem Hang mit neu gepflanzten Bäumen in Schutzhüllen.
v.l.: Inge Hormel (LRA Calw), Thomas Hingsberg (Forstrevier Wildberg), Ulrich Bünger (BM Wildberg), Rubirosa Schacke (Filialleiter Sparda-Bank Böblingen), Lars Dannenmann (Stadtrat Neubulach), Thomas Walz (Forstrevier Neubulach), Daniela Peuckert (SDW BW)Foto: SDW BW

Am 30. Juni fand im Stadtwald Neubulach die symbolische Baumspendenübergabe von 2.000 Bäumen an die Stadt Neubulach sowie von weiteren 950 Bäumen an die Stadt Wildberg statt. Gespendet wurden die Setzlinge von der Stiftung Umwelt und Natur der Sparda-Bank Baden-Württemberg. Diese setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 2020 unter anderem aktiv für den Schutz des Baden-Württemberger Waldes ein. Dafür sollen im Jahr 2025 insgesamt 20.000 Bäume gepflanzt werden. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V., Landesverband Baden-Württemberg (SDW BW) ist dabei Kooperationspartnerin und findet geeignete Flächen in interessierten Kommunen.

Schon am Morgen des 30. Juni 2025 herrschen hochsommerliche Temperaturen. Auf dem Weg zur Pflanzfläche im Neubulacher Wald ist es noch angenehm kühl – bis man an den Hang kommt, auf dem im Spätsommer 2024 der alte Fichtenbestand durch einen Gewittersturm geschädigt wurde.

„Nachdem wir das Sturmholz aufgearbeitet hatten, wurden im Frühjahr 2025 hier insgesamt 1.275 Bäume gepflanzt – vor allem Roteichen und Traubeneichen, dazu Berg- und Spitzahorne, Winterlinden, Flatterulmen und Roterlen“, erklärt Thomas Walz, Forstrevierleiter Neubulach. Die Arbeiten gestalteten sich durch die Hanglage als sehr herausfordernd. „Auf zweiten Fläche im Stadtwald Neubulach haben wir nach Käferbefall weitere 750 Bäume gepflanzt, auch dort vor allem Traubeneichen sowie einige Linden und Hainbuchen. Alle Bäume wurden zusätzlich mit biologisch abbaubaren Baumwuchshüllen versehen.“

Lars Dannenmann, Stadtrat in Neubulach, freut sich über den Zuwachs im Stadtwald, denn „der Wald braucht unsere Unterstützung, damit er uns in Zukunft als Schattenspender, Wasserspeicher, Erholungsort, Ökosystem und vieles mehr erhalten bleibt. An Flächen wie dieser sehen wir, wie arbeitsintensiv und teilweise kompliziert diese Transformation ist. Mit dem Klimawandel kommen also enorme Kosten auf die Kommunen zu, daher freuen wir uns über die finanzielle Unterstützung bei den Aufforstungsarbeiten.“

Ulrich Bünger, Bürgermeister der Stadt Wildberg, gibt einen Überblick über die Strategie, die Wildberg bei der Anpassung des Stadtwaldes an den Klimawandel verfolgt: „Unser Ziel ist es, den Wald aktiv und zukunftsfähig umzubauen – dafür wird bewusst und umfangreich gepflanzt. Es werden mosaikartig klimastabile Baumarten im Stadtwald eingebracht, um einen widerstandsfähigen, klimastabilen und vielfältigen Mischwald zu fördern, der auch kommenden Generationen nicht nur ein stabiles Ökosystem, sondern auch einen wertvollen Erholungsraum bietet und eine nachhaltige Ressource darstellt. Die großzügige Baumspende von 950 Bäumen an die Stadt Wildberg ist hierbei ein wertvoller Beitrag und unterstützt uns auf diesem Weg ganz konkret, wofür ich als Bürgermeister der Stadt Wildberg und auch persönlich meinen Dank der Stiftung Umwelt und Natur der Sparda-Bank und der SDW BW aussprechen möchte.“

Die Bäume, die an die Stadt Wildberg gespendet wurden, schlagen auf drei verschiedenen Flächen ihre Wurzeln, erklärt Thomas Hingsberg, Leiter des Forstreviers Wildberg. Auf allen Flächen standen bisher Fichten, die nach Borkenkäferbefall geräumt werden mussten. „Eine Besonderheit bei der Aufforstung in Wildberg ist der sogenannte Fremdländeranbau. Schon seit den 50er Jahren werden in Wildberg versuchsweise Baumarten aus anderen Regionen der Erde angebaut, was im Zuge der Klimaanpassung fortgesetzt wird. Zwei Flächen zwischen den Ortsteilen Sulz und Gültlingen wurden mit Libanonzedern und Elsbeeren aufgeforstet. Auf der dritten Fläche in der Nähe des Waldparkplatz Holzflieger haben wir Thuja gepflanzt, für die es bisher nur wenige Anbauerfahrungen gibt, die aber nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen als klimastabil gelten könnten“, führt Thomas Hingsberg aus. Die Versuchsflächen wurden an die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) gemeldet, um sie wissenschaftlich begleiten zu lassen.

Rubirosa Schacke, Leiter der Sparda-Bank Filiale in Böblingen, bedankt sich für die wichtige Arbeit, die in den Stadtwäldern geleistet wird. „Verantwortung in der Region zu übernehmen, ist seit Beginn an Leitmotiv unseres Tuns. Ein wichtiger Bestandteil ist seit vielen Jahren auch unser nachhaltiges Engagement. Für uns ist Nachhaltigkeit kein Trend, sondern Verantwortung. Darum setzen wir auf ganzheitliche Maßnahmen – und dazu gehört auch das Pflanzen von Bäumen. Denn Aufforstung ist eine der effektivsten Maßnahmen, um CO₂ zu binden und den Klimawandel zu bekämpfen. So hat die Stiftung Umwelt und Natur der Sparda-Bank gemeinsam mit der SDW BW seit 2017 über 220.000 Bäume gepflanzt“, führt Schacke aus.

Daniela Peuckert, Pressereferentin der SDW BW, betont: „Für die SDW BW ist jeder gepflanzte Baum ein großer Erfolg und eine Anknüpfung an eine unserer Gründungsideen: neben der Waldpädagogischen Arbeit sind Baumpflanzungen bis heute zentrales Element der Vereinsarbeit.“ Die SDW BW bewirtschafte keine eigenen Waldflächen sondern sei eine zentrale Vermittlungsstelle zwischen nachhaltig begeisterten Unternehmen und Stiftungen, die finanzielle Unterstützung bieten, und Waldbewirtschaftern, die mit diesen Mitteln den Erhalt oder die Herstellung von Waldflächen umsetzen. „Wir danken allen Beteiligten für ihren starken Beitrag für den klimastabilen Umbau des Waldes in Baden-Württemberg!“

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