Am 7. Juli wurde im Familienzentrum gemeinsam geschnippelt, gerührt und gekostet. Bei unserem Kinder-Kräuternachmittag drehte sich alles um die kleinen Schätze am Wegesrand oder im Garten. 15 neugierige Kinder lernten zuerst den Gundermann kennen – ein Wildkraut, das im zeitigen Frühjahr mit seinen nektarreichen Blüten vor allem Wildbienen erfreut. Doch nicht nur Bienen lieben ihn: Aus seinen zarten Blättern und geschmolzener Schokolade machten wir uns eine leckere Schoko-Nascherei, sozusagen ein „Kräuter-After-Eight“.
Vorher schauten wir uns die Pflanze aber genau an. Der Gundermann hat rundlich-herzförmige Blätter mit eingekerbten Rändern, kriechende Ausläufer, mit denen er sich im Garten zwischen anderen Pflanzen seinen Platz sucht. Charakteristisch für ihn ist auch sein vierkantiger Stängel.
Natürlich wollten wir auch noch weitere Pflanzen kennenlernen. Als Nächstes nahmen wir uns das Wiesen-Labkraut vor: eine feingliedrige Pflanze mit vielen, sehr kleinen weißen Blüten, die in lockeren Blütenständen angeordnet sind. Ihre Blätter sind quirlig um den Stengel angeordnet, von oben betrachtet sehen diese Quirle wie ein Stern aus. Danach ging es weiter mit der Schafgarbe – ihrem Namen nach auch eine Heilpflanze für Schafe, wenn ihnen mal der Magen grummelt. Diese schöne Pflanze, mit ihren hübschen weißen bis rosafarbenen Blüten, hat auch noch einen sehr phantasievollen Namen: „Augenbraue der Venus“. Und wirklich, wenn man die zarten, feingliedrigen Blätter sich mal über die Augenbraue hält, wird sofort klar, wieso dieser Name so stimmig ist. Auch der Sauerampfer war Teil unserer Entdeckungsreise: Seine jungen, länglichen Blätter erinnern ein wenig an Pfeilspitzen. Die rötlichen Blüten stehen in rispigen Blütenständen, und die jungen Blätter schmecken pur von der Wiese wunderbar frisch und leicht säuerlich.
Bewaffnet mit diesem neuen Kräuterwissen ging es hinaus auf die Wiese. Dort sammelten wir diese Kräuter mit großer Begeisterung als Zutaten für einen würzigen Kräuterquark. Außerdem nutzen wir die Gelegenheit, mal ausgiebig auf dem Pumptrack im Skaterpark zu toben. Nach dem Sammeln hieß es: die gewaschenen Kräuter klein schnippeln, da war Fingerfertigkeit gefragt, in den Quark einrühren und nach Belieben mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Mit leckerem Baguette war das ein tolles Vesper, das uns wunderbar gemundet hat.
Zum Abschluss durften natürlich auch die selbstgemachten Pralinen aus Bananen und Schokoüberzug, die wir wunderschön mit Blüten verziert hatten, verkostet werden. Es war ein umtriebiger und interessanter kulinarischer Nachmittag, und die Zeit verging wie im Flug. Schon standen die Eltern zum Abholen vor der Tür und durften auch noch ein wenig probieren.