Einen Grund zu feiern gab es am vergangenen Donnerstag, den 3. April, im Samariterstift in der Kirchstraße. Seit nunmehr 50 Jahren bringt sich der Krankenpflege- und Altenhilfeverein (KAV) in Gärtringen in der Altenarbeit ein. Rund 80 Seniorinnen und Senioren erlebten einen abwechslungsreichen Nachmittag in der Begegnungsstätte und dem Café Schüle des Samariterstifts. Die Geschäftsstelle im Rathaus organisierte den unterhaltsamen und zugleich informativen Nachmittag mit Musik, Theater und einem Rückblick durch Bürgermeister-Stellvertreter Matthias Bock. In der Gründerzeit vor 50 Jahren galt es hauptsächlich, die Krankenschwesterstation mit Ingrid Rentschler und Anna Kurz zu stärken. Lange, bevor es eine Pflegeversicherung gab, hat man in Gärtringen bereits das Wohl der Älteren im Blick gehabt, sagte Pfarrer Siegbert Betz, der ebenfalls ein Grußwort an die Seniorinnen und Senioren richtete.
Erster Vorsitzender im Jahr 1975 war der damalige Bürgermeister Herbert Holder; seine Stellvertreter waren die Pfarrer Heinrich Kircher und Hermann Borhauer. In den späten 1970er Jahren erfolgte dann eine interkommunale Vernetzung mit den Gemeinden Ehningen und Nufringen. Bereits im Jahr 1978 gab es eine erste größere Spende in Höhe von 500 D-Mark von Herrn Karl Paul. In den 1990er Jahren konnten durch weitere Benefizveranstaltungen, Spenden der Bürger und Verfügungsmittel der Gemeinde gut 206 000 Euro angespart werden. Ein Betrag, von dem die Gemeinde heute noch profitiert.
Die Diakoniestation und das Samariterstift sind zwei Institutionen, die der Krankenpflege- und Altenhilfeverein bis zum heutigen Tage finanziell unterstützt. Sei es in der Nachbarschaftshilfe, der seit 1995 bestehenden Informations-, Anlauf- und Vermittlungsstelle (IAV) oder Essen auf Rädern. Die Diakoniestation trägt Sorge dafür, dass ältere und kranke Menschen so lange wie nur möglich in ihrer häuslichen Umgebung bleiben können. Allein in den letzten zwei Jahrzehnten wurden über 72 000 Euro aus dem Spendenkonto zweckgebunden investiert, sei es in Brandmeldeanlagen, in die Einrichtung eines Friseurraums oder in die Bezuschussung von Möbeln oder Küchengeräten. Schließlich wird auch die beliebte Senioren-Infofahrt mit dem Bürgermeister aus dem Spendenkonto finanziert.
Zur Feierstunde begrüßte Matthias Bock auch die beiden ehemaligen Bürgermeister Hans Drexler und Michael Weinstein, sowie aktuelle und ehemalige Gemeinderäte. Groß war die Freude und der Applaus durch die Anwesenheit von Gründungsmitglied Margarete Motteler, die von Anbeginn dem Vereinsausschuss angehörte und lange Jahre als Kassenprüferin tätig war. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Manfred Baisch und dem Ehepaar Wolfgang und Evi Henne; weitere Überraschungsgäste waren die Putzfrauen „Sophie und Berta“ in Person der Geschwister Martina Braun und Gertrud Zinser, die in ihrem Sketch mit schwäbischen Sprüchen und einer lebendigen Henne im Gepäck die Lachmuskeln der Gäste strapazierten.