Seit mehr als 30 Jahren besteht die sogenannte „Notfallhilfe“ in unseren Ortsteilen Grünwettersbach und Palmbach.
Doch was ist das genau und was ist die Aufgabe der „Notfallhilfe“?
In Baden-Württemberg muss nach dem aktuellen Rettungsdienstgesetz in mehr als 95 % aller Notfalleinsätze das erste Rettungsmittel (Rettungswagen oder Notarzteinsatzfahrzeug) innerhalb von 12 Minuten nach der Alarmierung an der Einsatzstelle eintreffen.
12 Minuten – eine Zeit, die über das Überleben der Patient*innen entscheiden kann. Genau hier kommt die ehrenamtliche Notfallhilfe ins Spiel. Immer wenn der Rettungsdienst zu einem Notfalleinsatz (mit Blaulicht und Martin-Horn) nach Grünwettersbach, Palmbach, in den Grünwettersbacher Wald oder auf die L623 zwischen Grünwettersbach und Wolfartsweier alarmiert wird, schlagen die Meldeempfänger und Handys unserer Helfenden Alarm – wenn wir einen Zeitvorteil gegenüber dem Rettungsdienst bringen können.
Da unsere Helfenden in der Regel innerhalb von 3 bis 6 Minuten an der Einsatzstelle eintreffen, überbrücken wir hier wichtige Zeit, das sogenannte „therapiefreie Intervall“ zwischen Beginn von notfallmedizinisch relevanten Symptomen und der Therapie durch den Rettungsdienst. Hier wird als Paradebeispiel immer der Herzkreislaufstillstand genannt, da hier schon innerhalb der ersten Minuten ohne Therapie die Überlebenschancen signifikant sinken. Jedoch ist die Aufgabe der Notfallhilfe mehr als „nur“ die notfallmedizinische Versorgung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Für Menschen in Notsituationen vergehen Sekunden wie Minuten und Minuten wie Stunden – je schneller Hilfe vor Ort ist, desto besser. Die Helfenden der Notfallhilfe überbrücken nicht nur die medizinisch relevanten Minuten, sie leisten auch seelischen Beistand, beruhigen die Patient*innen sowie die Angehörigen und tragen alleine schon dadurch einen wichtigen Teil in der Versorgung bei.
Die Grundausbildung unserer Helfenden ist die Sanitätsausbildung. In unseren Reihen befinden sich darüber hinaus Notfallsanitäter, Rettungsassistenten und Rettungssanitäter. Durch die regelmäßige Aus-/ und Fortbildung in unseren Bereitschaftsabenden bleiben alle unserer Helfenden auf dem aktuellen Wissensstand.
Im vergangenen Jahr 2024 konnten wir von 214 Alarmierungen 209x ausrücken und das therapiefreie Intervall überbrücken, was eine Einsatzübernahmequote von über 97 % ergibt.
Dies ist gerade tagsüber während der normalen Arbeitszeiten nicht selbstverständlich, da alle Mitglieder unserer Notfallhilfe rein ehrenamtlich tätig sind.
Für unsere Helfenden bedeutet dies, dass sie bei Einsätzen alles stehen und liegen lassen, um in ihrer Freizeit oder von ihrem Arbeitsplatz aus Bürgern in Not in und um Wettersbach medizinische Hilfe zu leisten.
Da wir keine finanzielle Unterstützung von den Krankenkassen erhalten, werden die laufenden Kosten komplett aus Ihren Spenden oder aus eigener Kasse der Helfer bezahlt.
Interesse geweckt? Besuche einfach einen unserer Bereitschaftsabende nach vorheriger Absprache – schreib einfach eine E-Mail an bereitschaftsleitung@drk-wettersbach.de – egal ob als Quereinsteiger*in oder schon mit Vorerfahrung!