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Bildungsprojekt WaldMachtMut

Kreative Lösungen im Wald

Vom 29.9. bis 1.10. verbrachten Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Steinbeis in Ilsfeld drei Tage mit dem Programm „WaldMachtMut!“.
Drei Jugendliche laufen im Wald über Trittsteine aus Schaumstoffkissen. Der Junge in der Mitte hat eine Augenbinde auf. Die beiden anderen führen ihn sicher über die Tritte.
Gemeinsam klappt es dann doch: Alle werden nach und nach über den „Fluss“ gebracht – auch der „blinde“ Mitspieler.Foto: Atmaca

Den Rahmen für „WaldMachtMut“ bildet der Coucil – der Rat, in dem alle Teilnehmenden den Tag gemeinsam starten und mit einer Reflexion ausklingen lassen. Den Ort dafür gestalteten die Schülerinnen und Schüler zu Beginn des Projekts gleich selbst: sie sammelten unter der Anleitung von Projektleiter und Waldpädagoge Dr. Marco Ieronimo Äste und bauten daraus ein Waldsofa. Dieses diente als Sitzgelegenheit und Versammlungsort der „WaldMachtMut“-Tage. Nach einer kurzen Einstimmungsrunde, in der die Jugendlichen ihre bisherigen Erfahrungen mit Wald, Natur und Wildnis teilten, wurden im ersten Rat gemeinsam Regeln aufgestellt, an die sich alle während der kommenden „WaldMachtMut“-Tage halten sollten. Dann gab es mit dem „Auerhahnjagd“-Spiel endlich Bewegung! Dabei pirschten sich die „Jägerinnen und Jäger“ an den „Auerhahn“ an. Wer vom Auerhahn gesehen wurde, schied aus, so wurden die Jagenden immer weniger. Mit jeder Runde kamen die Jägerinnen und Jäger aber ihrem Ziel, den Auerhahn zu fangen, näher. Begeistert waren alle dabei und wollten gar nicht aufhören. Zum Abschluss des ersten Tages wurde aus selbst gesammelten und geschnittenen Brennnesseln (und einem mitgebrachten Apfel) ein Wildkräutertee gebraut. Dessen Geschmack konnte die Jugendlichen nicht wirklich überzeugen, dafür widmeten sich einige mit großer Begeisterung dem Feuermachen mit dem Cer-Eisen – bei sehr nasser Witterung eine echte Herausforderung.

Konfus aber erfolgreich über den Fluss

Der zweite Tag stand ganz unter dem Motto „Mut zur Begegnung“. In der Anfangsrunde teilten die Teilnehmenden ihre Erfahrungen von gegenseitiger Hilfe und Zusammenarbeit. In welcher Situation hatten sie schon mit anderen gut zusammengearbeitet? Worauf kam es dabei an? Bei verschiedenen Spielen war dann auch Teamwork gefragt. Beim „Baumhangeln“ ging es um die Koordination in der Gruppe – hier sollten sich die Jugendlichen als Menschenkette gemeinsam durch einen Parcours aus markierten Bäumen bewegen. Trotz großem Eifer der Teilnehmenden zerriss die Kette kurz vor dem Ziel durch eine kleine Unachtsamkeit. Das war Stoff für die Reflexion am Ende des Tages! Vertrauen in eine andere Person wurde bei der Partnerübung „Baumbegegnung“ trainiert: hier führten sich Zwei abwechselnd mit verbundenen Augen zu einem Baum, der später der mit geöffneten Augen wiedererkannt werden musste. Eine große Herausforderung war dann der „Reißende Fluss“, bei dem ein imaginärer Strom auf kleinen Schaumstoff-Trittsteinen überwunden und gleichzeitig eine „blinde“ Person mit über den Fluss genommen werden musste. Der erste Versuch scheiterte, da alle zwar viel Elan, aber keine gemeinsame Strategie für die Flussüberquerung hatten. Der zweite Anlauf führte schließlich – mit der Erfahrung aus dem ersten Durchgang und viel Durchhaltevermögen – zu einer kreativen Lösung: Die Gruppe überquerte in zwei Teilgruppen sicher den reißenden Fluss. Nachdem der erste Teil sicher am anderen Ufer war, kehrten zwei Mitspielende zum Startufer zurück und holten die übrigen ab. So wurden alle, einschließlich der blinden Person, erfolgreich über den Fluss gebracht.

Koordination im magischen Wald

Der dritte Tag schließlich stand unter dem Motto „Mut zum Ich“. Zu Beginn wurde diskutiert: Wie entwickeln wir Mut? Wie entwickeln wir unsere Fähigkeiten? Wie wird daraus Stärke? Zu zweit fanden die Jugendlichen mit Hilfe von Kärtchen schnell eigene Stärken, tauschten sich rege aus und trugen sie ins „Guinnessbuch der Stärken“ ein. Anschließend teilte sich die Gruppe. Während die einen Waldbadesalz herstellten, begaben sich je zwei bis drei auf Schatzsuche in den „magischen Wald“. Dabei sollte jeweils eins der Sitzkissen als Schatz geborgen werden, die entlang eines im Zick-Zack quer durch den gespannt Seils lagen. Vom Eingang des „magischen Waldes“ aus konnten die Schätze gesehen werden, sobald aber der Wald betreten wurde, wurde es dunkel – die Jugendlichen mussten sich Schlafmasken aufsetzen – und die Suchenden stumm – er oder sie musste schweigen. Es musste sich also gut abgesprochen werden, wer welchen Schatz bergen wollte und konnte. Einige fanden „ihren“ Schatz schnell und einfach, manche stellte die eigene Ungeduld vor Herausforderungen. Aber auch diese wurden gemeistert und am Ende konnten sich bei der Abschlussrunde alle über die gefundenen Schätze freuen.

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