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Kommunale Selbstvergewisserung

Im nächsten Jahr blickt die Herausgabe des Buches „Ein Jahrhundert Leben in Waldenbuch“ auf runde dreißig Jahre zurück. Das von den Historikern...
historisches Bild von Bauersleuten mit Ochsenkarren
Foto: Archiv der Stadt Waldenbuch

Im nächsten Jahr blickt die Herausgabe des Buches „Ein Jahrhundert Leben in Waldenbuch“ auf runde dreißig Jahre zurück. Das von den Historikern Anne Lipp und Andreas Schmauder verfasste Werk diente seitdem zahlreichen neuen und auch alteingesessenen Waldenbuchern als Orientierungshilfe über das lokale Geschehen im Rahmen einer hundertjährigen Entwicklung am Schönbuchrand.

Die Autoren haben sich, unterstützt von geschichtsinteressierten Waldenbuchern und von einer aufgeschlossenen Stadtverwaltung mit Bürgermeister Horst Störrle an der Spitze, im Stadtarchiv auf die Suche nach Quellen für ihr Vorhaben gemacht und in gut dosierten Portionen dargestellt.

Symbole der Waldenbucher neueren Geschichte

Es wird berichtet, unter welchen Bedingungen hier das Leben gemeistert wurde, im Kaiserreich, zur Zeit der Reichsgründung und der Wende ins zwanzigste Jahrhundert. Zahlreiche Abbildungen zeigen Menschen beim Arbeiten, beim Feiern, in der Freizeit in längst versunkenen Verhältnissen.

Das Wirtschaften, die topografischen Gegebenheiten, das Arbeiten war mühevoll und die Lage des Ortes stellte immer Aufgaben, ein drohendes Abgehängtwerden zu vermeiden. Das Ringen, das Leben zu vereinfachen, es zu verbessern führte zu symbolischen Aktivitäten: so das lange Ringen um die Eisenbahn, um die Ansiedlung größerer Betriebe, in der Bewältigung des „verlorenen Glanzes der Schweizerstraße“, im Leben unter dem Hakenkreuz, bei der Integration der Neubürger bis hin zu den dynamischen Schritten der Jahre ab 1949 in Landwirtschaft, Handwerk, Industrie, beim Bevölkerungszuwachs, dem Wohnungsbau und bei der Stadtsanierung usw.

Im Gegensatz zu dem fast gemächlichen Tempo der Entwicklungen zu Beginn des Buches wird im letzten Abschnitt geradezu im Stakkato geschildert, was Stadt und Bürger an Veränderungen in der jüngeren Vergangenheit geschafft haben. Bürgerlicher Fleiß lässt sich den Waldenbuchern nicht absprechen, Bereitschaft zu Innovation auch nicht, Integrationswilligkeit ebenso wenig.

Daher ist es zu wünschen, dass die Stadt sich für eine Erweiterung stark macht, in der die beiden Historiker die jüngste Entwicklung aufarbeiten und anhängen. Denn es versteht sich von selbst, dass Veränderung weiter geht und sich die Bedingungen und Bedeutsamkeiten und die Übersicht wandeln. Stillstand ist am Ort glücklicherweise bei all den aktuellen Problemen nicht zu erwarten.

Harald Jordan für den SPD-Ortsverein

Erscheinung
Stadtnachrichten Waldenbuch
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Ausgabe 42/2025
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