Kreative Ideen der AG Zukunftswerkstatt in der Grundschule Neckargemünd

Kinder gestalten ihre „Schule der Zukunft“

Wie sieht eine Schule aus, in der sich Kinder wirklich wohlfühlen, mitgestalten dürfen und ihre Umwelt aktiv prägen? 21 Schülerinnen und Schüler der Grundschule Neckargemünd haben genau darüber in den vergangenen Wochen intensiv nachgedacht – und dabei Erstaunliches zu Papier, Modell und Bühne gebracht.

In der freiwilligen AG Zukunftswerkstatt, die donnerstags in der 6. und 7. Stunde stattfand, entwickelten die Kinder in vier Teams ihre ganz persönliche „Schule der Zukunft“. Begleitet wurden sie dabei von Marlene Konrad und Charlotte Silva, die den Workshop im Rahmen der Initiative KIDS REVOLUTION der „Stell dir vor!“ gGmbH aus Stuttgart leiteten. Der Design-Thinking-Ansatz der gemeinnützigen Organisation hilft Kindern und Jugendlichen, kreative Lösungen für Herausforderungen zu finden – spielerisch, ernsthaft und voller Fantasie.

Mehr Natur gewünscht

Die vier Teams – „Team Natur“, „Future Kids“, „Die coolen 5“ und „IsLeBeJoRo“ – nahmen sich je eine Herausforderung aus ihrem Schulalltag vor, entwickelten Ideen und suchten gemeinsam nach Lösungen. Ihre Visionen hielten sie nicht nur schriftlich fest, sondern gestalteten daraus auch visuelle Prototypen – greifbare Miniaturen einer besseren Lernwelt. Ein Thema zog sich dabei wie ein grüner Faden durch alle ihre Einfälle: mehr Natur! „Team Natur“ wollte die Schutzzäune abschaffen und durch grüne Begrenzungen ersetzen. Die „Future Kids“ entwarfen einen Tier-Raum, der den Kindern im Schulalltag Nähe zur Tierwelt ermöglicht. „IsLeBeJoRo“ gestaltete den Pausenhof um – mit mehr Bäumen, mehr Schatten, mehr Lebensraum. Und „Die coolen 5“ träumten von begrünten Klassenzimmern, die nicht nur schöner aussehen, sondern auch für bessere Luft sorgen.

Ernsthaft und einsatzbereit

Bei der Abschlusspräsentation der AG – mit dabei waren Eltern, Schulleiter Felix Ackermann und Anne-Kathrin Baumann vom Freundeskreis – zeigten die Kinder, was in ihnen steckt. In kurzen, prägnanten Pitches stellten sie ihre Ideen vor, präsentierten ihre Modelle und überzeugten mit Engagement und Ernsthaftigkeit. So ernst, dass einige sogar anboten, Hausbesuche zu machen, um Spenden für die Umsetzung zu sammeln. Auch Unterschriftenlisten für ihre Ideen lagen schon bereit.

Raum für Fehler

Marlene Konrad lobte den Einsatz der Kinder: „Vier Donnerstagnachmittage mit je zwei Schulstunden voller Kreativität und Teamarbeit – das war beeindruckend!“ Charlotte Silva ergänzte: „Wir wollten den Kindern Raum geben, ihre Gedanken frei zu entfalten – auch mit der Freiheit, Fehler machen zu dürfen. Denn daraus entsteht Entwicklung.“ Am Ende der Präsentation erhielten alle Teilnehmenden eine Urkunde als Anerkennung für ihre Arbeit – überreicht von den beiden Workshop-Leiterinnen gemeinsam mit dem Schulleiter und der Vorsitzenden des Freundeskreises. Die Kinder hielten ihre Auszeichnungen stolz in die Höhe; und wer weiß – vielleicht wird die ein oder andere Idee schon bald auf dem Schulhof Wurzeln schlagen. (du)