An der Kreuzkirche in Unteröwisheim

Kriegsende in Kraichtal: Gedenktafel für Hildegard Höpfinger

Hildegard Höpfinger war eine Heldin während des 2. Weltkriegs. Nun wurde an der Kreuzkirche in Unteröwisheim eine Gedenktafel für sie eingeweiht.
An der Gedenktafel (v.l.n.r.): Bürgermeister Tobias Borho, Karlheinz Höpfinger, Gunter Hauser, Albrecht Bindschädel. Sie weihten die Plakette für Hildegard Höpfinger an der Kreuzkirche Unteröwisheim ein.
An der Gedenktafel (v.l.n.r.): Bürgermeister Tobias Borho, Karlheinz Höpfinger, Gunter Hauser, Albrecht Bindschädel. Sie weihten die Plakette für Hildegard Höpfinger an der Kreuzkirche Unteröwisheim ein.Foto: Stadt Kraichtal/Carmen Krüger

In einer kleinen Feierstunde wurde die Gedenktafel für Hildegard Höpfinger, geb. Ernst, an der evangelischen Kreuzkirche Unteröwisheim, offiziell eingeweiht. Auf den Tag genau, am 2. April, 80 Jahre später, versammelten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger am Ort des Geschehens.

Bürgermeister Tobias Borho begrüßte die Gäste. „Der mutigen Tat dieser jungen Frau ist es zu verdanken, dass der Ort vor der völligen Zerstörung verschont wurde“, so das Stadtoberhaupt. Dies soll als „moralischer Kompass“ und als ein Zeichen für Engagement in nicht so einfachen Zeiten sein. Borho dankte allen am Projekt Beteiligten, insbesondere der Ortsgruppe Unteröwisheim des Heimat- und Museumsvereins Kraichtal, der Kirchengemeinde sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung und des Bauhofs für die gelungene Umsetzung des Projektes.

"Rettung in letzter Minute"

Albrecht Bindschädel sprach von einer „Rettung in letzter Minute“, als er die Geschehnisse an dem besagten Osterwochenende 1945 Revue passieren ließ. „Hier entschied sich das Schicksal des Dorfes“, so der Leiter der örtlichen Gruppe des Heimat- und Museumsvereins. Hildegard Höpfinger erhielt für ihre Verdienste die Ehrenbürgerwürde von Unteröwisheim.

Auch der 1. Vorsitzende des Heimat- und Museumsvereins, Karl-Heinz Glaser, begrüßte die Anwesenden und dankte den örtlichen Mitgliedern für die Initiative zu diesem Gedenken und die Ausarbeitung eines Ortsrundganges mit Informationstafeln an herausragenden Gebäuden und dazugehörigem Flyer in Unteröwisheim.

Dramatische Szenen

Pfarrer Gunter Hauser berichtete, dass Tage zuvor in Mannheim eine ähnliche Aktion kein gutes Ende nahm. Dramatisch waren die Szenen, als die junge Hildegard das Leintuch an einer Bohnenstange aus dem Kirchturmfenster in Richtung Ubstadt hielt, hätte sie doch auch für Volksverrat bestraft werden können. Passend zu Ostern, wo das Leben und die Auferstehung gefeiert werden, müsse man heute, mehr denn je, an diese Friedensbotschaft erinnern und gedenken, so Hauser.

Am gleichen Tag, dem 2. April 1945, gab es in Menzingen einen Fliegerangriff, dem mehrere Menschen zum Opfer fielen. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört, das Wasserschloss geriet in Brand. Der Heimat- und Museumsverein Kraichtal hat auf Initiative von Gerhard Wöhrle vor der Ruine des Wasserschlosses, im Beisein von Domenicus Freiherr von Mentzingen, an den 80. Jahrestag der Bombardierung erinnert.

Weitere Infos

Für Hildegard Höpfinger gibt es in der Kreuzkirche am 27. April einen Gedenkgottesdienst um 10:30 Uhr. Ab sofort sind weitere Informationstafeln an historisch-bedeutenden Gebäuden in Unteröwisheim zu betrachten und bei einem Ortsrundgang zu erkunden. Flyer gibt es demnächst im Rathaus.

Gedenken an der Wasserschlossruine (v.l.n.r.): Elisabeth Strobel, Gerhard Wöhrle  und Karl-Heinz Glaser vom Heimat- und Museumsverein Kraichtal, Dominicus Freiherr von Mentzingen und Bürgermeister Tobias Borho
Gedenken an der Wasserschlossruine (v.l.n.r.): Elisabeth Strobel, Gerhard Wöhrle und Karl-Heinz Glaser vom Heimat- und Museumsverein Kraichtal, Dominicus Freiherr von Mentzingen und Bürgermeister Tobias Borho.Foto: Stadt Kraichtal/Carmen Krüger
Erscheinung
exklusiv online
von Stadtverwaltung Kraichtalpm/red
09.04.2025

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