Nussbaum-Logo
Dies und das

„Krippenhochburg“: Wiesental hatte die meisten Krippen!

Früher hat es eine Weihnachtskrippe in jedem Haus gegeben. Sie gehörte dazu, wie der Adventskranz oder Christbaum. Inzwischen ist die jahrhundertealte...
Ehemalige Wiesentaler Krippe vor dem Seitenaltar.
Ehemalige Wiesentaler Krippe vor dem SeitenaltarFoto: W. Schmidhuber

Früher hat es eine Weihnachtskrippe in jedem Haus gegeben. Sie gehörte dazu, wie der Adventskranz oder Christbaum. Inzwischen ist die jahrhundertealte Gepflogenheit seltener geworden. Das mag auch daran liegen, dass der religiöse Hintergrund von Weihnachten nicht mehr gesehen wird.

Wiesental galt vor rund 125 Jahren als „Krippenhochburg“. Angeblich gab es hier in jedem Haus eine Weihnachtskrippe. Viele Familienväter betrachteten es als schönes Hobby, zu Beginn der Wintermonate zu Hause Krippen zu zimmern, auszubessern oder zu verschönern. Hierbei kam es gelegentlich zu einem

Wettbewerb: Wer hat die schönste Krippe in der Nachbarschaft?

Ein damals üblicher schlichter Stall erreichte eine Höhe von gut 80 Zentimeter, bestand vorwiegend aus Holz aus dem eigenen Schuppen. Hinzu kamen Rinde, Stroh, Heu und Moos. Aufgestellt waren oft nur die Hauptfiguren aus Gips, wie Maria und Josef, so um die 40 Zentimeter groß.

Im 14. und 15. Jahrhundert entwickelten sich die ersten Krippendarstellungen, vor allem in Italien, meist in Form von Papierkrippen.

Im 19. Jahrhundert setzte sich das Aufstellen von Krippen daheim in den Familien durch. Zuvor waren sie nur in Kirchen zu finden.

Mit der Zeit wuchs die Vielfalt der Krippen: Neben der „heiligen Familie“ kamen Engel, Hirten, weitere Tiere und die Dreikönige hinzu. Stallungen wurden mit Sternen, Verkündigungsengeln und großzügigen regionalen Landschaften versehen.

Mancherorts beginnt die Aufstellung mit einzelnen Figuren und Szenen bereits zu Beginn der Adventszeit. Am 24. Dezember wird das Vollbild mit dem Jesuskind in der Krippe gezeigt, am 6. Januar werden die Dreikönige hinzugestellt. Die Krippe bleibt manchmal bis Mariä Lichtmess am 2. Februar stehen.

(Werner Schmidhuber)

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Stadt Waghäusel
NUSSBAUM+
Ausgabe 51/2025
von Stadt Waghäusel
16.12.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Orte
Waghäusel
Kategorien
Dies und das
Panorama