Routiniert und konzentriert packt Regina Langeloh den grauen Rucksack für einen Starter auf der olympischen Distanz. Für die Teilnehmer des Ironman 70.3 ist etwas stylischer. Drei Beutel kommen hinein. „Nur nichts vergessen“, war am Mittwoch in der Ohrenberghalle die Devise, wo außerdem Helfer T-Shirts, Cappys, Beutel und vieles mehr stapeln. Von 14 bis 18 Uhr sind die Helfer des TV Weiher aktiv, wo auch die Realschullehrerin im Ruhestand aus Mingolsheim trainiert.
Am Ende der Straße wird noch ein Stromkasten angeschlossen. Für die ist Peter Köstel, Elektromeister aus Odenheim, zuständig. Früher waren es einmal 6, inzwischen hat er 30 von ihnen. Alles wird gut abgesichert. Bis vor vier Jahren hat Köstel selbst am Triathlon teilgenommen. „Wenn ich gerade im Wasser bin, kann ich irgendwelche Fehlermeldungen nicht brauchen“, sagt er. Inzwischen ist sein Sohn Mika im Geschäft eingestiegen. Köstel hat seinen Söhnen auch die Leidenschaft für den Triathlon in die Wiege gelegt. Der 20-jährige Niklas träumt sogar davon, Profi zu werden. Gerade hat er seine Lehre als Elektromechatroniker abgeschlossen und möchte in drei Jahren vorne mitspielen. Momentan hat sein Trainingspartner beim Kraichgau Triathlon e.V. Luis Lorenz noch die Nase vorn und siegte auf der olympischen Distanz mit 2:05:34, aber Niklas ist in seiner Altersklasse ganz vorn. Die Initialzündung für die Leidenschaft der Köstels kam durch Björn Steinmetz, der 2005 das noch beschauliche Kraichgau-Triathlon Festival in die Region brachte. Der Wunsch damals war, einen anspruchsvolleren Wettbewerb zu schaffen, als die bisher etablierten. „Damals saß ich noch mit meiner damaligen Ehefrau Nicole bei der Registrierung“, erinnert er sich, und unser Sohn Finnegan hatte eigentlich genau am Wettkampfgag den Geburtstermin. Er ließ sich damals eine Woche Zeit, aber nicht mehr auf der Tartanbahn, denn er ist wie sein Bruder Matti ein erfolgreicher Leichtathlet der SG Bad Schönborn.
Nicht mehr zählen kann inzwischen Florian Wipfler die absolvierten Ironman-Teilnahmen. „Für mein momentanes Trainingspensum bin ich sehr zufrieden“, sagt er. Auch Miro Pivac und Christian Ledig kamen gut ins Ziel. In Triathlon-Rente gehen will Jürgen Bös, der mit der kürzeren olympischen Distanz in diesem Jahr einen Schlussstrich zieht. Auch wegen der inzwischen horrenden Startgebühr für die längere Strecke. Stolz und glücklich ist die First Reisebüro Staffel Wolfgang Heinzmann, Torben Babtist und Gerald Habich mit einer Zeit von 4:58:21 und einem dritten Platz von 41 Staffeln und dem 2. Platz bei den Männern. Das Spendenkonto für die Ukrainehilfe, zu deren Gunsten sich die drei eisenharten Wettkämpfer ins Zeug legten, ist noch geöffnet. Pure Freude herrschte auch bei Staffeln, die das erste Mal teilnahmen. Marius, Jan und Paul waren das erste Mal dabei und haben Blut geleckt. Im nächsten Jahr wollen sie wieder mit dabei sein. (cm)