
Landrat Norbert Heuser betonte beim H₂-Fachdialog in Heilbronn die Bedeutung gemeinsamer Strategien und regionaler Lösungen für die Energiewende.
Rund 120 Fachleute aus Kommunen, von Energieversorgern, Unternehmen, Wirtschaft und Wissenschaft trafen sich am 30. September in Heilbronn zum ersten regionalen H₂-Fachdialog „Grüne Gase im Energiesystem der Zukunft“. Die vom Regionalverband Heilbronn-Franken und der Plattform H2BWinitiierte Veranstaltung entstand in Zusammenarbeit mit der Initiative H2 IMPULS, dem Verband für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg (VfEW), dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW), der Wirtschaftsförderung Raum Heilbronn GmbH (WFG), dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) sowie Netze Südwest und beleuchtete die Rolle von Wasserstoff und anderen grünen Gasen für eine nachhaltige Energiezukunft.
Für eine erfolgreiche Transformation müssen regionale Bedarfe und Infrastrukturen stärker berücksichtigt werden – das war eine der zentralen Botschaften des Tages. „95 Prozent der Industrieunternehmen liegen außerhalb des H₂-Kernnetzes – darum braucht es pragmatische, wirtschaftliche Lösungen, die vor Ort tatsächlich funktionieren“, so das wichtigste Fazit der Expertinnen und Experten.
Hohe Wasserstoffpreise und komplexe Regulatorik gelten derzeit noch als größte Hemmnisse bei der Umstellung der Energieträger. Daher betonten alle Rednerinnen und Redner, dass verlässliche Rahmenbedingungen für Unternehmen entscheidend sind, um Investitionsentscheidungen treffen zu können. Diskutiert wurden auch hybride Energiesysteme, die Wasserstoff, Biomethan und Großwärmepumpen kombinieren. Alle Ansätze seien jedoch nur umsetzbar, wenn Fragen nach Bezahlbarkeit, Verfügbarkeit und Akzeptanz geklärt würden. Faire Netzentgelte, Bürgerbeteiligung und Prosumer-Modelle könnten die Akzeptanz für diese lokalen Lösungen und die Energiewende insgesamt nachhaltig fördern. Dazu sei politische Unterstützung auf allen Ebenen notwendig.
Signale aus Heilbronn
Aus diesem Grund wurden beim H₂-Fachdialog auch konkrete Aufträge an das Land Baden-Württemberg formuliert: Dazu zählen Fördermaßnahmen, klare Vorgaben und koordinierte Unterstützung auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene, der Ausbau regional angepasster H₂-Infrastrukturprojekte, die Förderung hybrider Energiesysteme und Sicherheitskonzepte, die Stärkung kommunaler Kompetenzen sowie verlässliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Investitionen.
Landrat Norbert Heuser, einer der aktivsten politischen Fürsprecher für das Thema und unter anderem Wasserstoff-Koordinator der Region Heilbronn-Franken, Sprecher der Arbeitsgruppe Wasserstoff in der Metropolregion Stuttgart und neuer Sprecher des Bundes der Wasserstoffregionen (BdWR), griff die Kernbotschaften auf und unterstrich die Bedeutung von Zusammenarbeit: „Wir müssen das Tempo beim Thema Wasserstoff hochhalten und voneinander lernen. Nur durch Kooperation können wir Deutschlands Vorsprung im Bereich Wasserstoff sichern.“
Plattform H2BW und Regionalverband Heilbronn-Franken kündigten an, die Ergebnisse des Fachdialogs in ihre strategische Planung einzubeziehen und den Austausch zwischen Kommunen, Wirtschaft und Wissenschaft weiter zu fördern. Wer mehr über die Wasserstoff-Aktivitäten in der Region wissen möchte, findet unter h2-impuls.dealle Informationen zum Netzwerk und relevante Kontakte.
