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Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt

„Was gehört denn in den Gwärzwisch nei?“ 7, 13, 16 oder mehr Kräuter? Das ist jedes Jahr die große Frage. Gebunden werden in Forst traditionell...
Foto: B.B.

„Was gehört denn in den Gwärzwisch nei?“ 7, 13, 16 oder mehr Kräuter? Das ist jedes Jahr die große Frage. Gebunden werden in Forst traditionell Blutströpfchen, Johanniskraut (Maria Bettstroh), Schafgarbe, Rainfarn, Goldrute (Gocklerskämm), Mannstreu (Gläserbürsten), Kamille, Muttergottesschühchen, Nussblätter, Wermut, Salbei, Lorenzentaschen, roter Hirschen, Maisblütenstände (Welschkornfähnchen), Liebstöckel und Gretel in der Heck, aber auch Bohnenkraut und wilde Minze, weil die so schön duften.

Im religiösen Leben der Menschen früher hatten die geweihten Kräuterbüsche eine viel größere Bedeutung eingenommen, als dies heute noch der Fall ist. So wurden einst die Gwärzwische im Speicher, Stall oder in der Scheune aufgehängt und sollten Mensch und Tier gegen Krankheiten, Unheil, Gewitter und Blitzschlag schützen. Auch gegen alle möglichen Verzauberungen und Krankheiten, aber auch für Eheglück, Kindersegen und vieles mehr sollten sie helfen. Mindestens sieben verschiedene Kräuter sollen im Gwärzwisch zusammengeführt werden, denn die Zahl sieben symbolisiert die sieben Sakramente oder auch die sieben Schmerzen Mariens.

Im Jahre 2008 haben einige Frauen vom Gesangverein Frohsinn die Tradition in Forst wieder neu aufleben lassen und sind stets vor Mariä Himmelfahrt (15.08.) zum Sammeln der Kräuter unterwegs, um diese dann zu Kräuterbüschen, den sogenannten „Gwärzwisch“ zusammenzubinden.

Auch für dieses Jahr wird die Aktion wieder generalstabsmäßig geplant und umgesetzt werden. Diese umfassende Planung ist notwendig, wurden doch in den vergangenen Jahren jeweils um die 250 Sträußchen gebunden.

Da leider nicht mehr alle so gut mit dem Fahrrad unterwegs sein können, freuen sich die Frohsinn-Frauen über jede Unterstützung. Wer selbst Kräuter in Feld, Wald, Flur und im Garten gesammelt hat, kann diese bei Gerdi Weindel in der Hambrücker Str. 12, abgeben. Mit Wasser gefüllte Eimer stehen im Hof ab Freitag, 16. August um 14:00 Uhr bereit.

Am Samstag, 17.08. werden dort die Kräuter ab 10:00 Uhr zu ansprechenden Sträußchen gebunden. Bitte eine Gartenschere mitbringen, Bindematerial ist ausreichend vorhanden.

Abgabe und Segnung der Kräutersträußchen findet am Sonntag, 18.08. vor dem 9:00 Uhr-Gottesdienst statt; die Abgabe erfolgt gegen eine Spende für ein soziales Projekt. Mehrmals bereits haben die Spenden unsere Partnergemeinde Yanaoca erreicht.

Wer sich für die Tradition der Gwärzwisch interessiert, ist herzlich zum Mitmachen eingeladen.

Erscheinung
Mitteilungsblatt Forst
NUSSBAUM+
Ausgabe 31/2024
von Katholische Pfarrkirche St. Barbara
01.08.2024
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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