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Dies und das

Kriegsgräber in Königsbach und Stein (Forts.)

Die Tage vom 5. bis 6. April 1945 Am Vormittag des 5. April 1945 wurden Nußbaum und Stein vom Feind besetzt. Kurz danach fanden bei Königsbach harte...
Ein französischer Soldat posiert April 1945 mit einem angeschlagenen Jagdpanzer 38 (Hetzer) am Straßenrand auf Höhe der Ölmühle in Königsbach.
Ein französischer Soldat posiert April 1945 mit einem angeschlagenen Jagdpanzer 38 (Hetzer) am Straßenrand auf Höhe der Ölmühle in Königsbach.Foto: FKSG-04619 | Gerhard Schwender

Die Tage vom 5. bis 6. April 1945
Am Vormittag des 5. April 1945 wurden Nußbaum und Stein vom Feind besetzt. Kurz danach fanden bei Königsbach harte Kämpfe statt, die sogar im Wehrmachtsbericht erwähnt wurden. Am 5. April abends und am 6. April 1945 wurde der Ort durch französische Fronttruppen besetzt. In den Tagen davor legten die noch wenigen deutschen Truppen rund um Königsbach in fieberhafter Eile Panzer- und Straßensperren an. Doch die halfen nicht mehr, denn die ersten feindlichen Truppen kamen über die „Rumpelgass“ in den Ort. Weitere Truppen folgten über die „Hohling“ und „Feldscheune“, dann weitere von der Wössinger Straße und von der Steiner Straße. Erst in den letzten Minuten vor der Besetzung verließen die kleinen deutschen Truppenteile, bestehend aus Artillerie und Einheiten der Organisation Todt das Dorf.

Ihr Hauptquartier bezogen die französischen Truppen in der Sixtschen Mühle.

Die Kampfstaffel der Panzerjägerkompanie 1257, die zur Panzerjägerabteilung 257 der 257. Volksgrenadierdivision gehörte, trat am 6. April 1945 um 6 Uhr zusammen mit Infanteristen des Grenadierregiments 477 und einer kleinen SS-Einheit (Bezeichnung und Stärke unbekannt), zum Angriff auf Königsbach an. Sie sollten den Ort zurückerobern. Die Soldaten hatten die Nacht schlafend in Singen verbracht, wo sie verpflegt wurden und die Panzer auftankten. Nahezu unbehelligt kamen sie mit ihrem Jagdpanzer 38 (Hetzer) über die Flakhalle nach Königsbach. Die Infanterie folgte. Insgesamt waren acht Panzer beteiligt. In Höhe Friedrich-Ebert-Straße und Walther-Rathenau-Straße kam es dann zu Gefechten mit den feindlichen Panzern. Teile Königsbachs wechselten mehrfach die Front, der Granatbeschuss durch die französischen Truppen nahm zu.

Ein deutscher Panzer stand vor der Bäckerei Fuchs, als es zu einem dramatischen Zwischenfall kam. Der Panzerfahrer Otto Schmidt schilderte Jahre nach dem Krieg den Zwischenfall so: „Viele der Infanteristen hatten sich zu ihrem Schutz in die Häuser und Keller zurückgezogen. Als die Infanteristen neben meinem Panzer am Ende der Ebertstraße am letzten Haus hielten, sah man auf die Rückfront der Scheunen und die Gärten der Querstraße (Durlacher Straße) vor uns. Plötzlich wurde drüben in der Scheunenrückwand eine Holztür aufgestoßen, mit lautem Geräusch. Ich stand auf meinem Kommandantenplatz im Panzer. Einer der Infanteristen rechts von mir riss sein Gewehr hoch und schoss. Drüben ein Schrei! Eugen Würz – seinen Namen erfuhr ich erst 1946 – war getroffen. An dieser Stelle hätte ebensogut der Gegner sitzen können.“

Nachdem auch von der Flackhalle her Kampflärm zu hören war, zogen sich die zwei „Hetzer“ unterhalb des Bahnhofs zurück. Dort stand, in der Straßenmitte vor der Ölmühle der brennende „Chefpanzer“ der Einheit. Er war durch zwei Treffer ins Heck abgeschossen und dann gesprengt worden. Der Leutnant rettete sich mit seiner Besatzung durch die Ölmühle auf das Bahngleis in Richtung Wilferdingen. (Forts. folgt)

FKSG | Susanne Kaiser-Asoronye | 06201 843366 | kontakt@freundeskreis-geschichte.de

Erscheinung
Amtsblatt der Gemeinde Königsbach-Stein
NUSSBAUM+
Ausgabe 32/2024
von Freundeskreis Königsbach-Steiner Geschichte e.V.
08.08.2024
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