Als Beitrag zum Jubiläum 50-Jahre LE beleuchtet der GVLE die Gebietsreform ab 1968, mit der die Zahl der Gemeinden in Baden-Württemberg von über 3.000 auf rund 1.000 reduziert wurden. Gleichzeitig wurden durch die Kreisreform die Größe vieler Landkreise verändert. Von beiden Reformen waren die Fildergemeinden betroffen. 1975 wurden Leinfelden, Echterdingen, Musberg und Stetten zusammengelegt und zur Großen Kreisstadt erhoben. Der Vortrag geht den Fragen nach, wie es zu diesen Reformen kam, wie mit Widerständen umgegangen wurde und welche Folgen Zusammenschlüsse hatten. Wie z.B. reagierten die Musberger auf den Plan, dass sie von Böblingen nach Esslingen „umgekreist“ werden sollten? Was hielten die traditionsbewussten Echterdinger davon, dass ihr etwas kleineres Dorf von der größeren Nachbarstadt Leinfelden „geschluckt“ werden sollte? Unterschiedliche kommunale, politische Mentalitäten lassen sich noch bis in die jüngste Gegenwart beim Wahlverhalten in den Ortsteilen der inzwischen 50-jährigen Westfilderstadt beobachten.
Manfred Waßner ist seit 2003 Leiter des Kreisarchivs Esslingen. Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichtliche Landeskunde der Universität Tübingen und arbeitete danach bei der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg. Aus seiner Feder stammen zahlreiche Veröffentlichungen zur Orts- und Landesgeschichte des Südwestens.
Vortrag: Die Gebietsreform von 1975 in BW und die Entstehung von Leinfelden-Echterdingen
Mittwoch, 12. Februar 2025 – 19.30 Uhr
Zehntscheuer, Bürgersaal, Maiergasse 8, Echterdingen
Gäste sind herzlich willkommen!