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Gesundheit & Medizin

Krankenpflegeverein Verwaltungsraum Althengstett e.V.

Der Sommer kommt, wie kann man sich vor hitzebedingten Gesundheitsproblemen schützen? Es können immer Gesundheitsprobleme auftreten, wenn Abkühlung...

Der Sommer kommt, wie kann man sich vor hitzebedingten Gesundheitsproblemen schützen?
Es können immer Gesundheitsprobleme auftreten, wenn Abkühlung und Flüssigkeit fehlen oder Medikamente nicht richtig wirken können. Deshalb sind heiße Sommertage für ältere und pflegebedürftige Menschen gesundheitlich besonders belastend.
Beispiele für solche Symptome hierfür sind Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Krämpfe, Verwirrtheit, Benommenheit und Kreislaufversagen. Auch kann das Sturzrisiko erhöht sein. Führt die Hitze zu starker körperlicher Erschöpfung, spricht man von Hitzeerschöpfung. Schlimmstenfalls kann es zu einem lebensgefährlichen Hitzschlag mit Körpertemperaturen von über 40 °C kommen.
Deshalb schützen Sie sich bitte vor der Sommerhitze
Wenn Hitzewarnungen bestehen, sollte man besonders aufmerksam sein.

  • Achten Sie auf Hitzewarnungen für Ihre Region vom Deutschen Wetterdienst: im Radio, in der Zeitung oder im Internet.
  • Verschieben Sie Außer-Haus-Termine der pflegebedürftigen Person auf einen anderen Tag oder in den kühleren Vormittag.
  • Nutzen Sie Thermometer, um die Temperatur im Raum und draußen zu beobachten. Die pflegebedürftige Person sollte sich möglichst im kühlsten Raum aufhalten.
  • Schließen Sie nach Möglichkeit Rollläden, Jalousien und Vorhänge an Fenstern, die der Sonne ausgesetzt sind.
  • Lüften Sie während der kühlsten Tageszeiten: in der Regel spätabends, nachts oder frühmorgens. Sorgen Sie möglichst für Durchzug, indem Sie gegenüberliegende Fenster oder Türen öffnen. Aber: Schützen Sie die pflegebedürftige Person vor Zugluft.
  • Lüften Sie nach Möglichkeit nicht, wenn es draußen deutlich wärmer ist. Es sei denn, es ist drinnen sehr stickig oder die Luftfeuchtigkeit steigt stark an.
  • Schalten Sie elektronische Geräte wie Lampen, Fernseher oder Computer aus, wenn sie gerade nicht gebraucht werden. Diese produzieren zusätzlich Wärme.
  • Nutzen Sie einen Ventilator. Luftbewegungen wirken auf der Haut meistens kühlend. Richten Sie den Luftstrom nicht direkt auf die pflegebedürftige Person.
  • Setzen Sie eventuell ein mobiles Klimagerät ein, wenn die Raumtemperatur über 32 °C steigt. Lassen Sie sich bitte im Fachhandel dazu beraten.
  • Helfen Sie der pflegebedürftigen Person körperliche Anstrengung so weit wie möglich zu verringern.
  • Machen Sie in den kühleren Tageszeiten, meist frühmorgens oder abends, gemeinsam einen Spaziergang.
  • Achten Sie darauf, dass sich die pflegebedürftige Person im Freien möglichst an einem kühleren, schattigen Ort aufhält: Zum Beispiel auf einer Bank unter einem Baum oder unter einem Sonnenschirm. Nutzen Sie möglichst schattige Wege. Sorgen Sie in der Sonne für eine leichte Kopfbedeckung.


Bitte auf Trinkmenge und Salzhaushalt achten
Viele ältere, pflegebedürftige Menschen trinken zu wenig. Gerade bei Hitze kann es leicht zu Flüssigkeitsmangel und Veränderungen des Salzhaushalts im Körper kommen. Das Problem wird verstärkt durch starkes Schwitzen oder vermehrtes Wasserlassen, etwa durch „entwässernde“ Medikamente. Deswegen ist es wichtig:
Holen Sie im Zweifel immer ärztlichen Rat dazu ein.
Erinnern Sie immer wieder daran, zu trinken. Achten Sie darauf, dass stets ein Getränk in Reichweite ist, auch nachts und unterwegs.
Bieten Sie der pflegebedürftigen Person täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit in Raumtemperatur an. Beachten Sie jedoch immer die ärztlich empfohlene Trinkmenge.
Schreiben Sie die Trinkmenge in ein Trinkprotokoll.
Bieten Sie kleine Portionen leichter Kost mit frischen Salaten und Gemüse an. Gut geeignet ist wasserreiches Obst und Gemüse, zum Beispiel Melone, Gurke oder Pfirsich. Vermeiden Sie schwer verdauliche Lebensmittel wie fettreiche Speisen.
Beobachten Sie besonders die Wirkung von Medikamenten. Besprechen Sie Auffälligkeiten immer zeitnah mit einem Arzt, einer Ärztin oder einer Pflegefachperson.


Körper kühl halten

  • Achten Sie auf leichte, luftdurchlässige Kleidung und Bettwäsche, zum Beispiel aus Baumwolle oder Leinen. Eventuell können Sie die Bettdecke durch ein dünnes Laken ersetzen oder auf Wunsch weglassen. Das kann zum Beispiel hilfreich sein, wenn druckentlastende Kissen am Körper anliegen.
  • Bieten Sie an, Arme oder Beine mit ein wenig Wasser aus einer Sprühflasche oder einem kühlen Waschlappen zu benetzen. Achten Sie darauf, dass keine Feuchtigkeit in Hautfalten zurückbleibt.
  • Bieten Sie ein Fuß- oder Handbad oder einen Stirnumschlag mit kühlem Wasser an. Achten Sie darauf, dass die Wassertemperatur nicht unter 25 °C ist.
  • Verwenden Sie bei Inkontinenz eine Netzhose mit Einlage als Schutz. Vermeiden Sie möglichst Inkontinenzhosen und Bettunterlagen, die mit Folie beschichtet sind.
  • Wechseln Sie durchgeschwitzte Kleidung und Bettwäsche. Bleibt Schweiß zu lange auf der Haut, kann es zu Hautproblemen kommen. Legen Sie ein Frottee-Handtuch auf das Kopfkissen. Achten Sie darauf, dass es keine Falten schlägt und dadurch Druckstellen verursacht. Wechseln Sie das Handtuch, wenn es feucht ist.


Achtung: Anzeichen für Hitzeprobleme können folgende Symptome sein:

  • Schwäche, Müdigkeit
  • niedriger Blutdruck, schneller Puls
  • Kopfschmerzen
  • trockener Mund, Lippen, Zunge
  • Hautveränderungen: blass, rot, heiß und trocken
  • veränderte Ausscheidung: Verstopfung, stark konzentrierter Urin, geringe Urinausscheidung
  • Hautfalten auf dem Handrücken bleiben beim leichten Anheben der Haut stehen
  • ungewohnte Vergesslichkeit oder Verwirrtheit
  • plötzliche Probleme beim Sehen
  • Unruhe
  • Erbrechen, Übelkeit
  • Muskelschmerzen, Krämpfe
  • Kurzatmigkeit


Was ist im Notfall zu tun?
Holen Sie bei Schwäche, Kreislaufproblemen oder Verwirrtheit sofort ärztliche Hilfe. Wählen Sie den Notruf 112 und folgen Sie den Anweisungen.
Auch wenn die pflegebedürftige Person plötzlich nicht mehr ansprechbar ist, ihr Bewusstsein stark getrübt ist oder sie sehr schnell atmet, ist dies ein lebensbedrohlicher Zustand rufen Sie umgehend den Notruf 112 an.
Ihr Team vom Krankenpflegeverein Verwaltungsraum Althengstett e.V.

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Gemeinde Ostelsheim
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Ausgabe 24/2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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