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Kräuterwanderung Teil 1

Gesunde und frische Zutaten finden sich vor der Haustür Bei einer kulinarischen Kräuterwanderung war der Tisch reich gedeckt. Zum ersten Mal bot Sybille...
Foto: KJ

Gesunde und frische Zutaten finden sich vor der Haustür

Bei einer kulinarischen Kräuterwanderung war der Tisch reich gedeckt. Zum ersten Mal bot Sybille Kreißl-Rittel für den VdK Ortsverband Rettigheim eine Kräuterwanderung an. Vom Start in der Rotenberger Straße ging es den Pfad hoch durch Blühwiesen voller Wildkräuter. „Wir sind kulinarisch unterwegs“, erklärte die Gärtnerin fröhlich, wusste aber auch Einiges über Heilwirkungen zu sagen und auch über Mythen, die sich um so manche Wildpflanze ranken. „Ich esse nur, was jung ist“, sagte sie und riet außerdem, Pflanzen zu sammeln, die man wirklich kennt und bestimmen kann. Hilfreich kann dabei sein, sich die App Flora Incognita auf’s Handy zu laden. Die Kräuterpädagogin betonte, dass sie nicht an viel befahrenen Straßen und Wegrändern, wo sich Hunde aufhalten, sammelt. Mit einer Schere knipste sie ein Exemplar der robusten Knoblauchrauke ab. Der Geschmack erinnert an Knoblauch und Pfeffer, die jungen Blätter schmecken in Salaten, Kräuterquark und Pesto.

Vielseitig in der Küche verwendbar sind auch Wilde Möhre, Weinberg-Lauch, Zitronenmelisse und Wiesen-Labkraut. Die Pimpernelle gehört zu den Kräutern der Frankfurter Grünen Sauße und die jungen Triebe des Wiesen-Bocksbart lassen sich in der Pfanne rösten und als „Spargelsalat“ zubereiten. Die Blüten des Rotklees kann man naschen, enthaltene Phytoöstrogen können in den Wechseljahren ausgleichend wirken. Die Schafgarbe wird auch „Augenbraue der Venus“ genannt, wegen ihrer feinen, gefiederten Blätter, die wie Augenbrauen geschwungen sind. Sybille Kreißl-Rittel erzählte, dass sie im Dreißigjährigen Krieg als Wundheilmittel verwendet wurde. Die Blätter wurden in die Wunde gelegt, damit sie schneller austrocknet und abheilt.

Die zarten Blüten der Acker-Witwenblume sind essbar, die Fruchtstände erinnern an Knöpfe. Eine traurige Geschichte, wie sie zu ihrem Namen kam: Wenn eine Frau im Krieg einen Uniformknopf geschickt bekam, wusste sie, dass ihr Mann „gefallen“ war.

Die Nüsse am Walnussbaum waren noch grün und weich. Eingelegt werden sie schwarz und gelten als „Trüffel des armen Mannes“. Beim Kleingartenverein hatte die Kräuterpädagogin eine Ausstellung getrockneter Schätze aufgebaut und servierte selbst gemachte Köstlichkeiten wie die eingelegten und in Scheiben geschnittenen Walnüsse, in Fichtenspitzen gewälzte Kräuter-Frischkäse-Kugeln, eine dekorative Blütenbutter, Brennnesselsamen-Brote, Wilde-Kräuter-Butter und Hildegard von Bingen-Kekse.

Erscheinung
Gemeinderundschau Mühlhausen
NUSSBAUM+
Ausgabe 26/2025
von Sozialverband VdK
25.06.2025
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