Königsfelder Erzählcafé
Kindererholungsheime waren seit Beginn des 20. Jahrhunderts ein bedeutender Bestandteil des wirtschaftlichen Lebens in Königsfeld. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg entstand mit der „Luisenruhe“ ein renommiertes Haus. In einem Prospekt von Königsfeld aus dem Jahr 1939 wurden 10 Kinderheime mit insgesamt 328 Betten aufgeführt. Um das Jahr 1952/53 wurden in Königsfeld ein Höchststand von fast 150.000 Kinderübernachtungen erreicht.
Neben der „Kinderweide“ war die von der Kinderkrankenschwester Frida Klimsch gestiftete „Luisenruhe“ (später Frieda-Klimsch-Stiftung) die herausragende Institution in Königsfeld. So konnte die Kinderbettenzahl zwischen 1939 bis 1956 von 160 Betten auf 320 Betten verdoppelt werden. Aufgrund ihrer Größe war die Klimsch-Stiftung eine eigene kleine Welt, etwas separat am westlichen Ende von Königsfeld. Die medizinische Versorgung der Kinder und deren pädagogische Betreuung standen dabei im Mittelpunkt. Aufgrund veränderter gesellschaftlicher Verhältnisse nahm die Belegung in den Folgejahren jedoch kontinuierlich ab. Die Klimsch-Stiftung musste schließlich 1982 ihre Pforten schließen.
Die Arbeit der Kindererholungsheime steht nun seit geraumer Zeit in der Kritik. Neben vielen positiven Berichten ist auch von erlebter Gewalt, heute seltsam anmutenden pädagogischen Praktiken und sogar vom Verdacht des Missbrauches die Rede. Diese Aussagen werden auch gegen die Einrichtung der Klimsch-Stiftung erhoben. Diese Vorwürfe sind ernst und wichtig zu nehmen. Um sich ein eigenes Urteil zu bilden, scheint es essentiell, Zeitzeugen, ehemalige Mitarbeiterinnen der Klimsch-Stiftung zu Wort kommen zu lassen. So soll über die medizinische und pädagogische Arbeit berichtet und zu den Vorwürfen Stellung bezogen werden.
Das geschieht in Form eines „Erzählcafés“ am identischen Ort der ehemaligen Klimsch-Stiftung, heute Parkhotel, Königsfeld.
Das „Erzählcafé“ findet am Freitag, dem 25.04.2025, um 14:30 Uhr im jetzigen Parkhotel, Konferenzraum, statt. Für Kaffee und Kuchen ist gesorgt. Hierzu bedarf es jedoch unbedingt der Anmeldung bei der Tourist-Info bis zum 17.04.2025.
Hierzu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.