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Kooperation zwischen der Musikschule Horrenberg-Dielheim und dem Kulturförderverein Kurpfalz e. V.

Newcomer-Festival in Dielheim: Ein Sprungbrett für junge Talente Die Musikszene hat es in den letzten Jahren nicht einfach: schließende Clubs, verschwindende...
Andy Widder ist unter anderem auch bekannt als Organisator des beliebten Rock'n'Roll-Weekender in Walldorf, das erneut im Juni stattfinden wird.
Andy Widder ist unter anderem auch bekannt als Organisator des beliebten Rock'n'Roll-Weekender in Walldorf, das erneut im Juni stattfinden wird.Foto: FrankieArt Photography

Newcomer-Festival in Dielheim: Ein Sprungbrett für junge Talente

Die Musikszene hat es in den letzten Jahren nicht einfach: schließende Clubs, verschwindende Bühnen, während Auftrittsmöglichkeiten für Nachwuchsmusiker seltener werden. Diese Entwicklung betrifft nicht nur professionelle Künstler, sondern auch junge Talente, die erste Erfahrungen vor Publikum sammeln wollen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde das Newcomer-Festival in Dielheim ins Leben gerufen, das am kommenden Samstag, 22. März, im Rahmen der Swingin' WiWa stattfindet.
Es soll ein „Leuchtturmprojekt“ für die Region werden. Organisiert wird das Event von Andreas „Andy“ Widder, Alexander Strobel und Donika Angelova von der Musikschule Horrenberg-Dielheim in Kooperation mit dem Kulturförderverein Kurpfalz e. V. Das Schwetzinger Unternehmen Wivent unterstützt die Veranstaltung wiederum mit professionellem Equipment.

Das Event bietet jungen Musikerinnen und Musikern die Möglichkeit, sich in einem professionellen Rahmen zu präsentieren. Eine entsprechend professionelle Bühne, technische Betreuung und gezielte Pressearbeit sollen den Nachwuchskünstlern dabei helfen, ihre Musik einem größeren Publikum vorzustellen. „Wir wollen Benzin in den Tank geben“, erklärt Widder, der seit Jahrzehnten in der Veranstaltungsbranche arbeitet.

Von der Idee zur Umsetzung

Der Kulturförderverein initiierte die Ausschreibung und verbreitete sie über verschiedene Plattformen. Schulen, regionale Netzwerke und die Presse halfen dabei, möglichst viele Interessierte zu erreichen. Aus den Bewerbungen wurden schließlich sieben Nachwuchsbands eingeladen, die nun ihre Chance erhalten.
Widder weiß aus Erfahrung: „Ein solches Festival muss sich über Jahre entwickeln. Wenn wir gute Arbeit leisten, wird sich das herumsprechen und mit der Zeit leichter werden.“ Seiner Erfahrung nach müssen sich solche Veranstaltungen langsam etablieren, um auf lange Sicht erfolgreich zu sein.

Ein Festival mit Vergangenheit und Zukunft

Bereits früher gab es ein Newcomer-Festival der Musikschule, das jedoch wegen seines rasanten Wachstums eingestellt werden musste. „Irgendwann wurde es einfach zu groß, und die logistischen Herausforderungen – von der Sicherheit bis zur Infrastruktur – wurden zu komplex“, sagt Widder. Doch diese Herausforderungen sind in der kommenden Veranstaltung nicht zu erwarten. Es dauert rund viereinhalb Stunden, mit sieben Bands und schätzungsweise 150 bis 200 Zuschauern.

Mehr Bühnen für den Nachwuchs

Das Festival ist Teil eines größeren Plans: Widder setzt sich dafür ein, dass es in einem Radius von 15 bis 20 Kilometern regelmäßig Bühnen für Jugendbands gibt. Eine feste Plattform für Nachwuchsmusiker sei essenziell, damit sich eine aktive Szene entwickeln kann. „Die jungen Leute haben sonst kaum Möglichkeiten, aufzutreten. Gastronomen können es sich oft nicht leisten, Nachwuchsbands zu buchen, weil sie ihre Fixkosten decken müssen.“ Deshalb brauche es Vereine, Clubs und ehrenamtliches Engagement, um der jungen Musikszene eine Perspektive zu bieten.

Finanzierung durch Engagement und Netzwerke

Das Festival finanziert sich durch eine Kombination aus kommunaler Unterstützung, ehrenamtlichem Engagement und Sponsoring. Die Gemeinde Dielheim unterstützt die Veranstaltung, indem sie Zuschüsse gewährt und Gebühren erlässt. Auch die Tontechnikfirma Wivent beteiligt sich, indem sie das notwendige Equipment kostenfrei bereitstellt und lediglich die Mitarbeiterkosten erstattet haben möchte. Moderiert wird das Festival von Florian Gallant, der ebenfalls nur mit einer Erstattung seiner Fahrtkosten rechnet. Bekannt wurde der Gallant unter anderem als Teilnehmer von „The Voice of Germany“, bei der er bis ins Finale kam. Schirmherr ist Thomas Glasbrenner, Bürgermeister von Dielheim. Dieses Modell zeigt: Ohne ehrenamtlichen Einsatz und ein starkes Netzwerk wäre ein solches Event kaum umsetzbar.

Ein Festival mit Zukunft

Widder ist optimistisch, dass das Newcomer-Festival zu einer festen Größe in der Region werden kann. „Es geht darum, langfristig eine Basis zu schaffen“, betont Widder. Das Festival soll nicht nur eine einmalige Chance bieten, sondern ein nachhaltiges Sprungbrett für junge Musiker werden, damit sie auch in zehn Jahren noch eine Gitarre in der Hand halten. (dj)


[Info-Kasten]
Am kommenden Samstag, 22. März, um 19 Uhr, in der Kulturhalle, Pestalozzistr. 11, in Dielheim. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Swingin' WiWa statt, das in diesem Jahr sein 20. Jubiläum feiert.

Mit folgenden Acts:

Anna Lena Blaschke & Daniel Kieß (Dielheim) – Indie-Pop mit Herz und Seele
Arcyus (Wiesloch) – Heavy Metal mit voller Power!
Bouncing Sheep (Walldorf) – Junge Energie, Rock & Pop
Heul Doch (Mühlhausen) – Jung, laut, voller Energie!
Liliana Dehmann (Dielheim) – Junge Stimme mit großer Zukunft
NINA (Heidelberg) – Deutsche Popmusik mit Herz und Leidenschaft
Raging Storms (Hockenheim) – Alternative Metal mit eigener Handschrift
Infos auf musikschule-horrenberg-dielheim.de, Facebook und Instagram.

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